Die Grundlagen der Pohltherapie®
Neurobiologie
In Muskeln und Bindegewebe / Faszien gibt es sowohl kontraktile Fasern wie auch Rezeptoren, also winzige Sinnesorgane. Bei einer körperlichen Verletzung, bei Stress ebenso wie bei einem bedrohlichen oder belastenden Ereignis oder einer entsprechenden Vorstellung ziehen sich die Fasern zusammen, was die Beweglichkeit einschränkt. Gleichzeitig melden die Rezeptoren ein unangenehmes Gefühl, also Schmerz, Angst, Übelkeit oder sonst eine Missempfindung.
Umgekehrt reagiert der Organismus bei Positivem mit Entspannung, Beweglichkeit und Wohlbefinden. Sensorik und Motorik, Spüren und Bewegen, steuern sich gegenseitig: je mehr Missempfindung desto mehr Anspannung und je mehr Anspannung, desto mehr Missempfindung.
Die sensomotorischen Vorgänge laufen natürlich über Gehirn und Nervensystem, aber der Ort der Empfindung wie auch derjenige der Erstarrung oder Bewegung ist nicht das Gehirn, sondern diejenige Stelle des Körpers, wo wir die Empfindung wahrnehmen. Daher können wir am Körper lokalisieren, wo wir uns freuen, Angst oder Schmerz empfinden.
Die Trennung von Körper und Seele ist aufgehoben, denn wir reagieren bei diesen Spannungen immer mit Leib und Seele.
Chronische myofasziale Verspannungen
Im gesunden Fall sind diese leibseelischen Spannungsvorgänge vorübergehend. War die Belastung aber zu stark oder zu lange oder wurde sie zu oft wiederholt, entstehen chronische Muskelverspannungen und Bindegewebsverhärtungen, also unwillkürliche Dauerkontraktionen in Muskulatur und/oder Bindegewebe, die sich selbst im Schlaf oder bei Ereignissen, die eigentlich als positiv empfunden werden müssten, nicht lösen.
Auch Fehlhaltungen und „dumme Angewohnheiten“ wie z. B. mit vorgestrecktem Kopf vor dem Computer sitzen oder mit dem ganzen Gewicht auf einem Bein zu stehen, sind Dauerbelastungen, die mit entsprechenden Dauerkontraktionen verbunden sind und zu unguten Gefühlen führen.
Sensomotorische Störungen
Je nach dem Ort der Dauerkontraktion bilden sich jetzt statt vorübergehender Missempfindungen verschiedenste massive Beschwerden heraus. Zum Beispiel finden sich
- Kopfschmerz und/oder Schwindel, aber auch „depressive Gedanken“ bei Verspannungen in der Nacken- und Kopfmuskulatur
- Knieschmerzen bei Verspannungen der Rücken-, Bein- und Fußmuskulatur und/oder des zugehörigen Bindegewebes. Diese Verspannungen bilden sich z.B., wenn wir uns in forcierter Selbstbehauptung überaufrichten
- Blasenbeschwerden bei Verspannungen in der Unterbauch- und Beckenbodenmuskulatur (meist zusammen mit einer Angstverspannung der Vorderseite)
- Atemstörungen und/oder Herzbeschwerden, die mit Depressionen oder Ängsten einhergehen, bei verspannter Atemmuskulatur usw
Objektive Befunde
Es gibt also bei allen „psychosomatischen“ oder funktionellen Beschwerden einen objektiv feststellbaren körperlichen Befund, nämlich Dauerkontraktionen in Muskulatur und/oder Bindegewebe/Faszien.
Auch bei fast allen chronischen „orthopädischen“ Beschwerden, also Schmerzen im „Bewegungsapparat“ und Bewegungseinschränkungen lassen sich chronische Muskelverspannungen finden. Die röntgenologisch feststellbaren Veränderungen wie Wirbelsäulenverkrümmungen, Arthrosen, Bandscheibenschäden und Meniskusschäden etc. sind wahrscheinlich nicht Ursache der Schmerzen, sondern - ebenso wie die Schmerzen selbst - Folge der permanenten Verspannung, die sich unter entsprechender psychophysischer Belastung noch erhöhen kann.
All diese chronischen Muskelverspannungen und Bindegewebsveränderungen lassen sich mit der Pohltherapie® positiv beeinflussen, womit gleichzeitig die Beschwerden verschwinden. Ich setze die Pohltherapie® immer dann ein, wenn bei den somatischen Beschwerden eine psycho-emotionale Wirkungsebene mitspielt und die Einbeziehung dieser Ebene zum Behandlungserfolg beiträgt.