Dehnen gilt als gesunde Trainingsmethode zur Wiedererlangung von Beweglichkeit und Entspannung. Sah man eine Zeitlang Dehnen kritisch, wird es heute fast überall empfohlen.
In der Pohltherapie empfehlen wir es bewusst nicht, raten sogar davon ab.
Physiologische Gründe: keine Dehnung ohne Anspannung
Es kommt In den Pohltherapie-Praxen seit einiger Zeit häufig vor, dass Patient*innen sich dafür entschuldigen, dass sie leider immer wieder mit angezogenen Beine auf der Seite liegend schlafen und nicht auf dem Rücken, obwohl sie doch wüssten, dass das schlecht sei, weil sie sich damit den Psoas-Muskel verspannen. Sie könnten es sich nur so schwer abgewöhnen.
Ein 70jähriger Architekt, ein großer, stattlicher Mann, kam wegen eines Problems mit dem Wasserlassen von weit her aus dem Norden angereist. Er hatte einen häufigen plötzlichen Harndrang. Vor allem nachts musste er bis zu zwölf Mal auf die Toilette, was seinen Schlaf empfindlich störte.
Es wird viel operiert, geschluckt, gespritzt und massiert in Deutschland und trotzdem: Rückenschmerzen sind noch immer der häufigste Grund für Krankschreibungen und das Homeoffice in Corona-Zeiten hat es auch nicht besser gemacht.
Fehlhaltungen im Homeoffice: Beschwerden durch Verspannungen und psychosomatische Symptome nehmen zu
Unter den aktuellen Corona-Lebensbedingungen nehmen bei Arbeitnehmerinnen und -nehmern „unerklärlich“ scheinende funktionelle Beschwerden ohne organmedizinischen Befund zu.
Dazu zählen z. B. Nackenschmerzen, Rückenschmerzen, Gefühl von "Kloß im Hals", Schluckstörungen, Kieferschmerzen, Ohrgeräusche, Schwindel, Hüft-, Bein- und Fußschmerzen, Atemstörungen, Schmerzen in der Magengegend und Depressionen.
Videos auf YouTube zu Übungen aus dem Buch von Helga Pohl: "Unerklärliche Beschwerden?“, Knaur Verlag
- Kapitel 7 Kopf und Nacken
- Kapitel 8 Gesicht und Hals
- Kapitel 9 Brust und Bauch
- Kapitel 10 Urogenitalbereich
- Kapitel 11 Rücken und Gesäß
- Kapitel 12 Schultern, Arme und Hände
- Kapitel 13 Hüften, Beine und Füße
(erschienen in "Natürlich leben", 6/1999)
Zusammenfassung: Dieser Artikel handelt von Schmerzen im "Bewegungsapparat". Nach Darstellung einiger typischer Schmerzzustände werden falsche schulmedizinische Vorstellungen über die Entstehung dieser Schmerzen widerlegt. Als eigentliche Verursacher dieser Beschwerden werden verspannte, d.h. dauerkontrahierte Muskeln erkannt. Da die Dauerkontraktion der betroffenen Muskulatur von unwillkürlichen Hirnteilen gesteuert ist, lässt sie sich zwar nicht einfach bewusst wieder lockern, aber es werden erfolgreiche Methoden dargestellt, mit denen man der unbewussten Anspannung Herr werden kann, so dass sie sich löst und man wieder komplett schmerzfrei wird. Das wirkt sich auch auf das seelische Befinden positiv aus.