Meniskusschäden und Kniearthrose
Oft werden Knieschmerzen automatisch auf einen beschädigten Meniskus (Außen- oder Innenmeniskus) zurückgeführt und als Meniskusschaden bezeichnet. Bei den Menisken des Kniegelenks handelt es sich um halbrunde Knorpelscheiben, die sich innen und außen zwischen Oberschenkelknochen und Unterschenkelknochen befinden. Sie stellen eine Art Pufferung der Kniegelenke dar. Da Menisken aus Knorpelmaterial bestehen, verfügen sie über keinerlei Nervenanbindung, also auch über keinerlei Schmerzrezeptoren, so dass sie selbst total schmerzunempfindlich sind.
Vor allem bei abrupten Drehbewegungen kann es dazu kommen, dass ein Meniskus reißt. Das kann zu akuten Schmerzen führen, wobei nicht der Meniskus selbst weh tut, sondern die Weichteile, auf die die Meniskusteile durch ihre Verschiebung drücken können.
Häufiger kommt es zu einem allmählichen Aufarbeiten der Menisken und der Gelenkflächen der Knie, und zwar dadurch, dass bei Fehlhaltungen des Körpers und Fehlstellungen Beine die Muskulatur das Kniegelenk zu stark zusammendrückt. Dadurch verschwindet zunächst die Sinovialflüssigkeit (die "Gelenkschmiere" zwischen den Gelenkflächen) und der Spalt zwischen den Gelenkflächen wird immer schmaler, bis er ganz verschwunden ist. Schließlich reiben die beiden Seiten des Gelenks aufeinander. Als Ergebnis sieht man im Röntgenbild Unregelmäßigkeiten, kleine Einbuchtungen, Rauigkeiten auf den Gelenkflächen und Menisken. Diese Unregelmäßigkeiten werden als Arthose bzw. Meniskusschaden bezeichnet. Der im Röntgenbild sichtbare Abrieb ist keine Abnutzungs-, Alters- oder Degenerationserscheinung, sondern Folge der muskulären Verspannung, die die Gelenke des Knies so stark zusammen drückt, dass schließlich die Gelenkflächen aufeinander reiben.
Auch die Kniearthrose kann nicht schmerzen, jedenfalls solange sie am Knorpel stattfindet, der die Gelenkflächen umgibt, da dieser von Haus aus über keinerlei Sinneszellen verfügt (siehe Chronische Schmerzen und den Artikel Schmerztherapie ohne Chemie). Erst, wenn der Knorpel total aufgearbeitet ist und schließlich die blanken Knochen aufeinander reiben, schmerzen tatsächlich die Knochen bei der Kniearthrose. In allen anderen Fällen (und das sind die allermeisten) schmerzen bei Kniearthrose nicht die Knochen, sondern die verspannten Muskelansätze am Knie und/oder das Bindegewebe / Faszien auf diesen Ansätzen (siehe Knieschmerzen).
Meniskusschäden und arthrotische Kniegelenke werden heutzutage häufig arthroskopisch operiert, wobei die Knorpel geglättet werden. Aber es ist bei weitem nicht jede Operation erfolgreich. Das merkt man spätestens dann, wenn der Knieschmerz auch nach der Operation noch anhält. Eine Studie, bei der die Wirkung arthroskopischer Knieoperationen mit derjenigen von Scheinoperationen am Knie verglichen wurden, erbrachte übrigens keinen Unterschied, d.h. die Scheinoperationen waren genauso erfolgreich bzw. erfolglos wie die tatsächlich durchgeführten Operationen.
Das Anhalten von Beschwerden nach der Operation erklärt sich meiner Meinung nach dadurch, dass die ursprüngliche Fehlbelastung durch die Muskulatur nicht behoben wurde.
Behandlung von Meniskusschäden und Kniearthrose
Da all diese Knieschmerzen von Muskel- und Bindegewebsverspannungen rund ums Knie herrühren, behandelt man in der Pohltherapie® Muskeln und Bindegewebe / Faszien mit Pandiculations, aktiver Triggerpunktbehandlung sowie der Bindegewebs- / Faszienbehandlung (siehe Die einzelnen Verfahren). Zum einen behandeln wir direkt am Knie und zum andern entsprechend der zugrunde liegenden Fehlstellung, also zum Beispiel der dauernd gebeugten oder durchgestreckten Beine und dem damit verbundenen Spannungsmuster, das sich durch den ganzen Körper zieht (siehe unter Bewegungsstörungen Beine, Fehlstellungen Beine, Fehlhaltungen). Die postoperativen Beschwerden behandeln wir genauso wie reguläre Knieschmerzen. Dasselbe gilt für Knieschmerzen ohne vorausgegangene Operation, die zwar auf einen defekten Meniskus zurückgeführt werden, die aber tatsächlich nie dadurch verursacht wurden.
Durch ein Körperbewusstseinstraining und bestimmte sensomotorische Übungen helfen wir in der Pohltherapie® dem Patienten, im Alltag nicht wieder in seine alten Fehlhaltungen und Spannungsmuster zu rutschen, so dass er dauerhaft von Knieschmerzen verschont bleibt. Nach erfolgreicher Behandlung können sich unter Umständen auch die lädierten Knorpel wieder regenerieren.
Die Therapeutenliste enthält eine Auflistung von Personen, die Kniebeschwerden auf diese Weise professionell behandeln.