Harte Oberschenkelmuskeln - gut oder schlecht?
Viele Menschen sind stolz auf ihre festen Oberschenkelmuskeln, die sich immer hart anfühlen. Aber leider tun die festen Oberschenkel irgendwann weh! Die Damen möchten dauernd feste Oberschenkel als Zeichen von Jugendlichkeit. Die Männer halten sie für ein Zeichen von Sportlichkeit, Männlichkeit und Stärke. Aber sind sie das wirklich? Und muss man dafür solche Schmerzen erleiden?
Missverständnisse - und wie es wirklich ist
Dauernd feste, harte Oberschenkel sind
- sportlich
- stark
- gesund
- ein Zeichen von Jugendlichkeit
- beweglich
- verleihen Stabilität beim Stehen
Dauernd feste, harte Oberschenkel sind
- verspannt
- schwächer, als sie sein könnten
- steifer, als sie sein könnten
- träger und ungenauer in der Reaktion
- schlecht durchblutet
- anfällig für Verletzungen
- machen einen wackligen Stand
Gesunde Oberschenkelmuskeln fühlen sich nur vorübergehend hart an, nämlich dann wenn sie gerade arbeiten!
Oberschenkelmuskeln arbeiten zum Beispiel:
- wenn man aus der Hocke in die Höhe geht
- wenn man Treppen steigt
- wenn immer eines der Beine beim Gehen das Gewicht
- übernimmt.
Im Ruhezustand fühlen sich gesunde Oberschenkel weich elastisch an
Wenn Muskeln und Bindegewebe / Faszien entspannt und gesund sind
- z.B. beim richtigen, lockeren Stehen auf beiden Beinen
- beim Sitzen
- das gewichtsentlastete Bein beim Gehen
sollten sich die Oberschenkel weich-elastisch anfühlen, egal wie dick oder stark sie sind.
Stärke hat nichts mit Härte zu tun: auch ein starker Muskel sollte sich im Ruhezustand weich-elastisch anfühlen.
Auch nach Krafttraining sollte ein gesunder Muskel nicht dauernd hart sein. Man kann Muskeln haben wie Arnold Schwarzenegger in seinen besten Zeiten: im Ruhezustand sollten sie weich sein.
Dauernd harte Muskeln sind verspannt und schwach und kommen viel bei alten Menschen vor
Mit angespannten Oberschenkelmuskeln im Stehen die Knie durchgedrückt zu halten, verleiht nur eine scheinbare Stabilität. Stößt man so jemanden an, fällt er schnell - egal wie alt er ist.
Je älter man wird, desto mehr Gelegenheit hat man leider, sich Verspannungen zu zulegen. Daher haben ältere Menschen oft ganz harte Muskeln (auch wenn diese kümmerlich dünn sind). Mit diesen harten Beinmuskeln sind sie eher wacklig unterwegs, denn sie können nicht auf unterschiedliche Anforderungen und unterschiedliches Gelände reagieren. Diese alten Menschen fallen daher oft.
Ständig Gewicht zu tragen ist Aufgabe der (dauernd harten) Knochen, nicht der Muskeln
Im Stehen auf beiden Beinen wird das Gewicht vom Skelett, von den Knochen getragen. Das Gewicht zu tragen und halten, ist Aufgabe der Knochen, nicht der Muskeln. Muskeln spannen nur vorübergehend an, zum Gewichtstransport, z.B. abwechselnd auf den Beinen beim Gehen.
Oberschenkelmuskeln, die ständig Gewicht tragen oder halten müssen (z.B. weil der Oberkörper zurück gebeugt ist, weil man die Beine mit gestrecktem statt mit leicht gebeugtem Knie nach vorn bringt), werden chronisch hart und verspannt - und fangen an zu schmerzen.
Dauernd harte Muskeln sind unsportlich
Bewegung ist ein ständiger Wechsel von Anspannung und Entspannung. Daher sind Muskeln, die immer nur angespannt sind, in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Man ist mit ihnen langsamer und ungenauer in der Reaktion. Dadurch ist man mit ihnen auch anfälliger für Verletzungen.
Dauernd harte Muskeln sind ungesund
Fasst man dauernd harte Oberschenkel an, sind sie meist kalt, das heißt schlecht durchblutet. Jeder verspannte Muskel bringt sich selbst und die nachfolgenden um die gute Durchblutung. Daher heilen verspannte Muskeln auch schlecht. Bewegte (d.h. abwechselnd harte und weiche Muskeln) sind dagegen immer warm, denn bewegte Muskeln wirken wie eine Pumpe für den Kreislauf.
Am besten, man wird dauernd harte Muskeln so schnell wie möglich wieder los!
Behandlung von ständig harten Oberschenkelmuskeln
Wie man verspannte, verhärtete Oberschenkelmuskeln wieder weich, funktionsfähig und schmerzfrei bekommt, erfahren Sie unter Therapie von Oberschenkelschmerzen.
Therapeuten, die die Kunst beherrschen, stehen auf der Therapeutenliste.