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Ursachen chronischer Muskelverspannungen an Beinen und Füßen

Bewegungsstörungen, chronische Schmerzen und andere Missempfindungen an Füßen und Beinen entstehen gewöhnlich durch chronische Muskelverspannungen und / oder chronische Bindegewebsverspannungen, siehe Artikel:

Verspannungen wiederum entstehen durch Verletzungen, Operationen, Stilllegungen, Fehlhaltungen, „dumme Angewohnheiten“ und schlechtes Schuhwerk.

Ursache Beinschmerzen / Fußschmerzen: Verletzungen

Behandlung bei Verletzungen - Behandlung durch PohltherapieBeine und Füße sind Körperteile, die im Laufe des Lebens die meisten Verletzungen erfahren – gefolgt von den Armen und Händen. Rumpf und Kopf sind biologisch geschützter, da es viele Reflexe gibt, durch die wir Verletzungen abfangen.

Nach Verletzungen kann der Verlauf so sein, dass beispielsweise ein Bein keine Ruhe mehr gibt und sich unangenehm durch Schmerzen bemerkbar macht. Häufig finden sich an Beinen und Füßen auch Spuren uralter Verletzungen, die lange unauffällig bleiben, sich aber im Laufe der Zeit immer mehr verfestigen bis schließlich Schmerzen oder andere Beschwerden auftreten.

Ursache Beinschmerzen / Fußschmerzen: Alte Brüche

Beispiel: Ein 80-jähriger Herr möchte in die Berge gehen, kann aber nicht, weil ihm der rechte Oberschenkel - außen in der Mitte quer - unendlich weh tut. Ursache dieses Schmerzes ist keine bestimmte Fehlhaltung oder "dumme Angewohnheit".

Fragt man Patienten, ob sie an dieser oder jener Stelle irgendwann in ihrem Leben eine Verletzung hatten, können sie sich zunächst nicht erinnern. In einer der nächsten Behandlungsstunden aber berichten sie dann über bestimmte Verletzungen, die vor 10, 20 oder 30 Jahren aufgetreten sind. Der besagte ältere Herr erinnerte sich schließlich an einen Bruch des Oberschenkelknochens vor über dreißig Jahren und zwar genau an der heute schmerzhaften Stelle.

Häufg fühlen Patienten bei der Behandlung den ursprünglichen Schmerz. „Ja genau, so war das damals, so hat es sich angefühlt“, sagt der ältere Herr.

Ursache Beinschmerzen / Fußschmerzen: Spätschäden

Bei Spätschäden handelt es sich nicht um nur vergangene Brüche oder offene Wunden mit späteren Narben. Häufiger treten Spätschäden von Prellungen und Zerrungen auf. Bei Brüchen werden nicht nur Knochen, sondern meist auch Weichteile, also Muskeln und Bindegewebe / Faszien, verletzt. Diese erfahren jedoch gewöhnlich keinerlei Behandlung, da die Knochen immer im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Auch wenn Prellungen und Zerrungen allein auftreten, werden sie kaum ernst genommen. Häufig wird abgewartet, hinsichtlich möglicher Spätschäden wird nichts unternommen.

Ursache Beinschmerzen / Fußschmerzen: Narben

Auch Narben erfahren im Allgemeinen nach Abheilung einer Wunde keinerlei Interesse mehr. Oft bilden sich aber gerade an den Narben und in ihrer Umgebung Bindegewebsverspannungen, die sich im Laufe der Jahre immer mehr verfestigen und schließlich zu schmerzen beginnen oder zu einer anderen Art von Missempfindung führen. Daher trägt man an den Folgen von Weichteilverletzungen meist lange, oft lebenslang. Operationen zählen wir hier zu den Verletzungen mit Narben. Das heißt, auch an den Folgen von Operationen an Beinen oder Füßen kann man lebenslang leiden.

Ursache Beinschmerzen / Fußschmerzen: Stilllegungen

Stilllegungen zum Beispiel durch Gips oder innerlich / äußerlich getragene Schienen können auf Grund der erzwungenen Unbeweglichkeit zu anhaltenden Verspannungen in der Bein- und Fußmuskulatur und vor allem im Bindegewebe/Faszien führen. Der Fuß / das Bein bleibt starr in der Position, in der er / es sich im Gips oder in der Schiene befand. Haben Gips oder Schiene dazu geführt, dass auch andere Gelenke nicht im üblichen Umfang bewegt werden konnten, sind auch diese anschließend von der Erstarrung betroffen.

Ursache Beinschmerzen / Fußschmerzen: Stoppmuster-Fehlhaltung

Das Stoppmuster - Behandlung durch PohltherapieVon Fehlhaltungen wirkt sich der Stoppreflex (siehe auch Das Stoppmuster) in Richtung permanenter Beugerkontraktion aus.

Hüftgelenke und Knie können oft nicht mehr ganz gestreckt werden, der Gang wird sehr kurzschrittig, oft werden die Füße nicht mehr abgerollt. Diese werden dadurch unbeweglich und der Vorfuß wird stark belastet, da das Gewicht nach vorn verlagert ist.

Beidseitige Fuß-, Zehen- und Knieprobleme sind häufig, ebenso wie Leistenschmerzen.

Ursache - Startmuster-Fehlhaltung

Start Seite perfekt HPBeim Startreflex (siehe auch Das Startmuster), also der Haltung mit zurück gebeugtem Oberkörper, überwiegt dagegen eine permanente Streckung in Hüftgelenken und Knien. Wenn nicht die "Bananenhaltung" eingenommen wird, die den Vorfuß belastet, werden die Fersen übermäßig strapaziert. Da durch die Außenrotation der Beine (durch die Dauerkontraktion der Außenrotatoren in der Hüfte) vom Hüftgelenk abwärts ein regelrechtes Abrollen der Füße in dieser Haltung nicht möglich ist, geschieht die Fußbewegung vor allem über den Außenrand der Fersen und die Großzehenballen.

Beschwerden treten oft an diesen beiden Stellen sowie an der Innenseite oder Vorderseite der Knie und an der Vorderseite der Oberschenkel auf. Häufig erwischt es die Innenmenisken der Knie.

Ursache - Traumamuster-Fehlhaltung

Schief von oben 2schief von obenBeim Traumareflex (siehe auch Das Traumamuster), also der Schiefhaltung des Körpers, die häufig nach Bein- oder Fußverletzungen entsteht, überwiegen einseitige Beschwerden. Das stärkere Bein, das mehr mit Gewicht belastet wird, ist gewöhnlich steifer und schmerzempfindlicher als das vom Gewicht entlastete Bein. Ersteres befindet sich in permanenter Anspannung aller Beinmuskeln, wobei das Knie ständig durchgedrückt und das Becken via Adduktoren zum Körper gezogen ist.

Es kommt häufig zu Schmerzen am Knie, im Bereich des Quadriceps und der Adduktoren. Das vom Gewicht entlastete Bein ist im Allgemeinen beweglicher. Stellt sich im Laufe der Behandlung die Gewichtsbelastung um, zeigen sich an diesem Bein aber häufig Schwächen, z. B. am Oberschenkel, Knie oder am Sprunggelenk. Diese Schwächen gehen vom verspannten Bindegewebe / Faszien aus und finden sich meist genau an der Stelle, wo die ursprüngliche Verletzung war. Manchmal melden sich auch alte Schmerzstellen an den Füßen, denen man vorher durch Verlagerung auf das andere Bein ausgewichen ist.

Schief von unten 3schief von untenAndere Fehlhaltungen beim Traumareflex haben ebenfalls ihre spezifischen beschwerdeträchtigen Punkte. Ist jemand zum Beispiel auf dem gewichtsbelasteten Bein einseitig in der Hüfte gebeugt und mit dem Körper auf dieser Seite im Hüftgelenk nach vorn gebeugt, so entstehen Schmerzen gewöhnlich an den Ansätzen der Hüftbeuger in der Leiste des Beines sowie im Rectus femoris, eventuell auch im Iliopsoas-Gebiet. Natürlich ist die Hüftgelenksstreckung eingeschränkt, manchmal auch schon die Kniestreckung. In letzterem Fall gibt es auch Schmerzen in der Kniekehle.

Ist jemand dagegen auf dem gewichtsbelasteten Bein einseitig im Hüftgelenk gestreckt und mit dem Körper auf dieser Seite nach hinten gebeugt, entstehen Schmerzen meist an den Glutäusansätzen am Becken und zusätzlich oft noch am Knie vorn, am Oberschenkel vorn und am Unterschenkel hinten, eventuell auch an der Ferse.

Generell führt ein Steifhalten des Beckens oft zu Beschwerden in den Beinen. Diese können sich nicht frei bewegen und beteiligen sich an der unphysiologischen Bremsarbeit.

Fehlhaltungen von Zehen, Knien, Sprunggelenken und ihre Auswirkungen sind unten aufgeführt.

Ursache - Falsche Schuhe bei Frauen

Von Problemen verursachenden "falschen" Schuhen sind meist Frauen betroffen. Sie haben, vor allem im Alter, viel mehr Fußprobleme als Männer. Zu erwähnen sind hier hochhackige und/oder vorn zu enge, zu spitz zulaufende Schuhe.

Hohe Absätze

Durch hohe Absätze wird das Gewicht nach vorn auf den Vorfuß verlagert und die Zehen werden zusammen geschoben. Hierdurch verkürzt sich der ganze Fuß, der Vorfuß verbreitert sich und die Zehen im Mittelglied werden gekrümmt. Da sich das Sprunggelenk ständig in Plantarflexion befindet, ist ein reguläres Abrollen nicht möglich. Schuhe mit hohem Absatz verändern nicht nur die Füße und Zehen, sondern auch den Gang, der bis in den Rücken hinauf steifer wird. Dies kann zu Rückenschmerzen führen.

Enge, spitz zulaufende Schuhe

Die Enge vorn führt häufig dazu, dass Zehen eingeklemmt, gekrümmt und nicht selten über- oder untereinander geschoben werden. Die dadurch ausgelöste Stellung des Fußes und der Zehen bleibt im Laufe der Zeit auch nach Ausziehen der Schuhe erhalten. Das heißt, die Wadenmuskeln sind verkürzt und nicht selten kommt es zu ausgebildeten Hammerzehen (siehe auch Zehenbeschwerden). Auch der Hallux valgus kann auf diese Weise gefördert werden. Gemeint ist damit ein heraustretender Großzehenballen und ein zu den anderen Zehen hin geschobener Großzeh. Zudem können verbogene Zehen häufig Druckstellen an den Füßen verursachen.

Erst wenn man längere Zeit keine "falschen" Schuhe mehr getragen hat, und Beine und Füße wieder frei sind, spürt man, wie bis zur Schmerzgrenze einengend und fehlbelastend diese Schuhe sein können.

Ursache - Falsche Schuhe bei Männern

Bei Männern gibt es "falsche" Schuhe sehr viel seltener. Allerdings sind auch hier Fälle bekannt, bei denen die Schuhe wesentlich zum Problem beitragen. Es handelt sich um Birkenstockschuhe (siehe "Krallenzehen" Zehenbeschwerden) und um teure englische Schuhe. Letztere haben eine so starre Sohle, dass ein reguläres Abrollen nicht möglich ist. Das mögen Knie zum Beispiel gar nicht.

Ursache - Falsche Schuhe allgemein

Hauptsächlich bei älteren Männern und Frauen der Kriegs- und Nachkriegs-Generation gibt es Fußdeformationen. Diese sind meist in deren Kindheit durch das Tragen zu kleiner Schuhe entstanden. Schuhe, die dem Wachstum des Kindes nicht angepasst wurden.

Die Meinung, dass Schuhe so beschaffen sein sollten, um Halt zu geben, tirfft meist nicht zu. Wenn jemand zum Beispiel leicht in den Knöcheln umknickt, sollte hier das Bindegewebe nach der Pohltherapie® behandelt werden: Der Patient wird dann wieder in der Bewegung stabil. „Stabilisierende“ Schuhe machen in Wirklichkeit das Sprunggelenk unbeweglich und verstärken damit das Problem. Auch als Bergschuhe würden Halbschuhe reichen.

Schuhe sind am besten, wenn sie so viel Bewegungsfreiheit wie nur möglich lassen. Oder, um mit Thomas Hanna zu sprechen: “Best shoes are no shoes“.

Sitzt die Seele auch in den Beinen und Füßen?

Die Beweglichkeit unserer Beine und insbesondere der Füße leisten einen Beitrag zu unserer gesamten Stimmungslage. Dies wird in Fällen extremer Angst, Depression, Schreck, Schock und Trauma deutlich. Nicht selten sind die Beine in solchen Fällen wie gelähmt und lassen sich – zumindest vorübergehend – willkürlich nicht mehr bewegen. Man nennt das dann eine psychogene Lähmung. Aber auch weniger extreme Fälle von Depression führen via Stoppreflex-Haltung (siehe auch Das Stoppmuster) zu einem kleinschrittigen, lustlosen, mühsamen, schlurfenden Gang, bei dem die Füße kaum mehr abgerollt, die Zehen ständig gekrümmt und auch Becken und Beine kaum mehr bewegt werden. Die Stimmung ist entsprechend. Auch bei Angst überwiegt ein Zurückhalten der Fuß- und Beinbewegung (wenn man nicht vor Angst davon läuft), der Gang wird steif, unsicher und die Knie werden schlottrig.

So wie wir uns fühlen, gehen wir. Und so wie wir gehen, fühlen wir uns.

A leg to stand on

Selbst psychisch unverdächtig wirkende Beinbrüche können zu leichten bis massiven, psychischen Beeinträchtigungen führen. Wer je ein Bein gebrochen hat, kann bestätigen, dass man sich beispielsweise durch einen Gips im ganzen Antrieb, in der Intentionalität gebremst fühlt - und zwar nicht nur, weil das Gipsbein bei vielem einfach lästig ist. Es fehlt die Leichtigkeit des Seins. Oliver Sacks beschreibt in seinem Buch „Der Tag, an dem mein Bein wegging“ (englischer Originaltitel: A leg to stand on) sehr anschaulich die weit reichenden Folgen eines Risses der Quadrizeps-Sehne (mit anschließendem Gips), den er selbst erlitten hatte. Es schlug ihm nicht nur massiv auf die Stimmung, sondern führte bei ihm schließlich auch zu Entfremdungs- und Derealisationsgefühlen. Störungen, von denen er als Neurologe vorher hätte schwören können, dass sie nur zentral, niemals aber durch Veränderungen in der Peripherie ausgelöst werden können.

Vitalität und Wohlgefühl

Ein Teil unserer Vitalität und unseres Lebensgrundgefühls hängt gewiss vom Abrollen der Füße ab. Dies kann man ausprobieren, indem man ohne Abrollen vor sich hin tappt oder im Vergleich dazu, die Füße übertrieben abrollt. In letzterem Fall sieht nicht nur der Gang beschwingter aus, der ganze Mensch fühlt sich auch so. Er wirkt springlebendig und bekommt Auftrieb und Unternehmungslust. Kein Wunder, dass uns Tanzmusik in die Beine fährt. Ein Teil des Wohlgefühls bei und nach dem Joggen dürfte auf dieser Erkenntnis beruhen. Auch der Freudensprung weist auf dieses Phänomen. Dabei dürfte eine starke Streckung (richtiger Plantarflexion Fehlstellungen der Füße) im Sprunggelenk der ausschlaggebende Faktor für Wohlbefinden und Unternehmungslust sein.

Behandlung von Beinschmerzen und Fußschmerzen

Bei Behandlung von Bewegungsstörungen und Schmerzen sowie Missempfindungen an Füßen und Beinen ist es hilfreich, die Ursache von Beschwerden zu kennen. Wenn es sich um reine Verletzungsfolgen handelt, reicht es oft, nur die betroffene Stelle zu behandeln. Ist die Störung dagegen primär oder sekundär auf eine Fehlhaltung zurück zu führen, muss sowohl die lokale Stelle als auch die Fehlhaltung behandelt werden. Spielt das Tragen "falscher" Schuhe als Ursache eine Rolle, müssten diese als Erstes ersetzt werde - bevor eine Behandlung begonnen wird.

Ursache und Behandlung verschiedener Beinbeschwerden

Therapeuten, die die Ursachen von Beinbeschwerden behandeln, finden Sie auf der Therapeutenliste.

Abbildung: Schwächegefühl in den BeinenBei einem Schwächegefühl in den Beinen und wackeligen Beinen können sich die Betroffenen vor lauter Unsicherheit und Schwäche oft kaum auf den Beinen halten. Sie haben das Gefühl, ihre Beine tragen sie nicht, sie haben keine Kraft in den Beinen.

Ein Schwächegefühl oder eine Instabilität in den Beinen stellt für viele Patienten eine erhebliche Einschränkung ihrer Mobilität und Lebensqualität dar. 

Inhaltsverzeichnis

Gefühl von Schwäche und Kraftlosigkeit in den Beinen

Wacklige Beine - Unsicherheit in Sprunggelenken und Knie

Die Instabilität der Beine ist abhängig von der Körperhaltung
Wie kann mir die Pohltherapie® bei wackligen Knien helfen?

Gefühl von Schwäche und Kraftlosigkeit in den Beinen

Wo und wie spürt man ein Schwächegefühl im Bein?

Abbildung: Beine verschwommen und verwackelt beim Gehen symbolisch für Gangunsicherheit

Ein Schwächegefühl in den Beinen kann

  • in den Oberschenkeln,
  • in den Unterschenkeln,
  • in den Knien und
  • in den Sprunggelenken

auftreten. Die Betroffenen können sich vor lauter Unsicherheit und Schwäche oft kaum auf den Beinen halten. Sie haben das Gefühl, ihre Beine tragen sie nicht, sie haben keine Kraft in den Beinen. Das Schwächegefühl kann einseitig oder beidseitig auftreten. Die Schwächegfühle führen häufig zu einem vorsichtigen, steifen Gang, wodurch man leider noch wackliger wird. Die Instabilität in den Beinen und große Unsicherheit beim Gehen führt zu einer Einschränkung der Mobilität und setzt so die Lebensqualität der Patienten stark herab. Um die Stabilität zu verbessern und das Sturzrisiko zu verringern, greifen Betroffene häufig zu Gehhilfen - so haben sie etwas, woran sie sich festhalten können.  

So schildern Betroffene ihr Schwächegefühl in den Beinen:

  • „Meine Beine sind wie Pudding“ 
  • „Immer hab ich Angst, ich rutsche weg
  • „Als ob meine Beine mich nicht mehr tragen würden“
  • „Wenn es draußen nass ist oder Schnee liegt, geh ich gar nicht mehr raus, aus Angst zu stürzen
  • „Längere Zeit stehen, geht gar nicht mehr.“
  • „Ich hab so eine Schwäche in den Oberschenkeln, aber man kann nichts feststellen“
  • „Mal ist mir das Bein schon weggesackt und ich konnte mich gerade noch festhalten“
  • „Ich hab einfach keine Kraft mehr im linken Bein
  • “Der Neurologe hat alles gemessen und gesagt, meine Beine wären völlig o.k.  Aber ich spinne doch nicht“
  • “Ich hab schon so viel Kräftigungsübungen probiert, nichts hat gegen das Schwächegefühl geholfen“
  • „Meine Beine sind einfach zu schwach, aber das Fitness-Studio hats auch nicht gebracht“
  • „Das Schwächegefühl im Bein soll alles nur psychisch sein, aber das kann ich nicht glauben“

Menschen mit Schwächegefühlen in den Beinen ohne medizinischen Befund fühlen sich oft nicht ernst genommen und finden keine Hilfe für ihr Problem. Oft haben sie große Angst, dass sie eine schwere Erkrankung haben, die nur noch nicht entdeckt worden ist. Dabei hat man häufig nur eine der Hauptursachen, nämlich Verspannungen im Bindegewebe der Haut, noch nicht in die Untersuchungen mit einbezogen.   

Keine Kraft in den Beinen - sind bei einem Schwächegefühl die Beinmuskeln zu schwach?

Im Allgemeinen wird angenommen, dass es sich bei den Schwächegefühlen in den Beinen um Muskelschwäche handelt. Normale Muskelschwäche führt jedoch niemals zu solchen Schwächeempfindungen. Sind Beinmuskeln durch fehlenden Gebrauch schwach geworden, klagen die Betreffenden eher darüber, dass es ihnen beispielsweise von den Beinen her schwer fällt, eine ausgedehnte oder gar steile Wanderung zu machen, aber sie empfinden keine Schwäche- oder Unsicherheitsgefühle beim Gehen. Entgegen landläufiger Meinung ist der Mangel an Kraft in den Beinen und das Schwächegefühl also nicht auf zu schwache Muskulatur zurück zu führen. Es lässt sich daher auch nicht wegtrainieren.

Vielmehr hat sich in der Praxis der Pohltherapie® herausgestellt, dass solche Schwächeempfindungen in den Beinen - wie die Schwächegefühle an anderen Orten - auf Verspannungen, Verhärtungen im Bindegewebe/ in der Hautfaszie auf den betreffenden Muskeln zurückzuführen sind (siehe andere Missempfindungen).

Beim Pandikulieren der betreffenden Muskeln (siehe die einzelnen Verfahren) kann man merken, dass dem Schwächegefühl oft auch eine tatsächliche funktionelle Schwäche entspricht, bzw. dass eine ziemlich ausgedehnte sensomotorische Amnesie vorliegt (siehe Artikel Schmerztherapie ohne Chemie - ausführlicher Artikel). D.h. die Kraftlosigkeit rührt daher, dass die Patienten die zugehörigen Muskeln nicht "finden". Sie können die erforderliche Bewegung, wenn man sie darum bittet, nicht oder nur sehr schwach ausführen, weil sie die betreffenden Muskeln infolge der festen Haustfaszie nicht ansteuern können. Das ergibt die Schwäche und das Schwächegefühl. Die "Verpackung" ist sozusagen zu fest, zu eng. 

Lina Keller, Fachärztin für Neurologie:

Schwächegefühle in den Beinen aus neurologischer Sicht

Schwächegefühl und Gangunsicherheit sind in der neurologischen Praxis bekannte Folgen vieler struktureller degenerativer und entzündlicher Erkrankungen wie Multipler Sklerose (MS), Parkinson-Krankheit, Polyneuropathie, amyotropher Lateralsklerose (ALS). Auch zentrale Nervenschädigungen, etwa durch Schlaganfälle oder Rückenmarkverletzungen, sowie radikuläre und periphere Nervenläsionen beeinträchtigen häufig die Ansteuerung der Muskulatur und verursachen subjektive Schwäche sowie Gangunsicherheiten.

Eine fundierte neurologische Abklärung ist hier unerlässlich. Die therapeutische Praxis der Pohltherapie® zeigt jedoch, dass Gangunsicherheit und Schwächegefühl auch auf funktionelle Störungen zurückzuführen sein können: auf sensomotorische Amnesie und myofasziale Dysfunktionen. Patienten mit und ohne neurologische Erkrankungen – darunter viele mit Polyneuropathie – profitieren von der Pohltherapie®. Die Polyneuropathie wird hier exemplarisch als Beispiel für neurologische Erkrankungen angeführt, bei denen Pohltherapie® positive unterstützende Effekte erzielen kann.

Polyneuropathie und die unterstützende Wirkung der Pohltherapie®

Bei Polyneuropathie führen Schädigungen peripherer Nerven häufig zu Missempfindungen, Taubheitsgefühlen und verminderter Muskelkontrolle. Patienten berichten oft von Gangunsicherheiten und subjektivem Kraftverlust. Obwohl die Pohltherapie® die Polyneuropathie selbst nicht heilen kann und dies auch nicht behauptet, zeigt sie positive Effekte in der Behandlung begleitender Beschwerden. Mittels gezielter Bindegewebsmassagen und faszialer und muskulärer Lockerungstechniken werden Verspannungen und Verhärtungen im umgebenden Gewebe gelöst, wodurch die Durchblutung verbessert und die Körperwahrnehmung gefördert wird. Dies kann die Mobilität und das Gangbild der Patienten deutlich stabilisieren und das subjektive Wohlbefinden erhöhen.

Zusätzlich spielt das myofasziale System eine entscheidende Rolle für das Gleichgewicht und die Beweglichkeit. Die Bindegewebsmassagen der Pohltherapie® zielen darauf ab, Verspannungen in der Bindegewebsschicht zu lösen und so die Muskulatur wieder funktionell zu unterstützen. Die Behandlung fördert die Propriozeption, erleichtert die Muskelansteuerung und verbessert das Zusammenspiel von Muskeln und Nerven, das für ein sicheres und stabiles Gangbild essentiell ist. 

Wie kommt es zu einem Schwächegefühl in den Beinen?

Meistens entstehen Schwächegefühle in den Beinen durch Alltags-Gewohnheiten - von denen man im Allgemeinen selbst keine Ahnung hat, weil im Gehirn eine Sensomotorische Amnesie (Thomas Hanna) entstanden ist.
Ein solche Gewohnheit ist zum Beispiel das Stehen mit dem Gewicht auf einem Bein - immer und ständig. Kaum, dass man mal kurz auf die andere Seite wechselt. Besonders schädlich ist das in Stehberufen. Das Standbein wird dann beim Gehen instabil, denn da müsste es sich im physiologischen Ablauf ständig abwechselnd strecken und beugen - was aber mit dem starren Bein schlecht geht.
Aber auch jede andere Erstarrung der Beine im Sitzen

  • durch ständiges Abbiegen,
  • oder ständiges Ausstrecken,
  • oder durch Sitzen auf einem Bein,
  • oder durch langes Sitzen im Schneidersitz

kann zu einer Versteifung mit einer Verhärtung des Bindegewebes und einem nachfolgenden Schwächegefühl in den Beinen führen.

Behandlung verspannungsbedingter Schwächegefühle

In der Pohltherapie® behandeln wir bei Schwächegefühlen in den Beinen vor allem das Bindegewebe, die Hautfaszie, und zwar überall da, wo die Schwäche empfunden wird, also am Oberschenkel vorn, in den Waden, um die Sprunggelenke usw..
Die Bindegewebsbehandlung der Pohltherapie® (siehe auch die Behandlung) zielt darauf ab, Verspannungen in der Bindegewebsschicht zu lösen und so die Muskulatur wieder funktionell zu unterstützen.

Die Behandlung

  • fördert die Propriozeption, also die Eigenwahrnehmung des Körpers,
  • erleichtert die Muskelansteuerung,
  • und verbessert das Zusammenspiel von Muskeln und Nerven, das für ein sicheres und stabiles Gangbild so wichtig ist.Bindegewebsbehandlung der Wade mit speziellem Griff zum Lösen von SchwächegefühlenBindegewebsbehandlung der Wade mit speziellem Griff zum Lösen von Schwächegefühlen

Anschließend kann man die darunter liegenden Muskeln pandikulieren und dabei feststellen, wie viel sie bereits an Kraft gewonnen haben. Falls erforderlich führen wir in der Pohltherapie noch eine aktive Schmerzpunktbehandlung in der betroffenen Muskulatur durch. Schließlich lassen wir den Patienten/die Patientin gehen oder eine andere Bewegung ausführen, bei der das Schwächefühl in den Beinen aufgetreten war und überprüfen gemeinsam das Ergebnis. Im Allgemeinen können Patient und Therapeut bereits nach den ersten Behandlungen eine größere Stabilität feststellen, die nach mehreren Behandlungen dann auch stabil bleibt.

Via Körperbewusstseinstraining der Pohltherapie® lernt der Patient / die Patientin dann noch einen lockeren, unangestrengten, schwungvollen Gang (in jedem Alter!). Damit wird das Gehen wieder sicher und fängt an, Spaß zu machen, der Stock wird unnötig und die Angst zu fallen verliert sich.

Ein Auftrainieren der Muskulatur ist dabei nicht nötig, denn es handelt sich definitiv um keine Muskelschwäche, sondern um ein Problem des Bindegewebes und der Muskelkoordination.
Wohl aber ist es nötig, sobald als möglich mit den Patienten/den Patientinnen zu ein Körperbewusstseins für sein Alltagsverhalten durchzuführen, damit er/sie wieder zu spüren lernt, welche seiner/ihrer Alltagsgewohnheiten die Schwächegefühle hervorrufen, und wie man sie abstellen kann.

Füße unterm Stuhl aufgestellt oder überstrecktFehlhaltungen der Beine: Die Füße werden malträtiert und die Muskeln verspannt.

 

Lina Keller, Fachärztin für Neurologie:

Der umfassende Behandlungs-Ansatz der Pohltherapie®

Die Pohltherapie® geht über klassische Kräftigungsansätze hinaus. Durch die Kombination von Bindegewebs- und Faszienbehandlungen sowie gezielten Körperwahrnehmungs- Techniken wie dem  Pandikulieren wird die sensomotorische Kontrolle nachhaltig gestärkt und das propriozeptive System geschult. Im Unterschied zu konventionellen physiotherapeutischen Methoden, die häufig auf reinen Muskelaufbau setzen, adressiert die Pohltherapie® gezielt die Ursachen von Gangunsicherheit und gefühlter Schwäche. Viele Patienten – sowohl mit als auch ohne neurologische Vorerkrankungen – berichten bereits nach wenigen Sitzungen von einer spürbaren Verbesserung ihrer Stabilität und Lebensqualität, was langfristig die Abhängigkeit von Gehhilfen reduziert. 

Auf der Therapeutenliste der Pohltherapie finden Sie Therapeut*innen, die Schwächegefühle in den Beinen auf diese Weise behandeln.

Wacklige Beine - Unsicherheit in Sprunggelenken und Knien

Wacklige Sprunggelenke, häufiges Umknicken

Wacklige Sprunggelenke führen zu Gangunsicherheit und häufigem Umknicken nach innen oder außen.
Man meint meistens, die Gelenke und Muskeln seien zu schwach und müssten gekräftigt werden. Oft tragen die Betroffenen Spezialschuhe, die über den Knöchel nach oben reichen und in die feste Schienen eingearbeitet sind. Leider geben diese Schuhe den Betroffenen zwar momentan ein sicheres Gefühl, heben die Schwächegefühle auf, verschlechtern à la longue das Leiden aber eher, da sie jede anpassende Supinations-/Pronationsbewegung und damit jede Drehbewegung beim Gehen unterbinden. Füße und Beine werden damit starrer und wackliger. 

Was sind die Ursachen von wackligen Sprunggelenken und häufigem Umknicken?

In der Pohltherapie® haben wir bei eingehenden Untersuchungen der Patienten festgestellt, dass wacklige Sprunggelenke und häufiges Umknicken der Füße (wie fast alle Schwächegefühle im Bewegungsapparat) auf Verspannungen im Bindegewebe der Haut zurückzuführen sind. Es handelt sich also um keine Muskelschwäche, weswegen hier das Auftrainieren von Muskeln nicht hilft.
Diese Verspannungen wiederum sind unserer Erfahrung nach hauptsächlich auf Fehlhaltungen der Beine und des ganzen Körpers zurückzuführen.

Die Verspannungen resultieren meistens aus „dummen Angewohnheiten“ beim Sitzen, bei denen man die Sprunggelenks-Muskeln ständig angespannt hält und bei denen sich das Bindegewebe in der entsprechenden Form verfestigt.

Was kann man gegen unsichere, wackelige Sprunggelenke tun - die Behandlung

pandiculation sprunggelenkDas Sprunggelenk pandiculieren

In der Sensomotorischen Körpertherapie nach Dr. Pohl® (Pohltherapie) behandeln wir bei wackligen Sprunggelenken und umknickenden Füßen als erstes das Bindegewebe / die Faszien rund um die Sprunggelenke und auf den Supinatoren und Pronatoren (Muskeln für Drehbewegungen). Auf der Seite, auf die der Fuß hinknickt, herrscht meist die größere Verspannung.
Dann pandiculieren wir die Sprunggelenksmuskeln - regen durch Druck und Gegendruck die Steuerung im Gehirn wieder an. (siehe Abb.).  
Als Hausaufgabe zeigen wir den Betroffenen Supinations-/Pronationsübungen (Übungen, die Drehbewegungen nach innen/außen verbessern). Zum Beispiel die Übung für bewegliche Füße: 

Einbeziehung der Alltagsgewohnheiten und des Ganzkörper-Zusammenhangs

Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Alltagsgewohnheiten des Patienten/ der Patientin im Sitzen. Was macht er/ sie beim Sitzen mit den Sprunggelenken? Man hat meist eine eingeschliffene Gewohnheit, von der man keine Ahnung hat – obwohl man sie ständig einnimmt, z.B.Fehlhaltungen der Füße beim Sitzen: Vor oder hinter dem Stuhl aufgestellt

  • die Füße bei gestreckten Sprunggelenken beim Sitzen immer auf die Zehen zu stellen,
  • und das entweder hinten mit unter den Sitz gestellten Füßen mit stark gebeugten Beinen,
  • oder aber mit vorn abgestellten Füßen und etwas hochgezogenen Oberschenkeln.

Es gibt aber noch sehr viel andere Möglichkeiten, die Bein- und Fußmuskeln und das Bindegewebe darauf in Fehlhaltungen angespannt zu halten . 

Sicher lesen Sie diesen Text im Sitzen. Was machen Ihre Beine und Füße dabei gerade? Und Ihre Sprunggelenke? Bitte nicht gleich ändern, erst genau studieren. Wenn Sie einmal darauf achten, werden Sie feststellen, dass diese Haltung nicht zufällig war, sondern dass Sie Ihre Füße und Beine immer so halten.

Diese Alltagsgewohnheiten sind es, die die späteren Sprunggelenks-Probleme machen! Sie gilt es beim Körperbewusstseinstraining zunächst bewusst zu machen und anschließend zu lernen, sie wieder bleiben zu lassen. Diese bewusste Körperarbeit fördert die Sicherheit in der Bewegung und trägt dazu bei, dass Betroffene ein lockeres, funktionales Gangbild aufbauen – oft ist es notwendig, grundlegende Bewegungsabläufe beim Gehen neu zu erlernen. 

Um festzustellen, ob sich das Leiden weiter nach oben fortsetzt, untersuchen wir in der Pohltherapie® auf O-Beine bzw. X-Beine, auf Körperschiefhaltung, und andere Körperfehlhaltungen und behandeln gegebenenfalls entsprechend, um durch veränderte Gesamtbeweglichkeit einen bleibenden Behandlungserfolg zu erzielen.  

Schlotterknie, wacklige, unsichere Knie und deren Ursachen

Schlotternde Knie und wacklige Beine bei Angst und innerer Unruhe

Schlotternde Knie treten häufig als natürliche Reaktion bei akuter Angst auf, wobei dieses Zittern als normale physiologische Reaktion des Körpers zu betrachten ist. Bei chronischer Angst jedoch, die dauerhaft von einem Knieschlottern begleitet wird, steht die pohltherapeutische Behandlung des zugrunde liegenden psychischen Leidens im Vordergrund. Wenn die chronische Angst erfolgreich therapiert wird, verschwinden in der Regel auch die Begleitsymptome im Bereich der Knie, das „Knieschlottern“ (siehe unter Angst und den Artikel Körpertherapie der Angst und Depression).
Zusätzlich spielt das myofasziale System eine entscheidende Rolle für das Gleichgewicht und die Beweglichkeit. 

Wacklige, unsichere Knie durch Bindegewebsverspannung

Wacklige, unsichere Knie (ohne akuten oder mit chronischen Angstzustand) gehen mit einem Gefühl der Unsicherheit und Schwäche in den Beinen einher.Zeichnung: Quadrizeps-Muskeln vorne am Oberschenkel
Um diese Unsicherheit zu kompensieren, neigen Betroffene dazu, die Quadrizeps-Muskulatur der Oberschenkel verstärkt anzuspannen und die Knie damit durchzudrücken, was zu starren Beinen und zu einer steifen Körperhaltung führt. Diese kompensatorische Überanspannung verstärkt jedoch langfristig das Gefühl der Unsicherheit und kann die funktionelle Stabilität der Knie weiter beeinträchtigen. Die Betroffenen werden immer unsicherer auf den Beinen.

Unsichere, instabile Knie ohne akuten Angstzustand sind tatsächlich häufig das Resultat von chronischen Bindegewebsverspannungen im Bereich der Quadrizeps-Muskeln. Diese Dysfunktion geht meist mit einem subjektiven Gefühl der Instabilität und Schwäche in den Knien einher.

In diesen Fällen behandeln wir in der Pohltherapie® gezielt das Haut-Bindegewebe und die Faszien im Bereich des Quadrizeps. Durch die Bindegewebsbehandlung und die fasziale Lockerungstechnik werden Verklebungen und Verspannungen im umgebenden Gewebe gelöst, was die Beweglichkeit und die natürliche Koordination der Knie verbessert.

Im Anschluss pandikulieren wir die Quadrizeps-Muskulatur - dies ist eine spezifische Technik zur sensorischen und motorischen Reaktivierung, die das bewusste Ansteuern der Muskulatur fördert.
Als weiteren wichtigen Schritt im Rahmen der Pohltherapie® führen wir ein gezieltes Körperbewusstseinstraining durch. Patienten lernen hierbei, zu spüren, wie sicher und stabil lockere Knie sind und wie ihre Bewegung bei lockeren Knien durch den ganzen Körper geht. 

Starre Beine sind wackelig - nur lockere Knie sind stabil!

Als Zweibeiner sind wir Menschen auf Elastizität in den Beinen angewiesen. Nur mit lockeren Beinen und lockerem Körper stehen und gehen wir stabil und können uns mit unseren elastischen Füßen auch jedem Untergrund anpassen. Nur mit lockeren Knien steht man stabil. Sowohl mit ständig gebeugten Knien wie mit durchgestreckten Knien wird der Stand unsicher und wackelig. 

 Zwei Arten des wackligen Stehens: Durchgedrückte oder gebeugte KnieWackelig stehen: Durchgedrückte oder gebeugte Knie

Lockersein macht stabil!

Wir denken meistens: je fester wir uns machen, desto stabiler sind wir. Aber das stimmt überhaupt nicht. Deshalb müssen z.B. alle Denkmäler von Bismarck, Lenin etc. und alle Statuen von menschlichen Körpern auf großen Sockeln stehen. Obwohl - bzw. weil - sie so fest und schwer sind, sie würden sonst beim geringsten Wind umkippen.

  • Das Stehen auf beiden Beinen mit lockeren Knien und gleichem Gewicht auf beiden Beinen ist zweifellos das Stabilste und Gesündeste – nur Sitzen ist auf Dauer noch gesünder, und Gehen, Laufen natürlich erst recht.

 Ja, Sie haben richtig gelesen: Sitzen ist gesünder als Stehen! Trotzdem werden menschliche Körper von Bildhauern nur sehr selten so dargestellt. Der Grund:künstlerisch sieht das langweilig aus.  

Lockere Knie machen alles mit!

Wenn wir im lockeren Stand den Oberkörper bewegen, weil wir zum Beispiel jemandem die Hand geben oder nach etwas greifen, gehen die Knie immer mit.
Sich die Hand geben mit steifem Oberkörper und steifen Knien tun höchstens Politiker, die sich für die Pressefotos zwar die Hände schütteln, denen aber die gegenseitige Abneigung ins Gesicht geschrieben steht. Zuneigung geht mit lockeren Knien, lockeren Armen und lockerem Körper.
Natürlich steht man auch mit O-Beinen und X-Beinen instabil. 

Zwei Fotos: Sich locker die Hand geben versus steifSich die Hand geben: Steif wie Politiker oder herzlich

Die Stabilität der Beine ist auch abhängig von der Körperhaltung

Nur eine locker aufrechte Haltung macht lockere, stabile Beine!

Der Zweibeiner Mensch kann stabil aufrecht mit lockeren Knien stehen, weil dann bei ihm alle Gewichte in der Schwerkraft übereinander sind (siehe Abbildung). Sein Gewicht wird im Stehen von den Knochen getragen. Die Muskeln sind frei für Bewegung.
Der Vierbeiner Affe kann diese Stabilität im Zweibein-Stand nie erreichen, weil er seine Hüftgelenke und damit auch die Kniegelenke nicht oder nur unter größter Mühe für kurze Zeit ganz strecken kann. Länger stehen kann der Affe so nicht, weil das Gewicht seines Körpers ihn nach vorne zieht – und es seine Knie gewaltig überstrapazieren würde. 

Aufrechte Körperhaltung: Affe und Mensch im VergleichVergleich zwischen Affe und Mensch: Aufrecht stehen tut nur der Mensch.

 

Coole Haltung, aber instabil - Stehen mit dem Gewicht auf einem Bein

Der David von Michelangelo als Beispiel für den Stand auf einem Bein

Der Einbeinstand ist immer mit einem durchgedrückten Knie und damit mit einem starren Standbein verbunden – was noch instabiler ist als Stehen mit zwei durchgedrückten Knien. Daher müssen Bildhauer hier häufig noch nachhelfen, um der Figur Stabilität zu verleihen. Siehe die Verstärkung hinter dem rechten Fuß und Unterschenkel der Skulptur von Michelangelo.

Michelangelo machte übrigens bei seiner so perfekt wirkenden Statue einen kleinen Fehler. Entdecken Sie ihn?
Das Becken des David ist fast gerade – müsste aber beim Einbeinstand schief sein. Auf der Seite des gewichtsbelasteten Beins (hier das rechte der Figur)) müsste das Becken höher stehen als auf der linken und außerdem müsste das Becken etwas nach rechts verschoben sein. (Die unten stehende Abb. der jugendlichen Einbeinsteher trifft die Situation besser).

Leider finden viele von uns heutigen Menschen auch, dass es so viel lässiger aussieht, wenn sie sich z.B. bei einer Unterhaltung im Stehen auf ein Bein stellen.Beobachten Sie mal eine Gruppe Jugendlicher, die zusammenstehen.

gruppenbild koerperhaltung standbein 600pxSo entstehen später einseitige instabile Beine und Knieschmerzen, sowie Skoliosen und Beckenschiefstände. (Stock-Foto)

Die meisten stehen mit dem Gewicht auf einem Bein 

  • Dabei ist das Knie des gewichtsbelasteten Beins immer durchgedrückt,
  • oder aber mit vorn abgestellten Füßen und etwas hochgezogenen Oberschenkeln
  • und das Bein bis in die Pobacke hinein angespannt.
  • Das Becken schiebt sich auf dieser Seite hoch,
  • die Wirbelsäule krümmt sich unten konkav zu dieser Seite hin. Damit entsteht
  • ein Beckenschiefstand,
  • eine Skoliose der Wirbelsäule
  • und ein starres wackeliges Bein

- was sich mit der Zeit immer mehr verfestigt, wenn diese Angewohnheit über Jahre und Jahrzehnte beibehalten wird.
Jeder hat dabei ein Lieblingsbein, auf dass er sich immer wieder stellt.
Ich weiß, ich weiß: Sie stellen sich immer abwechselnd auf eines Ihrer beiden Beine. Aber ist das wirklich so?

Probieren Sie es einmal aus: Stellen Sie sich zunächst auf das eine Bein, dann auf das andere. Auf einer Seite fühlt sich das gemütlicher, richtiger an, nicht wahr? Das ist das Bein, auf das Sie sich immer wieder stellen, auf das andere nur zwischendurch, zur Entlastung.

Frau stehend mit Kind auf die Hüfte gesetztBei Frauen entstehen solche Schiefhaltungen mit einem starren durchgedrückten Bein oft, wenn sie sich ihre kleinen Kinder auf die Hüfte setzen, bevorzugt auf immer die gleiche Seite. Oft erledigen sie mit dem Kind auf der Hüfte alle möglichen Hausarbeiten, z.B. Staub saugen, Essen umrühren etc. und bleiben dann schief mit ungleich belasteten Beinen, wenn die Kinder längst groß sind.
Viele spätere Hüftgelenks-Operationen bei Frauen dürften hier ihren Ausgang genommen haben. 

Auch eine Schiefhaltung von oben macht auf Dauer ein starres, wackliges Knie und Bein

schiefhaltung beim sitzen kopf aufgestuetzt

So bekommt man eine Schiefhaltung: Es reicht schon, wenn man bei der Arbeit immer wieder auf den linken Ellbogen gestützt sitzt (beim Rechtshänder). Das Gewicht ist dann hauptsächlich links. Macht man das lange genug, behält man diese Gewichtsverlagerung auch im Stehen und Gehen bei. Man wird dadurch schief zur aufgestützten (linken) Seite hin und bekommt links ein starres wackeliges Knie.

Ein Mann hält das Handy rechts und beugt den Kopf zur SeiteBeugt man sich bevorzugt nach rechts, z.B. als Angewohnheit bei jedem Telefonieren, verlagert man auch sein ganzes Gewicht nach rechts und behält das schließlich bei jeder Alltagstätigkeit bei. Man wird dadurchr schief nach rechts und bekommt rechts ein starres wackliges Knie. 

Eine oben vorgebeugte Haltung erzeugt gebeugte, wacklige Knie

Ein Mann steht mit vorgebeugten Schultern und gebeugten KnienEine oben vorgebeugte Haltung mit rundem oberen Rücken, wie man sie häufig bei alten Menschen sieht, ist gewöhnlich mit ständig gebeugten Knien und einem kleinschrittigen Gang verbunden.
Die Betroffenen bewegen gewöhnlich ihre Beine nur in den Hüftgelenken nach vorn, oder noch schlimmer: sie gehen nur aus den Knien mit winzigen Schritten vorwärts. Der Körper bleibt steif, er geht nicht mit.
Die Betroffenen haben keine Ahnung, was sie falsch machen. Sie spüren nur, dass ihr Gehen furchtbar anstrengend ist.

Wie entsteht eine oben vorgebeugte Haltung mit ständig gebeugten Knien?

 Am häufigsten entstehen ständig gebeugte Knie durch falsche Sitzgewohnheiten, die man – ohne es zu merken - meist viele Stunden am Tag beibehält – und das über lange Zeit. Leider kann man sich diese Gewohnheiten auch an den ergonomisch besten Möbeln zulegen.

Wenn man sich dann zum Stehen und Gehen aufrichtet, ist die Gewohnheit so eingefleischt, dass man sie nicht mehr los wird. Selbst im Bett liegt man noch mit krummen oberen Rücken und stark gebeugten Knien.

Spannendes über diese Zusammenhänge sowie viele hilfreiche Übungen finden Sie im Buch Helga Pohl: Natürlich sitzen! Knaur, München 2024

Auch eine in den Hüftgelenken vorgebeugte Haltung macht wacklige Knie 

Zeichnung: Eine Frau steht  in den Hüftgelenken vorgebeugtIn dieser Haltung stehen z.B. viele Verkäufer mit einem niedrigen Verkaufstresen wie Marktleute oder Apotheker sehr häufig stundenlang. Sie beugen sich dann über den Tresen in ihren Hüftgelenken nach vorn, um den Kunden Geld oder Waren zu reichen. Ihr Iliopsoas (der große Hüftbeugemuskel, siehe Abbildung) ist dann immer angespannt. Er verspannt sich leicht
Viele sitzen auch in den Hüftgelenken vorgebeugt, wenn z.B. der Schreibtisch oder der Tisch, bzw der Sessel oder der Stuhl zu weit weg steht und sie sich nicht nahe genug heran setzen – und bleiben dann im Stehen und Gehen in dieser Haltung.

Eine Frau sitzt in den Hüftgelenken vorgebeugt an einem zu weit entfernten ComputerDiese in den Hüftgelenken vorgebeugte Haltung kann auf Dauer nicht nur zu wackligen Beinen, sondern durch dauerhaft verspannte Psoas-Muskeln führen und damit auch zu –
Bauch- und Atembeschwerden (der Psoasmuskel geht vom Oberschenkel oben durch den Bauch zur Wirbelsäule) –
und (in letzter Konsequenz) zu künstlichen Hüftgelenken.

Was sollte man meiden, um nicht zu einer in den Hüftgelenken vorgebeugten Haltung zu kommen?

Gefährlich sind in dieser Beziehung: Zu niedrige Sitze und Tische. An zu niedrigen Tischen muss man sich notwendigerweise in den Hüftgelenken vorbeugen, um an dem Tisch etwas zu tun. Kein Mensch kann an einem Couchtisch aufrecht sitzend essen oder gar arbeiten... Stühle mit Armlehnen, die meistens genauso hoch sind, dass sie an der Tischplatte anstoßen. Dann kann man gar nicht nahe genug an den Tisch. Man muss sich in den Hüftgelenken mit angespanntem Iliopsoas vorbeugen. Wenn Sie die Armlehnen nicht abmontieren können, werfen Sie die Stühle am besten raus.

Eile: Häufig passiert es, dass man denkt „Ach, ich setz mich nur mal kurz, um etwas zu erledigen. Da brauch ich den Stuhl nicht zurecht schieben”. Und prompt sitzt man ein, zwei Stunden da. Besser: immer den Stuhl gleich zurechtstellen, die ¼ Minuten bringt‘s auch nicht.

Ein Mann sitzt auf dem Sofa und beugt sich nach vorne zum Laptop„Bequeme“ niedrige Sessel und Couches: Die bequemen Sessel sind nur so lange bequem, wie man sich nach hinten zurücklehnen kann. Beugt man sich darin nach vorne, um etwas anzuschauen, muss man sich den Hüftgelenken vorbeugen. Hat man noch dazu den Fernseher zu niedrig zu stehen, oder hält ein Tablet zu niedrig, kann man gar nicht anders, als in den Hüftgelenken, mit angespanntem Iliopsoas zu sitzen. Den Kopf muss man dabei in den Nacken legen.
Außer Bauch- und Beinbeschwerden sind Nackenschmerzen dabei vorprogrammiert. 

Heißer Tipp: Setzen Sie sich vor den Bildschirm oder Fernseher auf einen ganz normalen Stuhl (der natürlich gern gepolstert sein darf) und stellen Sie sich den Monitor so hoch, dass Sie das obere Drittel in Ihrer Augenhöhe haben. Dann brauchen Sie sich nicht vorne zusammen zu knautschen und können mühelos darauf schauen. Ihr Bauch, Ihre Beine und Ihr Nacken werden es Ihnen danken! Viele solcher Tipps zur Verbesserung Ihres Alltags finden Sie in dem Buch von Helga Pohl: Natürlich sitzen! Knaur, München 2024

Auch eine überaufgerichtete Haltung macht starre, wacklige Knie

55 Startmuster von der Seite

Die Knie sind bei dieser Haltung durchgedrückt, das Körpergewicht ist nach hinten verlagert.Obwohl diese Haltung eher Kraft, Stärke, Selbstbewusstsein signalisiert, ist sie doch eine sehr wackelige Angelegenheit.

Probieren Sie es aus: Machen Sie diese Haltung nach: beugen Sie sich mit dem Oberkörper so lange zurück, bis Sie Ihr Gewicht auf den Fersen spüren. Die Knie drücken sich durch, weil Sie jetzt die Quadrizepsmuskeln vorn am Oberschenkel vorn angespannt halten müssen, um dem Zug des Oberkörpers nach hinten etwas entgegen zu setzen. Fassen Sie sich vorn auf die Oberschenkel: sie sind hart, die Kniescheiben, die in die Sehnen dieser Muskeln eingelassen sind, sind hochgezogen und starr. Ein Tupfer vorn an eine Ihrer Schultern reicht, um Sie aus dem Gleichgewicht zu bringen und nach hinten taumeln zu lassen.Außerdem macht die überaufgerichtete Haltung

  • außer starren, wackligen und oft schmerzhaften Knien
  • oft schmerzhafte Oberschenkel,
  • und oft auch teuflische Schmerzen im unteren Rücken.

Es lohnt sich also, sie loszuwerden. Aber wie? 

Ein Video zum „richtigen“, entspannten und aufrechten Gehen finden Sie hier:

Ein Video für bewegliche Füße und einen beweglichen Körper:

 Wie kann mir die Pohltherapie® bei wackligen Knien helfen?

  1. Natürlich behandeln wir als Erste-Hilfe-Maßnahme Ihre Knie direkt, und zwar vor allem das Haut-Bindegewebe auf dem Knie vorn, das unmittelbar für die Instabilität zuständig ist.
  2. Dann schauen wir, wie weit sich die Bindegewebsverspannung auf dem Bein erstreckt und behandeln hier entsprechend. Meist ist da ganze Quadrizeps-Gebiet betroffen, manchmal auch der Unterschenkel.
  3. Im nächsten Schritt untersuchen wir den Gesamtzusammenhang, also die Beweglichkeit aller Beingelenke, die Bein- und Fußhaltung und das Vorhandensein von Körperfehlhaltungen
  4. Dann behandeln wir mit unseren fünf Verfahren das gesamte Muster. Dieser Schritt ist unbedingt notwendig, denn sonst wären die Beschwerden schnell wieder da.
  5. Der letzte Schritt ist dann präventiv der wichtigste: wir untersuchen in einer gemeinsamen Detektivarbeit mit Ihnen zusammen, was Sie im Alltag eigentlich tun, sodass die wackligen Knie entstanden sind. Außer in Stehberufen entstehen die meisten Wackelknie beim Sitzen auf der Arbeit. Auf der Arbeit deswegen, weil man dort gewöhnlich die meiste Zeit des Tages zubringt – und zwar im Sitzen. Mit unserem Körperbewusstseinstraining lernen Sie dann, Ihre schädlichen Alltagsgewohnheiten loszuwerden und sie durch bessere zu ersetzen.
    Manchmal müssen dafür auch die äußeren Umstände (z.B. das Mobiliar) geändert werden.

Behandlung von wackeligen Knien mit der Pohltherapie: Bindegewebe am Knie und Hüftbeuger pandiculierenBehandlung von wackeligen Knien - Bindegewebe am Knie lösen und Hüftbeuger pandiculieren

Gemeinsam mit Ihnen lindern wir Ihre Gangunsicherheit, die wackeligen Knie und das Schwächegefühl in den Beinen nachhaltig. 

Auf der Therapeutenliste der Pohltherapie finden Sie Therapeut*innen, die Schwächegefühle in den Beinen auf diese Weise behandeln.

 

Der Ausdruck Restless Legs (unruhige Beine) ist eine reguläre Krankheitsbezeichnung. Es handelt sich bei Restless Legs oder unruhigen Beinen um folgende Beschwerden: wenn die Betroffenen sich nachts zur Ruhe legen, überkommt sie eine schwer zu beschreibende Missempfindung (etwas ähnliches wie Ziehen, Kribbeln, Brennen) und ein Unruhegefühl in den Beinen, verbunden mit einem nicht steuerbarer Drang, die Beine zu bewegen.

Abbildung: Unruhige BeineDie Betroffenen fühlen sich getrieben, wieder aufzustehen und unruhig im Zimmer herum zu gehen, manchmal auch zu hüpfen oder mit den Beinen zu zappeln, je nachdem, was ihnen am meisten Erleichterung verschafft. Die Bewegung bessert nämlich vorübergehend die unangenehme Empfindung an den Beinen. Vereinzelt gibt es solche Restless Legs auch tagsüber, im Ruhezustand. Oft fangen die Beine auch an, unkontrolliert zu zucken und zu schlagen. Die Zuckungen der Restless legs sind nicht mit den Faszikulationen zu verwechseln, wie wohl eine ähnliche, schwer beschreibbare Missempfindung an den Beinen gespürt wird. Die Zuckungen bei den Faszikulationen sind sehr viel kleiner (Miniaturformat) und es fehlt der für Restless legs typische Bewegungsdrang.

Restless Legs werden als sehr quälend erlebt, vor allem, wenn die Störung mit massiven Schlafstörungen einhergeht. Durch die mit Restless Legs verbundenen Schlafstörungen leiden die Betroffenen auch unter Konzentrationsstörungen und Schläfrigkeit am Tag. Außenstehende können sich kaum vorstellen, wie man unter unruhigen Beinen so stark leiden und was an der Empfindung so schrecklich sein kann. Sie halten es oft eher für eine Lappalie. Tatsächlich aber kann das Leiden bis zu ausgeprägten Depressionen gehen.

Die Ursache von Restless Legs ist in der Medizin unbekannt. Manchmal hilft die Gabe von Eisen. Durch Parkinson-Medikamente lässt sich der Bewegungsdrang des Beins oder der Beine nur dämpfen aber nicht beseitigen. Es entsteht ziemlich regelmäßig eine Tendenz zur Steigerung der Medikamentenzufuhr und die Medikamente werden gewöhnlich nach einiger Zeit unwirksam.

Restless Legs: Behandlung mit Sensomotorischer Körpertherapie (Pohltherapie®)

In der Pohltherapie® fragt man bei Restless-Legs zuerst die Patienten, wo genau sie das Unruhegefühl und den Drang zur Bewegung verspüren. Meist werden die Oberschenkel vorn gezeigt. Es kann aber auch die Rückseite der Beine, also die Beugeseite gemeint sein. Manchmal werden auch die Unterschenkel oder die Füße als Unruhestifter gezeigt.

In der Pohltherapie® hat sich gezeigt, dass Unruhe und Bewegungsdrang der Restless legs von dem verspannten Bindegewebe / Faszien auf den Muskeln ausgehen, wo der Patient die Unruhe spürt. Man behandelt daher mit einer ganz speziellen, schmerzhaften Bindegewebs- / Faszienbehandlung die betroffenen Stellen an den Beinen, wodurch sich nach einigen Behandlungen die Störung verliert und die Beine sich wieder normal anfühlen und verhalten. Die Betroffenen müssen dann nur noch das Gehen und Stehen neu erlernen und in einem Körperbewusstseinstraining zu spüren lernen, bei was und wie sie ihre Beine tagsüber angespannt halten. Solche Spannungsgewohnheiten kann es z.B. beim Sitzen am Schreibtisch geben. Erst diese Nachbehandlung der Restless Legs macht den Behandlungserfolg nachhaltig, d.h. es entstehen dann im Alltag keine Restless legs mehr.

Auf der Therapeutenliste finden Sie Restless-Legs-Therapeuten der Pohltherapie®.

Schwere- und Müdigkeitsgefühle in den Beinen sind relativ häufig. Menschen mit müden Beinen können kaum längere Strecken gehen. Häufig müssen sie wegen der Schweregefühle (die Beinen wiegen zentnerschwer) Pausen einlegen oder sie kommen völlig erschossen und ermüdet von ihren Einkäufen in der Stadt zurück.

Abbildung: Müde, schwere BeineIn der Pohltherapie® fragt man die Patienten als erstes, wo genau sie die Müdigkeit oder Schwere in den Beinen empfinden.

Sind es die Waden?
Die Oberschenkel vorn?
Die Füße?

Meist reicht es dann, an den betreffenden Stellen mit der Pohltherapie® das Bindegewebe / Faszien zu behandeln, eventuell auch die Myogelosen oder Triggerpunkte in der Muskulatur mit der aktiven Triggerpunktbehandlung.

Wie bei den Schwächegefühl in den Beinen empfiehlt es sich, den Patienten anschließend via Körperbewusstseinstraining der Pohltherapie® einen lockeren, schwungvollen Gang beizubringen, der nicht nur mit den Beinen ausgeführt wird, sondern durch den ganzen Körper geht.

Mit dieser Art zu gehen kann man sich stundenlang mühelos ohne Schwere- und Müdigkeitsgefühle in den Beinen fortbewegen. Oft stößt man dabei vor allem bei älteren Patienten zunächst auf Erstaunen, denn sie können sich nicht vorstellen, in ihrem Alter das Gehen nochmals neu zu lernen. Da die neue Art zu gehen jedoch viel leichter ist als die alte und sehr viel mehr Spaß macht, sind aber schließlich alle dafür zu gewinnen.

Hier finden Sie Therapeuten, die schwere und müde Beine medikamentenfrei mit der Pohltherapie® behandeln

Gangunsicherheit kommt öfter bei älteren Menschen vor, kann aber bei entsprechender Vorgeschichte auch schon jüngere Menschen treffen.

Die Gangunsicherheit ist kein Anzeichen von Muskelschwäche

Ein Auftrainieren der Muskeln hilft daher meistens überhaupt nicht (wenn doch, dann dadurch, dass man die Muskeln bewegt).

Abbildung: Schwächegefühl in den Beinen / GangunsicherheitVielmehr ist Gangunsicherheit ein Zeichen von Versteifung. Das ist konträr zur landläufigen Vorstellung, nachdem wir alle überzeugt sind, dass wir umso stabiler und sicherer stehen und gehen, je fester wir uns machen. Der Mensch hat als Zweibeiner aber ein labiles, dynamisches Gleichgewicht, das er nur durch ständige leichte Bewegung aufrecht erhalten kann. Er ist wie ein Bambus im Wind: je biegsamer und geschmeidiger, desto stabiler. Wird er steif und starr, können seine Muskeln nicht mehr flexibel reagieren, sich dem Boden nicht mehr anpassen, und es entsteht eine Gang- und Stand-Unsicherheit. Selbst beim Bau von Hochhäusern und von erdbebensicheren Häusern realisiert man inzwischen dieses Prinzip der Standsicherheit: je mehr sie schwanken können, desto stabiler sind sie, desto sicherer stehen sie.

Eine chronische Gangunsicherheit beim Menschen resultiert aus ständigen Muskel- und Bindegewebsverspannungen vor allem in den Beinen. Aber auch, wenn der Rumpf versteift und sich beim Gehen nicht mehr bewegt, entsteht Gangunsicherheit. Je steifer Becken und Rücken, desto unsicherer werden Stand und Gang. Aus der Unsicherheit heraus bekommen die Betroffenen, meist ältere Menschen, oft Angst, überhaupt vor die Tür zu gehen, und wenn sie es dann tun, werden sie vor lauter Angst, dass etwas passieren könnte, gleich noch steifer. Tatsächlich fallen sie dadurch oft, was natürlich wieder die Angst verstärkt. Ein Teufelskreis.

Die Gangunsicherheit mitsamt der Versteifung ist keine Altersbeschwerde per se. Man hat nur, je älter man wird, umso mehr Gelegenheit, sich die entsprechenden Verspannungen durch Fehlhaltungen, Bewegungsmangel, Verletzungen usw. zuzuziehen. Dadurch tritt Gangunsicherheit in höherem Alter häufiger auf.

Untersuchung auf Gangunsicherheit in der Pohltherapie®

In der Pohltherapie® fragt man als erstes den Patienten/die Patientin, wo und wie er/sie die Unsicherheit denn genau empfindet. Meist werden die Füße oder die Sprunggelenke genannt, oft auch die Oberschenkel vorn oder die Knie.

Außerdem schaut man sich an, wie der/die Betreffende eigentlich geht.

Meist stellt sich heraus, dass er/sie die Füße gar nicht abrollt, sondern sie unwillkürlich steif hält. Auch werden die Knie und die Hüftgelenke beim Gehen nicht ausreichend gebeugt oder nicht gestreckt (beim normalen Gehen streckt und beugt man abwechselnd). Oft wird auch das Becken beim Gehen nicht bewegt.

Oft geht die Störung vom Bindegewebe / Faszien der Haut und Unterhaut auf dem Fußrücken, der Wade und den Oberschenkeln aus. Diese bewirkt, dass man nicht abrollen kann und dass die unter dem Bindegewebe / Faszien liegenden Muskeln im entscheidenden Moment nicht anspringen, obgleich sie kräftig genug wären. Das verursacht die Unsicherheit beim Gehen.

Behandlung von Gangunsicherheit mit der Pohltherapie®

Daher behandelt man in der Pohltherapie® als erstes immer das Bindegewebe / Faszien an den Stellen, wo der Patient die Unsicherheit empfindet. Manchmal sieht man auch von außen, wie das Bein an diesen Stellen wackelt. Besonders gut kann man das im Einbeinstand sehen, wobei man den Patienten natürlich halten muss. Durch die Bindegewebs- / Faszienbehandlung wird die Fuß- und Beinbewegung meist gleich viel sicherer.

Außerdem zeigt man dem Patienten als Körperbewusstseinsübung, wie man die Füße abrollt und wie man beim gehen die Beine bewegt. Auch das Gehen mit dem ganzen Körper ist diesen Patient*innen gewöhnlich nicht vertraut und sie müssen es wieder neu lernen (das geht in jedem Alter!). Als Übungen sind auch Supinations- und Pronationsbewegungen gut, da durch auch die Beweglichkeit des Fußes vergrößert wird, was die Sicherheit erhöht.

Unsicherheit auf den Beinen und vornüber gebeugte Haltung bedingen sich oft gegenseitig (siehe unter Stoppmuster). Es führt also nicht nur die vorgebeugte Haltung durch das Übergewicht nach vorn, durch ständig gebeugte Knie und durch unbewegliche Sprunggelenke zu einem unsicheren Gang. Vielmehr führt umgekehrt auch ein unsicherer Gang zu einer vorn über geneigten Haltung, da die Patienten sich beim Gehen immer auf die Füße schauen, weil sie der Regulation über das Spüren bei ihren Füßen nicht mehr trauen können (siehe Nackenfehlhaltungen). Da sie durch die Unbeweglichkeit der Füße kein richtiges Spür-Feedback mehr bekommen, versuchen sie ihre Füße mit den Augen zu dirigieren, indem sie sie ständig anschauen. Solange die Unsicherheit in den Füßen fortbesteht, ist es in solchen Fällen praktisch unmöglich, die vornüber gebeugte Haltung zu aufzulösen. Man muss daher in diesen Fällen immer zuerst lokal, dann erst global behandeln.

Breitbeiniger Gang, schwankender Gang

Ist jemand unsicher auf den Beinen, besteht oft ein breitbeiniger Gang mit einem Hin- und Herschwanken beim Gehen von einer Seite zur anderen. Auch das ist natürlich eine Gangunsicherheit, wenn man sich auch so breitbeinig sicherer wähnt. Beim breitbeinigen Gang sind die Abduktormuskeln außen am Becken auf beiden Seiten ständig angespannt. Beim Gehen werden weder die Knie noch die Sprunggelenke noch die Füße bewegt und die Beine werden mehr wie eine Art steifes Pendel eingesetzt, die das Becken über die Adduktoren hin und her schwingen. Die vertikale Beckenbewegung ist gewöhnlich ausgefallen, der ganze Körper inklusive Kopf schwankt beim Gehen nach rechts und links.

In der Pohltherapie® macht man Betroffenen mit dieser Art von Gangunsicherheit das Spezifikum ihres Ganges deutlich und lässt sie die normale Gangart ausprobieren. Dabei erkennt der Therapeut/ die Therapeutin diejenigen Muskeln, deren normale Bewegung bei den Betroffenen zu Schmerz oder anderen Missempfindungen führt, weswegen sie in diese merkwürdige, breitbeinige Gangart ausgewichen sind.

Manchmal kann der Patient auch selbst zeigen, von welcher Stelle die Unsicherheit ausgeht, wegen der in den breitbeinigen Gang verfallen ist und beim Gehen schwankt. Dann behandelt man in der Pohltherapie® natürlich diese Muskeln bzw. das Bindegewebe / Faszien auf ihnen und lässt den Patienten anschließend wieder die normale Gangart ausprobieren, bis er sich wieder ganz sicher auf den Beinen fühlt und auf das Breitbeinige verzichten kann.

Ärzte, Psychotherapeuten und Heilpraktiker zur Behandlung von Gangunsicherheit stehen auf der Therapeutenliste.

Therapeuten-Verzeichnis
Ausbildung in Pohltherapie