Tinnitus / Ohrgeräusche - Ursache und Behandlung
Chronischer Tinnitus - Verspannungen sind eine häufige Ursache
Inhalt
Was ist Tinnitus?
Was ist die Ursache von Tinnitus?
Tinnitus und Psyche
Therapien gegen Tinnitus und Ohrgeräusche
Woher kommen die Verspannungen, die zu Tinnitus führen?
- Tinnitus und Nackenmuskeln
- Tinnitus bei Dauerstress in den Schultern
- Tinnitus bei gesenktem Kopf
- Tinnitus bei überaufgerichtetem Kopf
- Einseitiger Tinnitus bei gedrehtem Kopf
- Einseitiger Tinnitus bei schiefem Kopf
- Tinnitus und Kiefer
- Tinnitus und Angst in der Kehle
- Tinnitus von den Muskeln hinter den Ohren
- Tinnitus direkt im Ohr
- Tinnitus als Rauschen im ganzen Kopf
- Tinnitus und Ringerohren
- Pulssynchroner Tinnitus
Medizinischer Disclaimer
Treten bei Ihnen störende Ohrgeräusche erstmals über längere Zeit auf, sollten Sie das auf jeden Fall zuerst fachärztlich abklären lassen. Der HNO-Arzt ist hier der richtige Ansprechpartner. Mögliche HNO-ärztliche Befunde sind z.B. die Menière-Krankheit (geht mit Schwindelanfällen einher), Otosklerose (Versteifung der Gehörknöchelchen, kann operativ behandelt werden) und das Akustikusneurinom (gutartiger Tumor am Hörnerv, kann z. B. operativ entfernt werden). Tinnitus-Betroffene werden bei der HNO-ärztlichen Tinnitus-Diagnostik auf diese und andre Erkrankungen hin untersucht.
Was ist Tinnitus?
Definition und Beschreibung
Tinnitus, auch Subjektiver Tinnitus oder Tinnitus Aurium, werden Ohrgeräusche genannt, denen kein reales Geräusch in der Außenwelt zugrunde liegt und bei denen die Medizin keine organische Ursache findet. Man vernimmt ihn als (oftmals störendes) Geräusch, das für einen längeren Zeitraum anhält. Die Geräuschpalette umfasst dabei verschiedene Versionen, von
- klingeln,
- fiepen,
- surren,
- sausen,
- brummen,
- hämmern,
- tiefes rauschen bis zum
- hohen Dauerton (häufigste Version)
- u.v.a.m.
Es können auch
- mehrere Geräusche zusammen auftreten,
- die an- und abschwellen können
- oder immer die gleiche Lautstärke haben
- man kann einen Tinnitus einseitig oder beidseitig "hören"
- und ihn entweder permanent wahrnehmen („Ja, hört das denn nie auf?“)
- oder ständig wiederkehrend („Da ist der verdammte Ton ja schon wieder“)
Man sieht: die Variabilität ist groß.
Woher kommen die Ohrgeräusche?
Tinnitus kann viele organische Ursachen haben. Siehe auch medizinischer Disclaimer. Eine gute Übersicht über die organischen Ursachen wie über die nichtorganischen Ursachen finden Sie bei Golenhofen (2008). Daraus geht hervor:
Fälle von Tinnitus mit organischer Ursache sind sehr selten (etwa 1%). In den meisten Fällen ergeben die medizinischen Untersuchungen nichts.
Die Tinnitus-Geräusche werden im Allgemeinen meist tief innen im Ohr wahrgenommen – und genau da findet kein Arzt etwas, so oft man es auch mit den verschiedensten Geräten medizinisch untersucht.
Tinnitus ist definitiv keine Hörwahrnehmung,
denn er tritt auch nach Durchtrennung des Hörnervs des betreffenden Ohrs auf (Langguth et al 2015). Er ist sozusagen ein Phantomgeräusch.
Tinnitus aus der Sicht der Pohltherapie®
In langjähriger Praxis hat sich herausgestellt:
Nicht organisch bedingter Tinnitus ist (wahrscheinlich) eine Fehlinterpretation des Gehirns von ohrnahen somatosensorischen Reizen (Spürwahrnehmungen) als akustische Reize (Hörwahrnehmungen).
Die fehlinterpretierten Spürwahrnehmungen rühren aus Verspannungen/Triggerpunkten in der Ohrmuschel und der Ohrumgebung.
Man nimmt also seine eigenen Verspannungen akustisch wahr!
Das ist eine Schlussfolgerung aus der empirischen Erfahrung, dass die Ohrgeräusche meist verschwinden oder deutlich zurück gehen, wenn man mit den Methoden der Pohltherapie® die tastbaren druckschmerzhaften Stellen auf Muskelansätzen, Sehnen und Bändern in der Nähe des Ohrs, im Haut-Bindegewebe auf diesen Ansätzen und in der Ohrmuschel, sowie auf der Kapsel des Kiefergelenks von außen behandelt. Dabei ist es individuell unterschiedlich, welche und wie viele Muskel- und Bindegewebspartien betroffen sind.
Die Fehlinterpretation des Gehirns bei Tinnitus ist so ähnlich, wie wenn Sie sich mit dem Daumen in der Nähe das Auges in den inneren Augenwinkel am Jochbein über dem Auge drücken und einen oder mehrere schwarze Kreise außen am Augen sehen. Das ist eine Fehlinterpretation eines somatosensorischen Reizes als Sehwahrnehmung.
Auf den Knochen über dem Auge innen drücken und schwarze Kreise "sehen"
Probieren Sie es aus:
Machen Sie es bitte nach, wie auf dem Foto gezeigt. Drücken Sie auf den Knochen im inneren Augenwinkel nach oben. „Sehen“ Sie die schwarzen Kreise oder Punkte?
Das funktioniert so ähnlich wie „Sternchen sehen“, wenn man sich den Kopf anhaut oder einen Schlag auf den Kopf bekommt (siehe Loibner 2021).
Tinnitus fühlt sich zwar meistens an, als käme er von innen, kommt aber offensichtlich von außen.
Er lässt sich daher auch von außen zeigen ("Wo hören Sie denn Ihr Ohrgeräusch?") und von außen an den gezeigten Stellen behandeln.
Phänomene, die von außen kommen, werden innen wahrgenommen
Dies ist ein Phänomen, dass wir in der Pohltherapie® auch sonst vielfach kennen: Kopfschmerzen, Herzschmerzen, Knieschmerzen, Magenschmerzen, chronische Übelkeit etc., alle ohne organischen Befund, werden sehr oft „tief drinnen“ wahrgenommen, kommen aber offensichtlich von außen – denn sie verschwinden, wenn man sie äußerlich behandelt. Woher die Verwechslung von innen und außen kommt, wissen wir nicht. In Bezug auf auf die Dimensionen oben - unten und rechts - links stimmt die Körperwahrnehmung ganz genau. Genau da, wo die Patient*innen ihre Beschwerden zeigen, findet man, wenn man hinfasst, druckschmerzhafte Verspannungen, Verhärtungen in Muskeln und Bindegewebe. Die meisten Psychosomatik-Theorien meinen jedoch, weil man ärztlicherseits innen, in den Organen nichts findet, müssten die Beschwerden nur im Kopf oder Seele des Betreffenden existieren. Die Urheber dieser Theorien haben die Patienten aber nicht angefasst. In der Pohltherapie® finden wir die Ursache jedenfalls außen – in verspannten Muskeln und Faszien und im Bindegewebe der Haut.
Diese Verspannungen können aber natürlich auf seelische Belastungen reagieren, indem sich die betreffenden Muskeln und Bindegewebspartien stärker zusammenziehen.
Außerdem spricht für Verspannung als Ursache der Tinnitusgeräusche der Umstand, dass sich von Tinnitus befallene Ohren - wie auch Haut und Muskeln um die Ohren herum - häufig eiskalt anfühlen. In der Tat besteht ein Versuch der Tinnitusbehandlung in der Anwendung von wärmendem Rotlicht und von durchblutungsfördernden Mitteln – was leider meist nicht lange anhält. Wir werden im Laufe dieser Darstellung sehen, wie man die Ohren und ihre Umgebung durch Behandlung mit der Pohltherapie® natürlich und dauerhaft erwärmen kann.
Wie man Tinnitus gefühlsmäßig erlebt: Tinnitus und Psyche
Menschen nehmen ihren Tinnitus unterschiedlich wahr.
Manche hören ihr Ohrgeräusch ständig wie eine unauffällige Hintergrundmusik. Es gibt Tinnitus-Betroffene, die ihn nur bemerken, wenn sie ganz zur Ruhe kommen. Sie fühlen sich wenig gestört, da sie ihn tagsüber und im Alltag vergessen.
Andere dagegen fühlen sich von ihrem Tinnitus regelrecht tyrannisiert, und zwar gerade dann, wenn alle anderen Geräuschkulissen wegfallen, weil es ihnen schwerfällt mit dem störenden Geräusch zur Ruhe zu kommen. Sie möchten sich abends von einem stressigen Tag erholen und auf dem Sofa oder im Bett relaxen oder einfach schlafen gehen – und genau dann meldet sich der Tinnitus – während sie ihn im Trubel des Tages gar nicht wahrgenommen haben.
So haben unsere Patienten ihren Tinnitus erlebt:
- Das Piepen ist unerträglich
- Ich höre ein permanentes Brummen
- Wenn ich gestresst bin, wird auch mein Tinnitus lauter
- Immer nachts, wenn ich schlafen will, quälen mich Ohrgeräusche
- Warum habe ich Tinnitus ohne Grund, der Arzt findet auch nichts
- Ich höre nicht nur hohes fiepen, sondern habe auch oft Kopfschmerzen
- Neben Tinnitus habe ich auch Druck auf den Ohren
- Die Töne schwellen an und ab
- Die Ohrgeräusche sind pulssynchron, ich kann mein Herz in den Ohren schlagen hören
Es gibt noch viele andere Möglichkeiten – jeder hat sein Geräusch.
Tinnitus wirkt auf die Psyche
Wenn sich die Ohrgeräusche immer wieder in den Vordergrund der Wahrnehmung schieben und man sich nicht ablenken kann, erleben viele ein Gefühl von Hilflosigkeit, Ausgeliefertsein, Ratlosigkeit. Der Tinnitus wird zum psychischen Problem. Wie ein starker Schmerz zieht der Tinnitus all ihre Aufmerksamkeit auf sich. Die Betroffenen befinden sich insgesamt in Alarmbereitschaft und stehen unter Dauerspannung - ein Zustand, der kaum auszuhalten ist. Es gab sogar schon Selbstmorde aufgrund von Tinnitus.
Die Psyche wirkt auf den Tinnitus
Umgekehrt kann man bei chronischer Angst und/oder Depression leicht einen Tinnitus bekommen, weil man bei Angst und Depression Muskeln, Faszien und Bindegewebspartien in der Nähe der Ohren chronisch angespannt hält: bei Angst zieht man z.B. häufig mit den Muskeln am Hals ganz oben (den Zungenbeinmuskeln) den Kehlkopf hoch – was einem die Sprache und den Appetit verschlägt (Muskeln am Hals vorn). Diese Muskeln aber setzen ganz nah unter den Ohren an.
Vor lauter Angst vor dem quälenden Tinnitusgeräusch zieht man Kehlkopf und Zunge gleich noch höher – und verstärkt damit wieder den Tinnitus.
Wenn man richtig deprimiert ist, lässt man leicht den Kopf hängen und legt ihn dann ganz oben in den Nacken. Das beschert einem nicht nur „schwarze Gedanken“, sondern auch möglicherweise einen Tinnitus, der vom oberen Nacken/unteren Hinterkopf ausgeht (Muskeln am Nacken oben, kurze Nackenmuskeln) .
Wie verbreitet ist Tinnitus?
Aus einer neueren repräsentativen deutschen Untersuchung mit fast 5 Tausend Teilnehmern (Hackenberg et al 2023) geht hervor, dass etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung aktuell ein Ohrgeräusch hat, das etwa jeder 10. (insgesamt) als störend/quälend empfindet.
Die Ohrgeräusche sind in dieser Untersuchung häufiger bei Männern und nehmen im Alter deutlich zu. Am stärksten war Tinnitus in der Altersgrupp von 75 bis 79 Jahre verbreitet. Bei stark schwerhörigen Teilnehmern war die Wahrscheinlichkeit von Tinnitus noch höher als bei den anderen. In Anbetracht der demographischen Entwicklung rechnet man mit einer deutlichen weiteren Zunahme in der Zukunft.
Es gibt Deutschland immer mehr Kliniken, die auf Tinnitus spezialisiert sind.
Tinnitus ist zu einem Volksleiden geworden.
Ein Unglück kommt selten allein: Worunter man außer Tinnitus sonst oft noch leidet
Laut gesund.bund.de, das vom Bundesministeriums für Gesundheit herausgegeben wird, kommen als Begleitstörungen, Begleiterkrankungen von Tinnitus vor allem in Betracht:
- Schallüberempfindlichkeit (Hyperakusis),
- Hörminderungen,
- Schlafstörungen
- Konzentrationsstörungen
- eine Einschränkung der Lebensqualität
- manchmal sozialer Rückzug
- In einigen Fällen könne dies sogar eine Depression begünstigen oder auslösen.
Das alles beobachten wir in den Pohltherapie-Praxen auch. Zusätzlich haben wir oft folgende häufige Begleiterkrankungen, Begleitstörungen gefunden:
- Ohrenschmerzen, Druck auf dem Ohr, wattiges Gefühl im Ohr, Hörsturz
- Kieferbeschwerden, Bruxismus, „Zahn“schmerzen ohne Befund
- Kopfschmerzen (von hinten aufsteigend, am Oberkopf, „tief innen im Kopf“),
- Nackenschmerzen, Schwindel und Benommenheit (vom oberen Nacken, Okziput ausgehend)
- Hals vorn: Angst, die am Hals vorn und/ oder am Brustkorb vorn empfunden wird, sowie Schluckstörungen, chronische Halsschmerzen, Reizhusten, „Kloß im Hals“
- Körperbeschwerden ohne organischen Befund: Herzbeschwerden, Magenschmerzen, Bauchschmerzen, Blasenbeschwerden etc.
Was ist die Ursache von Tinnitus?
Wird trotz ausführlicher Untersuchung bei einem Tinnitus eine organische Ursache ausgeschlossen (was bei ca. 90% der Fall ist), so sind die Betroffenen oft frustriert, weil keine Ursache gefunden wurde, oder ängstlich, weil sie fürchten, dass sie doch unter einer schlimmen Krankheit leiden, die bisher übersehen wurde.
Im schlimmsten Fall - im Erleben der Patienten - wird ihnen gesagt,
- ihr Tinnitus sei „nur“ psychosomatisch oder psychisch oder
- ihr Ohrgeräusch sei nur im Gehirn, außen wäre da nichts
- sie müssten ab jetzt damit leben, zu machen wäre da nichts.
Sehr häufig sind jedoch Verspannungen rund ums Ohr die Ursache – um die geht es hier: um den somatosensorischen Tinnitus. Bei der Pohltherapie® hat sich herausgestellt, dass bei den meisten (organisch abgeklärten) Tinnitus-Patienten verspannte Muskeln und ein verspanntes Bindegewebe vorliegen.
Verspannungen in Muskeln und Bindegewebe sind die Ursache von (subjektivem, somatosensorischem) Tinnitus
In letzter Zeit wird Tinnitus häufiger als muskulär bedingt aufgefasst.
Bereits 2017 fragte Heitkämper in der Illustrierten Stern: Tinnitus, alles eine Frage der Nackenmuskulatur? und stellte die manualtherapeutische Sichtweise der Medizinischen Hochschule Hannover vor, insbesondere die des Orthopäden und Rehamediziners Christian Sturm, der mehr oder weniger zufällig entdeckte, dass er durch die manuelle Reizung zweier Nackenmuskeln (Musculus splenius capitis und Musculus semispinalis capitis) bei einem Patienten einen Tinnituston erzeugen konnte.
Insbesondere die Nacken- und Kiefermuskultur wurden inzwischen manualtherapeutisch untersucht und behandelt. Die Ergebnisse sind vielversprechend (Fobbe et al 2022).
In den Untersuchungen von Fobbe und Mitarbeiter*innen (2022) ging der Tinnitus
vor allem von den Schulter-Nackenmuskeln
- Splenius capitis,
- Semispinalis capitis
- Trapezius und
- Levator scapulae
sowie von den Kiefermuskeln
- Masseter und
- Pterygoidues medialis.
aus und konnte dort erfolgreich behandelt werden,
während die ebenfalls untersuchten
- Sternocleidomastoideus-Muskeln und
- Mundbodenmuskeln
bei Fobbe et al. eine geringere Rolle spielten.
In der Pohltherapie® können wir die Ergebnisse von Fobbe et al. voll bestätigen, können sie aber noch erweitern.
Nach den Erfahrungen in den Pohltherapie®-Praxen können Ohrgeräusche von allen Muskeln und Bindgewebspartien rings ums Ohr ausgehen, wenn sie verspannt sind.
also von
- Nackenmuskeln
- Kiefermuskeln (äußere und innere) und Bändern des Kiefergelenks
- Halsmuskeln
- Kehlkopfmuskeln,
- Zungenmuskeln,
- Muskeln um den Hals zu begradigen
- Muskeln zum Kopf nach vorne neigen
- Muskeln, um Kopf und Hals zur Seite zu neigen
- Ohrmuskeln (über und hinter den Ohren)
Einzelne Muskeln rund ums Ohr können insgesamt verkürzt und verhärtet sein oder auch mehrere gleichzeitig.
Zusätzlich finden sich auf ihnen druckschmerzhafte Stellen, die als Myogelosen oder Triggerpunkte bezeichnet werden.
- Außerdem finden sich druckschmerzhafte Hautbindegewebs-Partien auf diesen Muskeln
- Auch im Innern der Ohrmuschel/n finden sich oft kleine, druckschmerzhafte Stellen hin zum Eingang des Gehörgangs
Oberste Schicht von Muskeln, von denen Tinnitus ausgehen kann, wenn sie verspannt sind. Nach Gray‘s Anatomy, Erstauflage 1858
Wo der Ton genau herkommt, ist individuell unterschiedlich. Jede/r hat seinen Ort, den er/sie innen empfindet und von außen zeigen kann. Die Schwierigkeit besteht darin, den richtigen Muskel-Ansatz, die richtige Bindegewebspartie im Einzelfall zu finden.
Wie entstehen Verspannungen, die zu Tinnitus führen können?
Aus den Erfahrungen in der körpertherapeutischen Untersuchung und Behandlung von Tinnitus-Patienten vermuten wir folgende Ursachen und Auslöser der Verspannungen:
1. eine Schutzreaktion des Ohrs und seiner Umgebung, bei der sich alles zusammenzieht, z.B.
- bei überlauten Geräuschen,
- bei Knalltrauma,
- bei Verletzungen rund ums Ohr,
- bei großer Kälte.
2. eine - meist berufsbedingte - Fehlhaltung des Kopfs (und oft auch des Körpers)
- z.B. nach langem, häufigen Überkopfarbeiten, siehe unten
3. ein falsches Handling von Bildschirmen: meist von Laptop, Tablet und vor allem Handy
- bei stundenlangen Sitzen vor einem zu einem zu hohen oder zu niedrigen Monitor (häufigste Ursache), Tendenz immer noch steigend)
- falsche, zu tiefe Handyhaltung im Stehen
4. eine wiederholte, lange gehaltene emotionale Reaktion ohrnaher Muskeln z.B.
- ein Kehlkopf-Hochgezogen-Halten bei Angst
- ein Zunge-an den -Gaumen-Pressen bei Stress
- ein Nacken- und Kiefermuskeln Angespannt-Halten bei Belastungen jeder Art
- ein lang dauerndes Zähnezusammenbeißen z.B. bei (unterdrückter) Wut:
- ein Kopfgesenkthalten bei prolongierter Trauer und Depression.
Oft entwickelt sich ein circulus vitiosus des Leidens
-
der Tinnitus wird oft mit der Zeit schlimmer, weil man in dem Bemühen, ihn weg zu bekommen und besser zu hören, seine Muskeln um das Ohr herum unbewusst immer noch mehr anspannt
-
und das passiert erst recht, wenn man in Bezug auf seine Ohren immer ängstlicher und/oder genervter wird, denn auch dann spannt man die Muskeln rings ums Ohr unwillkürlich umso mehr an.
Welche Therapien gibt es bisher gegen Tinnitus und Ohrgeräusche?
Liegt dem Tinnitus eine auslösende Erkrankung zugrunde gibt es eine VIelzahl von Behandlungsansätzen, die aurchaus erfolgversprechnd sind. Bei den verspannungsbedingten Tinnitus-Formen findet sich jedopch häufig große Ratlosigkeit, da gängige Methoden wie Aufbiss-Schienen, Physiotherapie oder Krankengymnastik selzten alleine zum Erfolg führen.
Ferner gibt es eine beinahe unübersehbare Methodenvielfalt:
Medikamente: Laut dem Bundesgesundheitsministerium wird bei plötzlich einsetzendem Tinnitus häufig sofort eine Infusionstherapie, etwa mit Kochsalz, angeboten – vor allem, wenn der Tinnitus mit einem Hörsturz einhergeht. In manchen Fällen wird auch eine Infusion mit Hydroxyethylstärke (HES) gegeben. Bisher konnten Studien aber nicht belegen, dass Infusionen mit diesem Wirkstoff bei Tinnitus helfen. Vielmehr ist bekannt, dass HES schwere allergische Reaktionen mit Juckreiz am ganzen Körper auslösen kann.
Man versucht es ansonsten im akuten Fall mit durchblutungsfördernden Medikamenten, leider kaum mit bleibendem Erfolg.
Infrarot-Ohrstöpsel: täglich 10-20 Minuten angewandt sorgen für eine vorübergehende Duchwärmung – bringen aber auch keinen dauerhaften Erfolg.
Auch Druckkammern für hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) werden angeboten, wobei man davon ausgeht, dass Tinnitus wie Hörsturz und Knalltrauma zu den Erkrankungen des Innenohrs zählt.
Und dabei sind das Methoden für akuten Tinnitus, der insgesamt als viel leichter behandelbar gilt als der chronische.
Da die Schulmedizin auf diesem Gebiet kaum etwas zu bieten hat, florieren die alternativ- medizinischen oder auch komplementären Angebote.
Der HNO-Arzt Dr. Michael Golenhofen zählt in seinem Buch “Tinnitusbehandlung mit komplementärer Medizin“ insgesamt 24 Behandlungsmethoden für Tinnitus auf. Und das war 2008! In der Zwischenzeit dürften viele andre Methoden hinzugekommen sein. Golenhofen selbst hat zur Behandlung von Tinnitus für sich die östliche Medizin entdeckt: TCM, Akupunktur usw. (Golenhofen 2008). Er überweist somatosensorische Tinnitusformen inzwischen auch zur Pohltherapie®.
Die Autorin Brigitte Hamann erwähnt in ihrem Buch: Tinnitus natürlich heilen (1. Aufl. 2011, 6. Auflage 2023) insgesamt 14 naturheilkundliche Verfahren, die sich nur zum kleinen Teil von denen bei Golenhofen unterscheiden: TCM, Tibetische Medizin, Ayurveda, Homöopathie, Craniosakrale Therapie, Selbstregulationstherapie, Musiktherapie, Biomentale Therapie, Klangtherapie, Atemtherapie, Hypnose, Transkranielle Stimulation.
Leider heißt die Vielfalt der Verfahren nicht, dass Tinnitus so leicht zu behandeln ist, dass man alles Mögliche hernehmen kann. Vielmehr lässt eine solche Methodenvielfalt eher auf das Gegenteil schließen: es wurde schon wer-weiß-nicht-was-alles probiert und bis jetzt wurde bis dahin keine Behandlungsmethode mit durchschlagendem Erfolg gefunden.
Methodenvielfalt auch im Einzelfall:
Eine Patientin, eine Frau um die 50, sagte z.B., sie habe schon einiges gemacht, bevor sie hier begann: Hypnose, Musikfrequenzen, Infusionen mit Arnika und Vitamin B2, auch als Spritze, Akupunktur, Affirmationen, Kieferchirurgie-Check, Homöopathie, Physiotherapie, Akupressur, Bluttransfusionen, Familenaufstellungen, Ohrenkerzen, Reiki, Yoga, Ätherische Öle, Yaga-Code, Schamanen-Behandlung, hochwertige Olivenöle, Propolis, Natokinase ( fermentiertes Soja), wahrscheinlich noch einiges mehr, was ihr jetzt gerade nicht einfalle.
Tatsächlich wurde bis jetzt noch für keine der Methoden mit einer methodisch einwandfreien naturwissenschaftlichen Untersuchung ein Erfolg im Sinne einer Heilung nachgewiesen. Tinnitus gilt als unheilbar.
Hierfür muss man allerdings bedenken, dass solche Untersuchungen auf diesem Gebiet sehr schwer sind und zwar vor allem deshalb, weil Tinnitus oft mit anderen Leiden zusammen auftritt.
Für die Pohltherapie® können wir sagen, dass in unsere Praxen nur sehr selten monosymptomatische Patient*innen gelangen (also Patient*innen, die in diesem Fall nur unter Tinnitus leiden) - was eine gute Vorraussetzung für korrekte Studien wäre. Stattdessen haben die Patient*innen außer ihrem Tinnitus auch noch viele andere Probleme mit den Ohren und dann auch sehr viele noch ganz andere sensomotorische Störungen:
- der eine hat z. B. außer seinem Tinnitus auch noch Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Augenstörungen, Schwindel (um nur besonders häufige Co-Störungen zu nennen)
- und die andere hat z.B. außer ihrem Tinnitus Zahnschmerzen ohne Befund, chronische Übelkeit, Schluckstörungen, funktionelle Magenbeschwerden (auch wieder nur besonders häufige Kombinationen)
Das wären zwei beliebige Fälle herausgegriffen.
Jegliche Ethik in der Praxis verbietet es, bei beiden Patientient*innen erstmal nur den Tinnitus zu behandeln, damit eine saubere Studie durchzuführen und die unterschiedlichen Zusammenhänge und sonstigen Erkrankungen, Belastungen und Dringlichkkeiten außen vor zu lassen. Außerdem muss man immer den ganzen körperlichen Zusammenhang behandeln, sonst wird der Tinnitus - vielleicht - kurzfristig weggehen, kommt aber dann immer wieder.
Häufig hängt ein Tinnitus z.B.mit einer Kopf- und Körper-Fehlhaltung zusammen: das kann z.B. sein:
- ein chronisch gesenkter Kopf,
- eine vornübergebeute Haltung,
- eine übergerade Haltung,
- ein gedrehter Kopf
- eine gedrehte Körperhaltung,
- ein zur Seite geneigter Körper,
- ein zur gleichen oder anderen Seite geneigter Kopf sein
- usw., usw., usw.
Natürlich kann man da nicht nur die Muskeln und Bindegewebspartien behandeln, von denen der Tinnitus unmittelbar ausgeht!
In der aktuellen S3-Leitlinie der Deutschen Geselllschaft für Hals-, Nasen-Ohrenhheilkunde zur Behandlung von Tinnitus (Stand 2021) werden verschiedene Therapieverfahren auf ihre Wirksamkeit überprüft und verglichen. Als einzige wirksame Maßnahme empfiehlt die offizielle Leitlinie eine beratende Begleitung (Counseling) und eine Tinnitus spezifische kognitive Verhaltenstherapie im Einzel- oder Gruppendesign. Alle anderen überprüften Therapieansätze wie Medikamente oder Tinnitus-Masker werden auf Grund fehlender Wirksamkeitsnachweise nicht empfohlen.
Für die Kognive Verhaltenstherapie liegen Übersichtsarbeiten über Studien zu dern Wirksamkeit vor: vor allem von Hesser et al. 2011 und von Fuller et al. 2020. In der Kognitiven Verhaltenstherapie soll der Patient lernen, besser mit Tinnitus zu leben, ihn zu tolerieren. Das ist schon viel, wenn der Patient am Ende seiner Kräfte ist, weil der Tinnitus ihm den letzten Nerv raubt, er seit langem nicht mehr richtig schlafen kann etc.
Aber: die meisten unserer Patient*innen wollen nicht lernen, mit ihrem Tinnitus zu leben,
sondern sie wollen ihn l o s w e r d e n oder zumindest d ä m p f e n!
Dazu möchten wir einen Beitrag leisten.
Man kann Tinnitus wegbekommen oder zumindest lindern, wenn man die Verspannungen rings um die Ohren behandelt.
Dass der Tinnitus von diesen druckschmerzhaften Punkten außen kommt, schließen wir in der Pohltherapie® daraus, dass er sich dort erfolgreich behandeln lässt. D.h. der Tinnitus verschwindet oder reduziert sich zumindest erheblich, wenn man diese Punkte und die flächigen Verspannungen in den Muskeln und dem Bindegewebe rund ums Ohr mit den Methoden der Pohltherapie® behandelt.
Damit verschwindet in der Gegend rund ums Ohr gleichzeitig
- die Verspannung (Muskeln und Haut werden im Ruhezustand weich)
- die Bewegungseinschränkung (der volle Bewegungsumfang der Kopf-Gelenke, Kiefergelenke, HWS-Gelenke kann wieder genutzt werden)
- die Überempfindlichkeit (Berührung und Druck werden wieder in normalem Umfang gespürt)
- die Kälte und Kälteempfindlichkeit (die behandelten Stellen fühlen sich nach einer Hyperämie kurz nach der Behandlung wieder normal warm an und sind nicht mehr auf Kälte überempfindlich)
Das Ohr wird offensichtlich besser durchblutet
Tinnitusohren und ihre Umgebung fühlen sich vor der Behandlung meist kalt an (wie alle verspannten Stellen am Körper). Umgekehrt gibt es nach erfolgreicher Behandlung mit der Pohltherapie® rote, heiße Jumbo-Ohren und rosige Wangen. Die ganze Gesichtshälfte des behandelten Tinnitus-Ohrs wird wärmer, bewusster, besser durchblutet.
Allerdings:
Dauerhaft lassen sich die Verspannungen rund ums Ohr nur wegbekommen, wenn man gleichzeitig das gesamte Spannungsmuster behandelt, das damit zusammenhängt. Dafür muss man meist auch Alltagsgewohnheiten und äußere Umstände ändern, die einen sonst immer wieder in das Spannungsmuster/ in die Fehlhaltung hineinzwingen.
Wo und wodurch können Tinnitus-Verspannungen entstehen?
Wir stellen Ihnen im Folgenden die Muskeln (und BIndegewebspartien) rund ums Ohr vor, von denen ein Tinnitus ausgehen kann und wo er behandelt werden kann. Dabei bestätigen wir voll die Ergebnisse von Fobbe et al.(2022), ergänzen sie noch um ein paar Muskeln und Bindegewebspartien und zeigen Ihnen, wie Sie sie sich die jeweiligen Muskeln im Alltag verspannen können. Wir zeigen Ihnen auch erste Möglichkeiten, die jeweiligen Muskeln mit Ihrem Tinnitus selbst zu behandeln und die Verspannung und damit möglicherweise den Tinnitus wieder loszuwerden.
Dazu muss man wissen: Die Bewegung von Muskeln besteht normalerweise aus einem Wechsel von Anspannung und anschließender Entspannung. Werden Muskeln in Dauerkontraktion gehalten, dann kommt es zu permanenten Verspannungen. Betroffen sind auch die Faszien der Muskeln und oft auch das Bindegewebe der Haut und Unterhaut auf diesen Muskeln. Alles fühlt sich fest an und ist schmerzhaft schon auf geringsten Druck hin.
Je nach betroffenen Muskeln und Bindegewebspartien gibt es unterschiedliche Fehlhaltungen und Alltagsgewohnheiten und auch alte Verletzungen, von denen die Verspannungen und damit die Tinnitus-Geräusche ihren Ausgang genommen haben.
Zur Orientierung: das sind die Muskelansätze in der Nähe des Ohrs:
1. Tinnitus, wenn einem Angst und Druck im Nacken sitzen - aber auch wenn man aus ganz anderen Gründen den Kopf ständig in den Nacken gelegt hält
Das Kopfeinziehen bei Gefahr ist uns wahrscheinlich biologisch als Reflex vorgegeben (Schreckreflex, startle-reflex). Es dient dem Schutz des empfindlichen Genicks, vor allem bei vermuteter Gefahr von hinten, der man nicht ins Auge sehen kann. Auch plötzliche laute Geräusche (Knalltraumen) können diesen Reflex auslösen.
Hier sehen Sie die zuständigen Muskeln:
Weitere Nackenmuskeln, die auch am Hinterkopf ansetzen (nicht abgebildet):
- Splenius capitis - Muskeln
- Semispinalis capitis - Muskeln
- hintere Scaleni - Muskeln
Da der Trapezius, der meistverspannte Muskel überhaupt, sowohl oben auf der Schulter verläuft wie am oberen Nacken (Okziput = Übergang zum Kopf) ansetzt, kann er bei Verspannung sowohl
- Nackenschmerzen
- Schmerzen oben auf der Schulter
- Kopfschmerzen (von hinten aufsteigend)
- wie auch Tinnitus
auslösen.
Fehlhaltung durch zu tief eingestelltem Autositz - dadurch Risiko, sich die Nacken- und Schultermuskeln zu verspannen.
Äußere Umstände, die zu Nackenmuskel-Verspannungen (und damit zu Tinnitus) führen könne
Die häufigste Art sich die Nackenmuskeln zu verspannen, besteht heutzutage darin:
Bei zu hoch oder zu niedrig stehendem Monitor oder zu tiefem Sitz (z.B. im Auto) mit den Nackenmuskeln den Kopf in den Nacken gelegt halten. Dann geraten alle Nackenmuskeln mit der Zeit in Dauerkontraktion.
Probieren Sie es aus:
Legen Sie sich eine Hand in den Nacken und bewegen Sie anschließend den Kopf nach vorne und schauen zusätzlich nach oben (eine häufige Bewegung bei Monitoren, die zu weit oben stehen). Merken Sie, wie sich Ihre Nackenmuskulatur anspannt und härter wird? Durch die Kontraktion verkürzt sie sich.
Wenn Sie das immer wieder über viele Stunden tun würden, hätten Sie schon bald eine Nackenmuskel-Verspannung – und möglicherweise einen Tinnitus.
Tinnitus und Laptop - zwei ganz besonders enge Freunde
So kann man sich den Nacken verspannen - eine mögliche Ursache für Tinnitus.
Wird der Kopf dauerhaft in den Nacken gelegt, dann kommt es zu einer Dauerkontraktion der gesamten Nackenmuskeln, während sich der Kiefer im Mund leicht öffnet und der Unterkiefer zurück geht. Dies passiert z. B.
- nach langem Arbeiten an zu hohen oder zu tiefen Monitoren, z.B. wenn man am Laptop arbeitet, ohne den Bildschirm hochzustellen (siehe Bild)
- bei Tätigkeiten mit Gleitsichtbrille (lange durch den unteren Teil schauen),
- beim Arbeiten über Kopf
Überkopf-Arbeit kann zu Nackenmuskel-Verspannung und diese zu Tinnitus führen.
Und das wirkt mit der Zeit genauso wie das Kopfeinziehen: Nach einiger Zeit bekommt man den Nacken nicht mehr gerade und locker - und fühlt sich entsprechend unfrei: mit Angst und Druck im Nacken und einem Piep im Ohr.
Mit der Zeit entsteht dann auch noch eine Fehlhaltung, die sog. „Schildkrötenhaltung“ von Hals und Kopf. Dabei kann erst recht Tinnitus auftreten, auch begleitet von Nackenschmerzen und Kopfschmerzen, eventuell noch Schwindel.
Die Schildkröten-Haltung des Kopfes. Sie ist meist verbunden mit einer vorgebeugten Haltung.
Entstehung eines einseitigen Tinnitus vom Nacken ausgehend
Bei einer Kopffehlhaltung, bei der der Kopf einseitig in den Nacken gelegt wird, mit schräger Kiefer-Retrusion (Zurückverlagerung) zur verkürzten Nackenseite hin, kann es z.B. zu einseitigen Tinnitus kommen, der auch begleitet werden kann von einseitigen Kopf- und Nackenschmerzen (von hinten aufsteigend) und Schwindel. Passieren kann das bei langen Überkopfarbeiten (Maler, KFZ-Mechaniker mit Hebebühne) oder wenn bei PC-Arbeit der Monitor schräg oben steht. Steht der Monitor z.B. links oben, kann das zu Tinnitus auf dem rechten Ohr führen.
Tinnitus durch Nackenmuskel-Verspannung kann aber auch von Unfällen und Verletzungen kommen
z. B. von einem HWS-Syndrom, das ein Arzt z.B. nach einem klassischen Auffahrunfall als Ursache diagnostiziert. Ein HWS-Syndrom ist dabei nicht die Bezeichnung für die Ursache der Beschwerden, sondern eine Lagebeschreibung und heißt nichts anderes, als dass es im Nacken wehtut. Die eigentliche Ursache für die Schmerzen sind jedoch auch hier die Muskeln und das Bindegewebe um die Halswirbelsäule herum, die sich z.B. durch den Unfall akut blitzschnell verspannt haben - wahrscheinlich zum Schutz der empfindlichen HWS (man kann sich ja z.B. das Genick brechen!).
Als Linderung und erste Hilfe gegen Nackenverspannungen, dient die folgende Übung. Sie lässt sich auch sehr gut im Büro als kleine Pause ausüben:
2. Tinnitus, wenn man im Dauerstress mit den Trapez-Muskeln die Schultern hochgezogen hält
Die oberen Trapezmuskeln sind wohl die meistverspannten Muskeln überhaupt. Sie reagieren bei Stress und Angst mit Zusammenziehen. Man zieht die Schultern hoch und den Kopf in den Nacken.
Beobachten Sie sich selbst, z.B. wenn Ihr Chef plötzlich und unangemeldet zur Tür reinkommt, oder Sie sonst irgendwie erschrecken: schwupp ist nicht nur der Kopf im Nacken, sondern sind auch die Schultern oben.
Das ist ein biologischer Reflexreaktion, die ursprünglich wohl dem Schutz des Genicks und der Halswirbelsäule galt.
Rechter oberer Trapezius
Wenn Stress, Druck oder psychische Belastung stark waren und/oder lang angehalten haben, bleiben danach oft die oberen Trapezmuskeln und die Schulterblattheber angespannt, obwohl der Anlass längst vorbei ist. Die Dauerspannung erkennt man daran, dass die Schultern dauerhaft waagerecht sind.
Hochgezogene Schultern – die obere Linie läuft waagrecht anstatt schräg

Normal fallen nämlich die Schultern schräg nach außen ab. Wenn Sie sich in Ihrem sozialen Umfeld einmal umschauen, werden Sie wahrscheinlich einige Zeitgenossen mit geraden oder fast geraden Schultern entdecken. Wahrscheinlich haben etliche von ihnen einen Tinnitus.
Beidseitig hochgezogene Schultern haben häufig auch kleine Menschen, die an zu hohen Arbeitsplatten sitzen. Nach einiger Zeit schleift sich diese Dauerkontraktion von Trapezmuskel und Schulterblattheber ein und man sitzt selbst zuhause noch gemütlich vor dem Fernseher (ohne Schreibtischplatte vor sich) mit ständig hochgezogenen Schultern ohne es zu merken.
Einseitiger Tinnitus rechts
Einseitig hochgezogene Schultern - kommen mehr aus „dummen Angewohnheiten“. Wir haben in der Praxis schon viele Patient*innen gesehen, die, sobald sie etwas mit der Hand machten, die zugehörige Schulter hochzogen, Rechtshänder*innen also die rechte Schulter.
Hochgezogene rechte Schulter und abgespreizter ArmBeliebt ist das hochgezogen und abgespreizt halten der rechten Schulter und des rechten Arms (bei Rechtshändern), sobald man mit der rechten Hand irgendetwas tut, zieht man erstmal die rechte Schulter hoch und spreizt dabei den Arm ab (natürlich ohne es zu merken!). Das ergibt dann außer Schulter-Nackenschmerzen auch Schmerzen am rechten Oberarm außen.
Hochgezogene rechte Schulter und Abspreizen des rechten Arms
Einseitiger Tinnitus links
Patient*innen, die ihren einseitigen Schulter-Tinnitus links haben, haben eher die linke Schulter dauernd hochgezogen - bei allen Tätigkeiten.
Das kommt häufig vom Aufstützen auf die linke Hand und den linken Ellbogen.
Arm aufstützen beim Sitzen. Foto rechts: Christian Kaufmann
Eine Übung gegen hochgezogene Schultern finden Sie hier:
Kombination: hochgezogene Schultern mit Körperhaltung Stoppmuster
Zeichnung von Heinrich ZilleNacken- und Schultermuskel-Anspannungen gehen häufig mit einer Ganzkörperreaktion einher, dem Schreckreflex, oder Körperschema der Angst (Feldenkrais) bei dem sich der Körper auf der Vorderseite und in allen Beugemuskeln zusammenzieht. Wir ziehen alle bei Schreck die Schultern hoch und den Kopf in den Nacken, gleichzeitig zucken wir zusammen.
Diese Reaktion ist physiologisch und schon beim Neugeborenen auslösbar: wenn man so tut, als ließe man es fallen, rollt es sich bltzartig auf der Vorderseite zusammen.
Wenn das später chronisch wird (z. B. weil man in ständiger Angst lebt), wird es zum Stoppmuster (Thomas Hanna) zu chronisch nach vorn gebeugten Haltung mit hochgezogenen Schultern und Kopf im Nacken.
So kann man schon in der Kindheit den Grundstein, die Vulnerabilität für späteren Tinnitus, Kopf- Nackenschmerzen und allerlei als „psychosomatisch“ geltenden Beschwerden legen.
Siehe die Zeichnung von Zille, auf der man verängstigte Kinder mit nach vorn und oben gezogenen Schultern sieht.
Allerdings kann der Verlauf auch umgekehrt sein: man sitzt immer krumm (z. B. weil der Sitz viel zu tief ist oder hinten tiefer als vorn wie in einem „bequemen Sessel“) und muss dadurch den Kopf in den Nacken legen. Auch dadurch kann mit der Zeit ein „Stoppmuster“ entstehen - und möglicherweise auch eine depressiv-ängstliche Stimmung, „schwarze Gedanken“ und mit Zeit ein Tinnitus.
Bei vorgebeugter Haltung den Kopf mit den Nackenmuskeln in den Nacken gelegt halten, um geradeaus sehen zu können: das dürfte die häufigste Ursache für Tinnitus sein. Diese Haltung entspricht
- dem „Körperschema der Angst“ (Feldenkrais) und
- der Depressiven Haltung = „Stoppmuster“ (Thomas Hanna)
Käthe Kollwitz hat viele sehr realistische Zeichnungen von depressiven Menschen geliefert (häufig Selbstporträts). Nicht wenige davon dürften einen Tinnitus gehabt haben.
Die meisten Menschen mit Tinnitus, der aus dem Nacken kommt, dürften eine mehr oder weniger ausgeprägtes „Stoppmuster“ haben.
Das kann man zum Beispiel gegen eine vorgebeugte Haltung tun:
3. Tinnitus, wenn man den Kopf hängen lässt
Bei ständig gesenktem Kopf, kann das Handy depressiv machen - und man kann einen Tinnitus bekommen.
Wenn man den Kopf längere Zeit gesenkt hält, z. B. weil man beim Lesen das Buch oder das Tablet oder Handy immer zu tief hält:
gibts allmählich einen Druck oder Kloß im Hals, der von einem Ton begleitet sein kann, denn die Muskeln, die den Kopf ganz oben zum Hals hin senken, setzen direkt unter und hinter den Ohren an:
Die Sternocleidomastoideus-Muskeln verlaufen beidseitig von hinter den Ohren zum Schlüsselbein vorne. Spannt man den Sternocleidomastoideus auf einer Seite an, so neigt sich die Halswirbelsäule und damit der Kopf zur gleichen Seite (dadurch wird diese verkürzt). Gleichzeitig kommt es zu einer Rotation des Kopfes zu der Gegenseite. Spannt man beide Seiten an, kommt es zu einer Senkung des Kopfes.
Hängt der Kopf dauernd nach vorne, sind aber nicht nur die vorderen Muskeln am Hals (Sternocleidomastoideus- und Praevertebrale Muskeln) in Dauerspannung sondern auch
- Trapezius,
- Longissimus,
- Semispinalis capitis,
denn diese müssen das Gewicht des Kopfes (etwa 6 kg) halten, damit man nicht nach vorne fällt. Muskeln sind aber zum Bewegen da, nicht zum Halten. Sie verkrampfen, verspannen, wenn sie über längere Zeit halten müssen, und zerren am Nacken und geben eventuell einen Ton. Diese Verspannung und der dumpfe Schmerz ziehen sich bis in den oberen Rücken hinein, denn die langen Nackenmuskeln reichen bis weit in den Rücken.
Nach einiger Zeit gehen Schmerz und Tinnitus nicht wieder weg, denn selbst im Schlaf liegt ein/e fleißige/r Handybenutzer/in noch mit gesenktem Kopf im Bett– und kann seinen/ihren „Kloss im Hals“ spüren und seinen/ihren Tinnitus hören. (Weil die Dauerspannung auch im Liegen nicht weggeht).
Manche/r hört den Tinnitus nachts sogar mehr als tags, weil er /sie ja tagsüber den Kopf und die Nackenmuskeln mehr bewegt.
Durch die mangelnde Bewegung in der Nacht werden die Muskeln eher steif und man spürt dann vor allem morgens seine Schmerzen mehr. Und bei manchen ist morgens nach dem Aufwachen auch der Tinnitus schlechter.
Bei manchen wird der Tinnitus allerdings auch im Laufe des Tages schlechter, weil dann die starre Fehlhaltung z.B. vor dem Monitor über viele Stunden einrastet.
So kann man sich einen Tinnitus züchten. Den Kloß im Hals gibt’s dazu.
Bald wird man daher nicht nur von einem Handynacken sondern auch von einem Tinnitus-Nacken sprechen! Wahrscheinlich gibt es bald eine starke Zunahme von Tinnitus auch bei jungen Leuten..
Die Möbelindustrie als Tinnitus-Lieferant
Viele unserer unsere normalen Möbel sind eigentlich eher für Zwergerln gemacht, oder zwingen in eine gekrümmte Haltung (extrem z.B. die sogenannten Cocktailsessel, die gottseidank wieder unmodern wurden).
Vor allem für große Menschen sind "normale" Möbel alle zu niedrig.
Wenn ein Sitz, die Sitzfläche eines Sessels hinten tiefer ist als vorn, kann man nicht anders, als gekrümmt darauf sitzen und den Kopf in den Nacken zu legen.
Wenn man vorgebeugt steht oder sitzt und auf eine waagrechte Fläche/Arbeitsplatte schaut, kann man nicht anders, als sowohl die vorderen Halsmuskeln angespannt zu halten, wie auch die Nackenmuskeln und oberen Rückenmuskeln, die dagegen halten müssen.
Ein "Cocktailsessel" zwingt in einen Rundrücken mit Nackenverspannung. Foto: Christian Kaufmann
Rennräder können den gleichen Effekt haben: Man muss ständig den Kopf mit den Nackenmuskeln gegen die Schwerkraft angespannt halten, um geradeaus schauen zu können
Manche Ausgangsbedingungen kann man ziemlich leicht ändern, zum Beispiel so:
Den Nacken entlasten: Buch auf einem Notenständer lesen und das Handy hoch genug halten.
4. Tinnitus, wenn man es mit dem "Halte Dich gerade" beim Kopf übertreibt
Man kann einen Tinnitus bekommen, wenn man eine übergerade Kopfhaltung einnimmt
Links: Übergerade Kopfhaltung. Rechts: Muskeln vorn an der Halswirbelsäule (Abb. nach Grays Anatomy, Erstauflage 1856)
Das "Kopfgeradehalten" wird meist als Mittel Gegenmittel gegen das „Kopfhängenlassen“ eingesetzt. Damit bringt man die praevertebralen Muskeln (die Muskeln an der Halswirbelsäule vorn) in ganzer Länge in Dauerspannung. Gleichzeitig presst man den Kopf mit dem Kinn an den Hals oben. Dadurch presst man auch die Zähne aufeinander und schiebt den Unterkiefer nach vorn.
Probieren Sie es aus:
Machen Sie einen übergeraden Nacken und beobachten Sie, was passiert: Neigen Sie Ihren Kopf ganz oben nach vorn, sodass sich Ihr Kinn ganz oben Ihrem Hals nähert. Spüren Sie, wie Ihr Nacken dabei gerade wird, Ihre Zähne aufeinander beißen (normal sind sie etwa eine Zungenhöhe auseinander) und Ihr Unterkiefer nach vorne rutscht. Spüren Sie auch die Anspannung in Ihrem Hals vorn. Das sind Ihre infrahyoidalen und Ihre praevertebralen Muskeln vorn an Ihrer Wirbelsäule. Von der Seite können Sie ein veritables Doppelkinn sehen
Sowohl die angespannten oberen Praevertebralen wie die Verschiebung des Kiefers in den Kiefergelenken geben auf Dauer dem Tinnitus ein gute Entstehungs-Möglichkeiten.
Hier eine Übung zum Entspannen und Wieder-Ansteuern-Können der oberen Halsmuskeln:
5. Einseitiger Tinnitus, wenn man das "gute" Ohr nach vorn gedreht hält
Mit dem einseitigen Anspannen der Sternocleidomastoideus-Muskeln kann man den Kopf ständig gedreht halten:
Linker Sternocleidomastoideus-Muskel (dreht den Kopf nach rechts).Die gedrehte Kopf-Haltung stellt sich oft ein, wenn man auf einem Ohr schlechter hört. Man dreht dann das „bessere“ Ohr nach vorn. Hört man z. B. mit dem rechten Ohr besser, dreht man hauptsächlich mit dem linken Sternocleidomastoideus-Muskel und den rechten kurzen Nackenmuskeln den Kopf nach links, so dass das rechte Ohr nach vorne kommt.
Probieren Sie es aus:
Drehen Sie Ihren Kopf nach links, sodass das rechte Ohr nach vorne kommt und spüren Sie den angespannten rechten SCM an Ihrem Hals rechts vorn. Die Anspannung geht direkt unter/hinter das rechte Ohr.
Die Tragik besteht darin, dass der angespannte rechte Sternocleidomastoideus-Muskel direkt unter/hinter dem „besseren“ rechten Ohr endet und in diesem bisher besseren Ohr einen zusätzlichen Tinnitus verursachen kann. Auch ein pulssynchroner Tinnitus kann so entstehen.
Natürlich sollte man bei einseitig schlechterem Hören Abhilfe schaffen, indem man sich einseitig ein Hörgerät anpassen lässt, sodass man den Kopf nicht mehr gedreht zu halten drehen braucht.
Hat man sich die verdrehte Kopf- und meist auch Körperhaltung über lange Zeit angewöhnt, ist sie so "eingefleischt", dass man die dabei verspannten Muskeln mit Pohltherapie® erst wieder lockern muss, damit der/die Betreffende - selbst mit einem neuen guten Hörgerät- wieder unverdreht aufrecht wird.
6. Einseitiger Tinnitus, wenn man das Handy seitlich eingeklemmt hält
Tinnitus durch Seitwärtsneigung des Kopfs mit den Scaleni-Muskeln und den Sternocleido-Muskeln.
Rechte Scaleni-Muskeln. Abb. nach Travell und Simons
Die Scaleni-Muskeln: Werden sie einseitig angespannt, neigt dies die Halswirbelsäule zur gleichen Seite. Der Sternocleidomuskel der gleichen Seite ist mit von der Partie, ebenso die kurzen Nackenmuskeln auf dieser Seite.
Wenn man den Kopf mit den SCM- Muskeln und den Scaleni-Muskeln immer zur Seite geneigt hält, kann man einen dauerhaft schiefen Kopf bekommen - und möglicherweise einen einseitigen Tinnitus.
Hält man das Telefon immer wieder so, mit zur Seite geneigtem Kopf, kann man einen einseitigen Tinnitus bekommen.
Und so geht’s auch! So kann man auch auf Dauer einen einseitigen Tinnitus bekommen!
Ein/e Pohltherapeut*in wird bei Ihnen zusätzlich die Schiefigkeit im ganzen Körper behandeln.
Hier finden Sie eine Übung der Pohltherapie gegen einen schiefen Kopf, gegen eine seitliche Halsverspannung, mit der Sie eventuell schon Ihren einseitigen Tinnitus lindern können:
In diesem Beispiel die rechte Körperseite und die linke Halsseite (denn diese muss angespannt sein, weil man oben gegen die Schiefigkeit unten gegenhalten muss)
7. Tinnitus im Kiefer durch "Verbissenheit" bei Stress
Die Haupt-Kiefermuskeln Masseter und Temporalis, sind diejenigen Muskeln, mit denen man die Zähne zusammenbeißt. Es gibt auch Kiefermuskeln innen, die Pterygoideus-Muskeln.
Kiefermuskeln
oben: Temporalis-Muskel, unten: Masseter-Muskel
Diese Kiefermuskeln bewegen die Kiefergelenke, die sich direkt bei den Ohren befinden, und zwar schließen sie den Kiefer, wenn man sie anspannt. Sie können sie spüren, wenn Sie sich die Hände seitlich auf Wangen und Schläfen vor die Ohren legen und zubeißen oder kauen.
Die Kiefergelenke finden Sie so:
Probieren Sie aus
Stecken Sie sich die kleinen Finger in die Ohren, reißen Sie abwechselnd den Mund weit auf und schließen ihn wieder. Was Sie da spüren und eventuell hören, sind Ihre Kiefergelenke. Diese befinden sich also in unmittelbarer Nachbarschaft Ihrer Ohren.
Die Muskeln, die den Kiefer öffnen, sind wesentlich weniger und schwächer – denn sie brauchen nicht so viel zu tun. Sie finden Sie unter dem Kinn und am Hals vorn. Sie verspannen sich eher, wenn Sie – z.B. bei Angst – den Kehlkopf hochgezogen halten.(siehe unten unter:Tinnitus, wenn man vor lauter Angst keinen Ton zum Hals heraus oder keinen Bissen hinunterbringt.
Ein Geräusch in den Kiefergelenken z.B.beim Kauen würde man aber noch nicht als Tinnitus bezeichnen. Es ist kein konstanter Ton und es wird deutlich durch die Gelenksbewegung verursacht – je verschobener der Kiefer, d.h. je verspannter die Kiefermuskeln sind, umso mehr hört man das Kiefergelenk.
Wie aber aus der S3-Leitlinie Chronischer Tinnitus ( 2021) hervorgeht, und was auch unserer Beobachtung entspricht, ist Tinnitus aber häufiger bei CMD (Craniomandibulärer Dysfunktion = Kiefergelenks-Disfunktion). Auch die Deutsche Tinnitus-Liga (2020) bestätigt, dass Tinnitus häufiger bei CMD ist. D.h. die oberen und unteren Zähne finden nicht mehr recht zusammen, wenn die Muskeln, die die Kiefer bewegen, verspannt oder ungleich angespannt sind.
Aus einer ganz aktuellen Literaturübersicht von Bury et al (2025) über Reviews von Reviews von Studien über den Zuammenhang von Tinnitus mit craniomandibulärer Disfunktion (CMD) geht hervor: Von insgesamt 114,071 in den Studiuen referierten Tinnitus Patienten hatten 50.99% gleichzeitig eine CMD. Außerdem hatten Tinnituspatienten mehr als 2.2mal häufiger CMD im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne Tinnitus. Verspannte Kiefermuskeln dürften also eine der Hauptursachen von Tinnitus sein.
Man kann einen Ton im Ohr bekommen,
- wenn man bei Stress und Belastungen wie z.B. Leistungsdruck mit einer verstärkten Anspannung der Kiefermuskulatur und nächtlichem Zähneknirschen/Zähnepressen reagiert, indem man die Zähne zusammengebissen hält. Viele unserer Tinnitus-Patient*innen tragen anfangs Beißschienen für die Nacht, weil sie sich sonst die Zähne total ruinieren würden.
Auch überlange Zahnarztsitzungen können durch den weit geöffneten Mund und die Überdehnung der Kiefer-Schließmuskeln dazu führen, dass diese im Anschluss mit einer bleibenden Verspannung reagieren. Das geschieht vor allem, wenn die Kiefermuskeln zuvor schon in Dauerkontraktion waren, wenn man also lange an verspannten Muskeln gezerrt hat.
- wenn man durch Aufstützen die Zähne zusammenpresst. Das ist am stärksten, wenn man mit dem Kopf auch noch nach unten drückt.
Auch wenn man den Kopf in die aufgestützte Hand presst, kann man zu einem Tinnitus kommen
In diesem Selbsttest können Sie herausfinden, ob Ihre Kiefermuskeln ständig angespannt sind.
Kombination
Oft treten zusätzlich zu den Kiefermuskel-Verspannungen auch Verspannungen in Halsmuskeln und Nackenmuskeln auf. Diese stehen ebenfalls im Zusammenhang mit Stress.
Hier können Sie Selbst-Behandlungen der Kiefermuskulatur ausprobieren:
8. Tinnitus, wenn man vor lauter Angst keinen Ton zum Hals heraus oder keinen Bissen hinunter bringt
Angst schnürt einem die Kehle zu
Bei Angst hält man oft unwillkürlich mit den Suprahyoidalen Muskeln = Zungenbeinmuskeln = Schluckmuskeln den Kehlkopf hochgezogen.
Das sind alles Bezeichnungen für die Muskeln zwischen Hals und Kinn, die das Zungenbein hochziehen können. Diese Bewegung kommt uns fremd vor, wenn wir sie absichtlich machen, aber wir alle tun es beim Schlucken.
Probieren Sie es
legen Sie sich Handrücken und Finger einer Hand unter Kinn und Unterkiefer und tun Sie so, als ob Sie schlucken würden. Das, was sich da unter Ihren Fingern bewegt, sind Ihre suprahyoidalen Muskeln, die Ihren Kehlkopf hochziehen. Weil diese Muskeln so nah am Ohr enden, kann man sein eigenes Schlucken hören.
Bei chronischer Angst hält man oft mit den suprahyoialen Muskeln (Schluckmuskeln) den Kehlkopf hochgezogen.
Links: Schluckmuskulatur und rechts: Zungenmuskeln mit Ansatz unter dem Ohr
Probieren Sie es aus:
Schlucken Sie etwas und horchen Sie dabei in sich hinein: Sie können Ihr Schlucken hören. Wir alle sind es nur so gewöhnt, dass wir es meist überhören. Weil diese Muskeln so nah am Ohr sind, können wir sie nicht nur beim Schlucken hören, sondern bei Verspannung auch mit einem mehr oder weniger üblen Tinnitus-Ton.
Außerdem zieht man bei Angst nicht nur unwillkürlich den Kehlkopf und das Zungenbein hoch, sondern drückt gleichzeitig mit den Zungenmuskeln stylohyoideus und styloglossus und stylopharyngeus die Zunge an den Gaumen.
Probieren Sie es aus
Legen Sie sich Ihre Zeigefinger unter die Ohren auf den den kleinen knöchernen Fortsatz. Ziehen Sie dann Ihren Kehlkopf hoch, als wollten Sie schlucken. Drücken Sie dabei auch die Zunge an den Gaumen. Wenn Sie ganz fest drücken, können Sie nicht atmen, denn Sie verschließen dabei auch den Zugang von der inneren Nase zur Luftröhre. Deswegen macht man das beim Schlucken auch nur ganz kurz.
Während man schluckt, kann man also nicht atmen und es kann auch nichts von dem, was man schlucken will, in die Luftröhre gelangen, weil man dabei den Kehlkopf hoch zum Kehlkopfdeckel zieht, der den Kehlkopf und damit die Luftröhre beim Schlucken verschließt (es sei denn, man verschluckt sich).
Deswegen verschlägt es einem bei Angst oft die Sprache: man hat ein Würgen im Hals, bringt keinen Ton heraus und keinen Bissen hinunter - und kann, wenn man das unbewusst häufig oder ständig macht, womöglich bald einen Tinnitus-Ton hören.
Man kann also Tinnitus bekommen, wenn man aus Angst (mit den Muskeln) den Kehlkopf ständig hochgezogen hält und mit den Zungenmuskeln (Styloglossus, Stylohyoideus und Stylopharyngeus) die Zunge an den Gaumen gepresst.hält. Die Verkrampfung dieser Muskeln bei chronischer Angst kann man oft als Tinnitus hören.
Das ist der Zusammenhang von Tinnitus und Angst, der oft festgestellt wurde.
Hier eine Übung gegen den hochgezogenen Angst-Kehlkopf:
9. Tinnitus, wenn man es faustdick hinter den Ohren hat: die Auricularis-Muskeln
Die äußeren Ohrmuskeln.
Die drei Auricularis Muskeln über und hinter den Ohren sind Hautmuskeln des Kopfes. Mit ihnen können wir die Ohren nach hinten und oben ziehen, was wir jedoch selten bewusst tun.
Probieren Sie es aus:
versuchen Sie, mit den Ohren zu wackeln. Den meisten Menschen gelingt das nicht.
Wir bewegen die Ohrmuskeln aber häufig unwillkürlich, und zwar beim Lächeln, vor allem für ein breites zufriedenes Grinsen.
Lächelt, aber verspannt sich nicht die Ohrmuskeln
Probieren Sie es aus:
Legen Sie sich die Zeige- und Mittelfinger hinter und über den Ohren auf den Kopf und lächeln Sie: spüren Sie, wie es sich unter Ihren Fingern bewegt und die Ohren nach hinten oben gehen. Wir bewegen also bei jedem Lächeln die Ohren.
Vom vielen Lächeln bekommen wir aber gottseidank keinen Tinnitus, denn Lächeln ist keine Haltung, sondern immer eine Bewegung - oder sollte es jedenfalls sein! Ein erstarrtes Lächeln tut niemandem gut, weder dem Sender noch dem Empfänger (vielleicht kann man davon auch Tinnitis bekommen?).
Ein Tinnitus kann jedenfalls von den Muskeln hinter den Ohren ausgehen, wenn man z.B. eine zu enge oder zu kleine Brille trägt, deren Bügelenden auf die Auricularis-Muskeln drücken.
Eine zu enge Brille kann Druckstellen über und hinter den Ohren machen – und damit Tinnitus
Tinnitus durch zu enge Schlafmaske möglich
Tinnitus durch zu enge Kopfhörer möglich
Enge Schlafmasken können den gleichen Effekt haben. Auch enge Kopfhörer können auf die Ohrumgebung drücken.
Wenn der Tinnitus seitlich über/hinter den Ohren zu hören ist, ist er oft auch mit Kopfschmerzen am Kopf seitlich verbunden, vor allem, wenn auch noch der Temporalis-Muskel (ein großer Kiefermuskel über dem Ohr) verspannt ist (siehe Tinnitus durch verspannte Kiefermuskeln).
10. Tinnitus, wenn das Ohr selber tönt, weil das In-ear-Hörgerät zwickt und zwackt:
Auch die Ohrmuschel selbst kann in Frage kommen, hier meist der innerste Teil, die Concha articularis, die recht nah am Gehörgang liegt.
Wenn man Ohrstöpsel trägt, z.B. In-ear-Kopfhörer, die auf die Ohrmuschel nahe am Gehörgang drücken, kann man sich leicht einen Tinnitus einfangen.
Mit Ohrstöpseln zu schlafen ist – zumindest für Seitenschläfer – keine gute Idee. Das gibt sehr schmerzempfindliche Druckpunkte, Triggerpunkte im Ohr. Nachts also immer raus damit. Ihre Träume hören Sie auch ohne Hörgeräte oder In-ear- Schalldämpfung gut genug.
Knopf im Ohr - kann Tinnitus verursachen.
Wenn man mit einem dünnen Holzstäbchen auf verschiedene Stellen in der Ohrmuschel drückt, kann man auch sehr schmerzhafte kleine Stellen finden.
Eine Pohltherapeutin behandelt Schmerzpunkte direkt an der Ohrmuschel mit einem Stäbchen
11. Rauschen im Kopf: Wenn's im ganzen Schädel dröhnt
Ein Mann hält sich vor lauter Rauschen im Kopf die Schläfen.
Wenn
- der ganz Kopf rauscht und dröhnt
- es in ihm zugeht wie in einem Bienenhaus
- und der ganze Schädel spannt wie eine zu enge Badekappe,
dann liegt es daran, dass der ganze „Skalp“ verspannt ist, alle Muskeln an ihm ziehen:
- die Stirnmuskeln,
- die Nackenmuskeln und die
- seitlichen Muskeln am Kopf:
alle zerren an der Sehnenplatte auf dem Kopf und veranstalten ein Konzert.
Gewöhnlich hat man damit auch Kopfschmerzen und die Verspannung setzt sich fort bis weit in den Körper hinein - und der ganze Kerl steht unter extremem Stress.
Manchmal ist die Ursache auch: Tragen von engen Motorradhelmen.
Es hilft gegen das Rauschen im Kopf:
- das Stressniveau insgesamt herunterfahren,
- sich einen anderen Motorradhelm zulegen
- und sich mit Pohltherapie den ganzen Kopf zu behandeln, bzw. behandeln zu lassen.
12. Das hat man davon: Tinnitus bei Ringer-Ohren
Neben Triggerpunkten auf den Muskeln (m. masseter, m.temporalis, m. buccinator, mm. auricularis, m. sternocleidomastoideus) und auf der Sehnenplatte des Schädels kann immer auch das jeweilige Haut-Bindegewebe auf diesen Muskeln in Mitleidenschaft gezogen und dauerhaft verspannt sein - und allmählich auch dauerhaft schmerzen.
Das kann vom Ringen und andren sehr körpernahen Kampfsportarten kommen.- Wie ich aus Ringerkreisen erfuhr, ist es so, dass man beim Ringen die Ohren aufeinanderpresst und aneinander reibt. Das ergibt mit der Zeit „Blumenkohl-Ohren“ oder „Ringer-Ohren“.
"Blumenkohlohr"
Verspanntes Gebiet bei Ringerohren
Dabei presst und reibt man natürlich auch die Gegend ums Ohr, vor allem die hinteren Wangen und Kiefer aufeinander, was überempfindliche Stellen an den Ohren selbst und vor den Ohren machen kann.
Daher haben Ringer vermehrt Tinnitus, der von diesen Stellen ausgeht.
13. Jetzt löst sich ein Rätsel: wieso kann ich mein Herz in den Ohren schlagen hören? (Pulssynchroner Tinnitus)
Ist der Tinnitus pulssynchron, kann man ein Geräusch hören, das eine Rhythmik wie der eigene Herzschlag hat.
Achtung, wenn Sie erstmals einen Tinnitus haben, bei dem Sie ihr Herz schlagen hören, lassen Sie sich sobald wie möglich medizinisch untersuchen, denn hier kommen verschiedene Erkrankungen in Betracht: Tumore, Fisteln, Hämangiome und einige andere mehr. Erst wenn das abgeklärt ist und die entsprechenden Untersuchungen nichts ergeben haben, ziehen Sie eine muskuläre Ursache in Betracht.
Bei den Muskeln gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten:
es sind entweder
- die Sternocleidomastoideus-Muskeln (die Kopfwendemuskeln),
denn unter diesen läuft ein Teil der A. Carotis, der Halsschlagader. Ist der SCM-Muskel verspannt, drückt er auf die A. Carotis und man hört sein eignes Herz schlagen.
Einseitig kann sich der SCM verspannen, wenn man z.B. den Kopf gedreht und schräg nach vorn gesenkt hält, beidseitig, wenn man den Kopf insgesamt oben in den Atlanto-Okzipitalgelenken gesenkt hält.
Probieren Sie aus:
drehen Sie Ihren Kopf kräftig nach links und legen Sie sich eine Hand auf die Stelle vom Hals, die jetzt nach vorn zeigt; das isit Ihr Sternocleidomastoideus-Muskel (SCM), Sie können spüren wie Ihre vordere Halschlagader (Carotis) unterm SCM im Rhythmus Ihres Herzschlags klopft.
Die Rauschgeräusche, die pulssynchron dem Rhythmus des Herzschlags folgen, können von Verspannungen in den beidseitig verlaufenden Kopfwendemuskeln, den Sternocleidomastoideus-Muskeln, kommen. Denn unter diesen Muskeln verläuft auf beiden Seiten die Halsschlagader, die Carotis. Ist dieser Kopfwendemuskel verspannt bzw. das Bindegewebe/ Faszien auf ihm, kann das auf die Carotis drücken, wodurch Blutstrom und Herzschlag hörbar werden.
Halsschlagader unter dem Kopfwender (m. sternocleidomastoideus). Abb. aus Gray's Anatomy, farbige Ergänzungen und Beschriftung von der Verfasserin
Verlauf des m. sternocleidomastoideus
oder
- die kurzen Nackenmuskeln,
wenn man den Kopf in den Nacken gelegt hat, können die kurzen Nackenmuskeln (Suboccipitale Muskulatur) die Arteria vertebralis, die hintere Halsschlagader, quetschen, die sich durch die Querfortsätze der 7 Halswirbel zieht.
Kurze Nackenmuskeln und Verlauf der Arteria vertebralis. Abb. aus Gray's Anatomy, farbige Ergänzungen und Beschriftungen von der Verfasserin.
Kurze Nackenmuskeln
Hier kann ein beidseitiger pulssynchroner Tinnitus entstehen, wenn man den Kopf lange extrem oben in den Nacken gepresst hält – weil z.B. der Bildschirm viel zu hoch ist und zu nahe steht. Dadurch kann die Arteria Vertebralis im Nacken ganz oben gequetscht werden.
Einseitig wird der Tinnitus wieder dann, wenn man den Kopf auf diese Weise einseitig in den Nacken legt, also z.B. nach rechts stark in den Nacken, weil man etwas links oben betrachten möchte.
Durch Mitbeteiligung der Arteria Vertebralis, bzw. deren Quetschung kann es einem bei Nacken-Tinnitus auch
- schwummrig oder
- schwindlig werden,
kann die
- Konzentrations-Fähigkeit nachlassen und
- eine Benommenheit oder ein Benommenheitsschwindel
kann sich von hier aus nach vorne ausbreiten
Durch die verspannten Nackenmuskeln kann der Tinnitus, der von hier ausgeht, natürlich auch mit
- Nackenschmerzen und
- Kopfschmerzen und
- Bewegungseinschränkungen (man kann den Kopf kaum drehen)
verbunden sein.
Normal aufrechte Kopfhaltung
Stark in den Nacken gelegter Kopf
Im obigen Modell sieht man auf der rechten Abbildung sehr gut, wie ein stark in den Nacken gelegter Hinterkopf die Arteria vertebralis auf den ersten Halswirbel quetschen kann.
Behandlung von Tinnitus mit der Pohltherapie®
1. Die Untersuchung
Fragen an den Patienten/die Patientin:
Bevor wir in der Pohltherapie® einen Tinnitus Patienten /eine Tinnitus-Patientin behandeln, fragen wir als erstes:
Wo hören Sie Ihren Tinnitus, Ihre Ohrgeräusche? Und lassen uns die Stelle zeigen.
Fragt man die Patienten, wo genau sie ihre Ohrgeräusche wahrnehmen, zeigen längst nicht alle
- mitten ins Ohr, sondern durchaus auch
- hinter den Ohren,
- über den Ohren,
- vor den Ohren oder
- unter den Ohren
- am Oberkopf
- am Hinterkopf
- manche zeigen auch einen Punkt in der Luft, in der Nähe des Ohrs.
Manche Patienten betonen, dass ihr Ohrgeräusch tief innen im Kopf sitzt. Auch diese Patienten lassen wir von außen zeigen, wo sie ihr Geräusch tief innen im Kopf wahrnehmen (dieses sehr häufig vorkommende Verwechseln von innen und außen in der Körperwahrnehmung finden Sie weiter oben unter "Was ist Tinnitus?" beschrieben.
Dieses Zeigen gibt uns einen Hinweis darauf, wo die Verspannung sitzt, von der der Ton herkommt.
- von welchem Muskelansatz,
- welcher Faszie,
- welcher Sehne,
- welchem Gebiet des Hautbindegewebes
Dann lassen wir uns den individuellen Tinnitus schildern.
Welche Art von Geräusch hören Sie?
Meist geben die Patienten von sich aus eine individuelle Beschreibung, z. B.: „wie ein Zahnarztbohrer“, “wie das Sirren eines Insekts“, „ein tiefes Brummen“.
Wenn da wenig kommt, fragen wir nach: „Wir hoch oder tief ist denn Ihr Tinnitus-Ton?“, „Wechselt die Tonhöhe oder ist sie immer gleich“? „Wie laut ist das Geräusch?“, „ Wie nervig ist es?“ usw.
Als nächste kommt die Frage:
Wobei tritt Ihr Tinnitus besonders auf?
Wobei wird Ihr Tinnitus schlimmer oder besser?
- Im Liegen?
- im Stehen?
- In Ruhe?
- Nach langem aufs Handy schauen?
- Nach einem Discobesuch?
- Bei sportlichen Anstrengungen?
- Bei sonstigen Anstrengungen?
- Bei Konzentration?
- Bei oder nach dem Essen?
- Bei psychischem Stress?
- Bei Leistungsdruck?
Wann und seit wann tritt Ihr Ohrgeräusch auf?
- Nach nächtlichem Zähneknirschen? Tagsüber beim Zähneknirschen oder Zähnepressen?
- Zeitlich etwa seit einer neuen Brille?
- Nach einer langen Zahnarzt-Sitzung?
- Können Sie sich erinnern, was in der Zeit los war, als Sie Ihren Tinnitus zum ersten Mal hörten?
Viele Patient*innen haben solche Zusammenhänge noch nie bemerkt. Sie hatten bisher den Eindruck, Ihr Tinnitus geht und kommt, wann er will. Dann bitten wir sie, ihn in Zukunft zu beobachten.
Uns geben die Antworten Hinweise darauf,
- von welchen Muskeln der Ton ausgeht,
- mit welchem Spannungsmuster der Tinnitus in Zusammenhang steht und
- welche Alltagsgewohnheiten dahinterstecken können.
Was für Beschwerden haben Sie sonst noch, außer dem Tinnitus?
Hier lassen wir frei antworten. Wir rechnen z.B. mit Ohrenschmerzen, Kopfschmerzen, von hinten hochsteigend; Konzentrationsstörungen, Nackenschmerzen, Schwindel: Drehschwindel (SCM), Benommenheitsschwindel, Schlafstörungen (kurze Nackenmuskeln), Kieferschmerzen, Zahnschmerzen ohne Befund (Kiefermuskeln), chronisches Räuspern, Kloß im Hals, chronische Halsschmerzen (Muskeln und Bindegewebe am Hals vorne), Bauchschmerzen, Angst, niedergedrückte Stimmung, Druck auf der Brust (Brust- und Bauchmuskeln) etc. – alles ohne Befund.
Und die Hauptfrage an uns selbst und an den Patienten lautet:
Was macht der Patient/ die Patientin unbewusst, sodass er/sie seinen /ihren Tinnitus erzeugt?
Das ist ein gemeinsames Detektivspiel, das wir auch bei andren als „unerklärlich“ geltenden Beschwerden mit den Patient*innen zusammen veranstalten. Die Antworten auf die Fragen zuvor geben uns schon gewisse Hinweise.
Es folgt dann die
- Körperliche Untersuchung
Durch Abtasten der möglichen Tinnitus-Muskeln und durch Bewegenlassen der Hauptverdächtigen stellen wir fest, welche Muskeln besonders eingeschränkt sind in ihrem normalen Bewegungsumfang.
Z. B. messen wir, wie weit der Mund sich öffnen lässt, wie viel Finger des Patienten dazwischen passen, wenn er ihn voll geöffnet hat. Normal müssten drei Fingerknöchel (Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger) senkrecht übereinander dazwischen gehen. Sind es weniger, sind die Kieferschließer Masseter, Temporalis und Pterygoideus mehr oder weniger verspannt, bzw. das Bindegewebe auf ihnen. Dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Tinnitus von den Kiefermuskeln ausgeht.
Foto: Messung der Verspannung der Kiefermuskeln: wie weit lässt der Mund sich öffnen?
Suche nach Zusammenhängen
Wir machen Fotos von der Kopfhaltung und der Ganzkörperhaltung, am besten im Sitzen und im Stehen von allen Seiten. Beim Sitzen imitieren wir einen Schreibtisch, an den wir den Patienten setzen (wenn er im Büro tätig ist),
Wir lassen uns genau vormachen, was sie im Beruf hauptsächlich tun, in welcher Haltung sie ihren Arbeitstag zubringen. Das ist bei einem Zahnarzt natürlich ganz anders als bei Hausfrau. Im Zweifelsfall bitten wir den Patienten/die Patientin, sich von einem vertrauten Kollegen /Kollegin bei der Arbeit in einem unbemerkten Moment fotografieren zu lassen.
Die meisten Fehlhaltungen entstehen auf der Arbeit (weil wir da die meiste Zeit des Tages zubringen) im Sitzen und werden dann zuhause genauso fortgesetzt. Man richtet sich zuhause schon so ein, dass es genau wieder stimmt (der Fernseher steht z.B. an der gleichen Stelle vom Patienten aus, wo in der Arbeit der Monitor steht).
Diese Fotos und manchmal Videos zeigen wir dem Patienten/der Patientin und sagen ihm/ihr, was uns daran auffällt (der nach rechts geneigte Kopf; die verdrehte Haltung etc.)
Dann bilden wir Hypothesen über die Zusammenhänge der Haltung mit dem Tinnitus.
2. Die Behandlung der Tinnitus-Verspannungen mit der Pohltherapie®
Bei Ohrgeräuschen ist die Suche nach den oben genannten (Mit-)Auslösern meistens, wenn auch nicht immer, erfolgreich. Werden bei dem Patienten Beeinträchtigungen in Form von Myogelosen/ Triggerpunkten, verspanntem Haut-Bindegewebe und einer Kopf- und/oder Körper-Fehlhaltung gefunden, dann können diese gut behandelt werden.
Wie eine Behandlung bei Ohrgeräuschen und Tinnitus genau abläuft, erfahren Sie hier.
Hier sehen Sie ein paar Beispiele:



Pandiculation des rechten oberen Trapezius
Aktive Schmerzpunktbehandlung des oberen Trapezius
Kieferbehandlung mit Pandiculation
Behandlung des Bindegewebes/der Hautfaszie auf dem Hals vorn
Behandlung der suprahyoidalen und der Zungen-Muskeln
Außer den ohrnahen Muskeln und Bindegewebspartien behandeln wir dann mit den fünf Methoden der Pohltherapie die Kopf- und Körperhaltung des Patienten/der Patientin, und begeben uns mit dem Patienten/der Patientin auf die Suche nach seinen/ihren Alltagsgewohnheiten, von denen der Tinnitus herrühren könnte. Und fragen uns:
Was tut der/die Betroffene im Alltag, sodass er/sie einen Tinnitus erzeugt?
z.B. der Tinnitus links kommt wahrscheinlich daher, dass er/sie den Kopf auf die linke Hand un den linken Ellbogen aufstützt und den Kopf mit dem linken Kiefer nach unten drückt.
Dann zeigen wir dem Patienten, was er selbst zu Hause und auf der Arbeit tun kann, um seinen Tinnitus von Grund auf loszuwerden.
Wir zeigen, wie man am einfachsten seine schädlichen Alltagsgewohnheiten los wird:
dadurch, dass man absichtlich genau das gleiche tut, was man sonst unabsichtlich tut, und dann rausgeht aus der Gewohnheit und das Gegenteil macht.Und das x-mal hintereinander.
Die kluge Idee dahinter ist: alle unsere "dummen Angewohnheiten" werden nicht vom Sensomotorischen Cortex gesteuert, wo wir unsere Bewegungen ganz bewusst ansteuern (z.B. wenn wir einen Faden in eine Nadel bekommen wollen) sondern von unteren, unbewussten Hirnschichten, die auf Automatik geschaltet haben (sehr praktisch für den Alltag: wir brauchen uns z B. nicht bei jedem Schritt zu überlegen, wie das geht). Daher hilft es überhaupt nicht, sich selbst zu schimpfen: "Nun hör doch mal auf, den Kopf aufzustützen!", denn das Unbewusste hört nur "Kopfaufstützen", es versteht keine Verneinung. Und wir können nicht mit unserem bewussten Willen gegen unser Unbewusstes angehen.
Viel schlauer ist es, das, was wir unbewusst tun, ganz bewusst nachzuahmen (möglichst deutlich, ja sogar übetrieben, mit genauem Hinspüren und das etliche Male hintereinander, wie wir es gerade unbewusst getan haben). Denn unsere Muskulatur gehorcht beiden Hirnteilen: den bewussten und den unbewussten. Also z.B. 10 mal hintereinander den Kopf aufstützen und dann jeweils den Arm ausgestreckt nach hinten führen und gleichzeitig den Kopf aufrichten. So bekommen wir wieder die bewusste Steuerung unseres Tuns zurück. Die Methode funktioniert wahrscheinlich bei jedem Quatsch, den man im Leben macht: wenn man ihn absichtlich tun kann, kann man ihn auch wieder bleiben lassen. Probieren Sie es aus!
Wir helfen den Betroffenen, ihren Arbeitsplatz umzugestalten.
Jeder Bildschirm sollte so hoch stehen, dass das obere Drittel in Augenhöhe ist.
Hier ein Beispiel: wenn man am Laptop arbeitet und keinen großen Bildschirm anschaffen kann/will, so kann man doch eine zweite Tastatur und eine Maus anschaffen und den Laptop als Bildschirm hochstellen.
Links: Gekrümmt am Laptop, versus, rechts: Aufrecht am Laptop mit externer Tastatur und Bücherstapel.
Warum das obere Drittel des Monitors in Augenhöhe? Wir schauen von Haus aus immer etwa 20° nach unten, sodass wir in der Natur, wenn wir geradeausschauen, den Weg noch vor uns sehen. Würden wir den Laptop/den Bildschirm so einrichten, dass die Bildschirmmitte sich in Augehöhe befindet, müssten wir den Kopf in den Nacken legen (und uns womöglichen einen neuen Tinnitus zuziehen).
Diese Übungen helfen gegen die krumme vorgebeugte Haltung:
Ein schöner Neben-Effekt der Tinnitus-Behandlung: rote heiße Jumbo-Ohren!
War die Behandlung der Ohren und ihrer Umgebung mit der Pohltherapie® erfolgreich, haben die Patienten direkt danach oft rote, heiße Glühohren, die sich so groß wie Jumbo-Ohren anfühlen. Die Wärmeempfindung reicht bis tief in ins Innenohr hinein. Das ist ein sehr gutes Zeichen, denn es zeugt von einer akuten Hyperämie, das heißt von einer Superdurchblutung. Die Durchblutung ist bei den meisten Fällen von Tinnitus wie bei Verspannungen überhaupt – vor der Behandlung mangelhaft. Tinnitus-Ohren sowie deren Umgebung fühlen sich daher meist von außen kalt an und sind kälteempfindlich.
Nach Abklingen der akuten Hyperämie-Reaktion bleiben die meisten der mit Pohltherapie® behandelten Ohren und ihre Umgebung nach einigen Behandlungen normal warm. Damit ist die normale Durchblutung wieder hergestellt.
Sollte sich diese natürliche Durchblutungsförderung bestätigen, wäre das ein großer Gewinn, denn Mediziner bemängeln insbesondere den langfristigen Einsatz durchblutungsfördernder Medikamente bei Tinnitus. Mit Kosten von jährlich mindestens 100 Millionen DM (= ca. 51 Millionen Euro), so eine Hochrechnung aus dem Jahr 1999 von Hesse et al. sei hierbei zu rechnen, „obwohl die Wirksamkeit derartiger Substanzen wissenschaftlich nicht erwiesen ist und die Symptome in aller Regel trotz Medikamenteneinnahme bestehen bleiben“. Darüber hinaus wird die Gefahr möglicher Nebenwirkungen betont. Inzwischen dürften die Kosten noch erheblich höher liegen bei weiterhin zweifelhafter Wirkung.
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Insgesamt lässt sich festhalten, dass wir bisher mit der Pohltherapie® nicht jeden Tinnitus erfolgreich behandeln konnten, aber die meisten. Hier ein Beispiel:
Fallbeispiel - Tinnitus, Hörsturz und Schwindel erfolgreich behandelt:
Eine 60jährige selbständige Übersetzerin hatte bereits einen Tinnitus (Rauschen und Druck auf den Ohren) seit einem Hörsturz vor 6 Jahren. Jetzt akut kam wieder Hörsturz, danach Verschlimmerung des Tinnitus: lautes Pfeifen plus helles Rauschen im Hintergrund, rechts stärker, und "wie Watte" hinter beiden Ohren, außerdem akut Schwindel. Der Tinnitus wird besser, wenn sie sich auf etwas andres konzentriert.
HNO Arzt: Hörbeeinträchtigung: Tieftonschwäche. Cortison-Infusionen, Ginko-Extrakt, Betahistin gegen Schwindel. Half aber bisher kaum.
Außerdem bestanden Verspannungen im Nackenbereich, öfters nächtliches Zähneknirschen, Asthma seit vielen Jahren. Etwas vorgebeugte Haltung mit hochgezogenen Schultern und Kopf im Nacken.
Ich behandle zunächst mit dem Stäbchen rings ums Ohr die Muskeln und das Haut-Bindegewebe vor dem rechten Ohr. Die ganze rechte Gesichtshälfte wird wärmer. Patientin reagiert am nächsten Tag mit Kopfschmerzen am Oberkopf bis zu den Ohren. Das kennt sie sonst nicht, der Ton wird aber leiser. 2. Stunde: Ich behandle außerdem in der Stirnmitte und die vorgebeugte Haltung– die Atmung wird etwas besser. Geräusch noch an der rechten Schläfe über dem Ohr. Aufrichtung besser. 3. Stunde: Ton jetzt an Oberkopf „tief innen“, ich behandle auch das linke Ohr und wiederhole die Behandlung rechts, außerdem behandle ich den Oberkopf von außen. Ab 4. Stunde kommt akut dazu: „Hexenschuss“ Schmerz an ISG und rechter Pobacke. Das Geräusch ist inzwischen besser, nur etwa 20% noch da. Der Hörtest beim HNO-Arzt ist besser. Ich zeige der Patientin Übungen für den unteren Rücken, den Brustkorb und den Nacken. 5. Stunde nochmals Behandlung unterer Rücken. Ton jetzt im Oberkopf, tief innen. Ich behandle den Oberkopf von außen und weiter den unteren Rücken, zeige Übungen dafür. 7.Stunde HNO-Arzt macht Kummer: die Impulsweiterleitung Hirn – Ohr sei verlangsamt. Verdacht auf gutartigen Tumor. Tinnitus rauscht leise vor sich hin im Oberkopf vorne Mitte, kein Pfeifen und Brummen mehr. Wir behandeln weiter die Ohrenumgebung und den Nacken beidseits, arbeiten an der Aufrichtung. 8. Stunde: Tinnitus war im Urlaub fast weg, jetzt wieder etwas stärker: helles Rauschen von innen beidseits. Ich behandle Muskeln und Bindegewebe rings ums Ohr, zeige der Patientin Übungen und Selbstbehandlungen für Nacken und Oberkopf und gebe ihr Anregungen für die Umgestaltung ihres Arbeitsplatzes.
Die 10. Stunde wurde von der Patientin abgesagt, da Tinnitus nicht wieder aufgetaucht ist. Katamnese nach 1 Jahr: Tinnitus stabil weg, es geht der Patientin insgesamt gut. Sie ist aufrechter und besserer Stimmung. Der Verdacht auf Hirntumor hat sich nicht bestätigt.
Ausgebildete Therapeuten der Pohltherapie®, die bei Tinnitus und Ohrgeräuschen weiterhelfen können, finden Sie in der Therapeutenliste.
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Ausgebildete Therapeuten der Pohltherapie®, die bei Tinnitus und Ohrgeräuschen weiterhelfen können, finden Sie in der Therapeutenliste.