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Halsbeschwerden

Woher kommen Halsbeschwerden?

Halsbeschwerden wie Halsschmerzen werden eigentlich immer als von innen kommend wahrgenommen. Man muss jedoch akute Halsbeschwerden und chronische Halsbeschwerden unterscheiden. Akute Halsbeschwerden wie zum Beispiel akute Halsschmerzen kommen tatsächlich meist von innen, z.B. durch eine akute Entzündung infolge von Erregern.

Chronische Halsbeschwerden fühlen sich dagegen nur so an, als kämen sie von innen, kommen tatsächlich aber von außen. Chronische oder immer wieder kehrende Halsbeschwerden lassen sich daher auch von außen behandeln.

Wie wir unseren Hals erleben

Insgesamt ist der Hals vorn eine Gegend, in der wir uns leicht bedroht fühlen. Unsere ganze Vorderseite (vor allem den Bauch, die Magengegend  und die Brust) empfinden wir als schutzbedürftiger, ausgesetzter, empfindlicher als die übrigen Teile des Körpers. Unsere Rückseite nehmen wir als bedeutend rubster wahr - und sie ist es auch:

Probieren Sie es aus: wenn Sie sich mit der Faust auf den Rücken klopfen, ist das viel besser auszuhalten, als wenn Sie sich mit der Faust in den Unterbauch oder in die Magengegend hauen. Erst recht gilt das, wenn  jemand fremdes Sie angreift. 

Das ist wahrscheinlich biologisch bedingt, weil von vorn die inneren Organe leicht verletzbar sind.  Wir Menschen sind die einzigen Lebewesen, die diese empfindliche, verletzliche Vorderseite ganz der Außenwelt zugewandt halten. 

Überempfindlichkeit am Hals vorn

Behandlung bei Überempfindlichkeit am Hals - Behandlung durch PohltherapieGanz besonders trifft diese Empfindlichkeite auf die Halsvorderseite zu, da man uns hier ohne weiteres die Luft abdrücken und uns damit töten kann. Bei Tieren gilt es als Unterwerfungsgeste, wenn der Besiegte dem Feind seine empfindlichste Stelle, die Kehle entgegenstreckt.

Bei Patienten mit Myogelosen und/oder Bindegewebsverspannungen am Hals ist das Gewebe von Haus aus überempfindlich. Sie vertragen oft nicht einmal Halstücher, Schals, Rollkragenpullover, Hemdkrägen am Hals, so dass ihnen eine Halsbehandlung erst recht bedrohlich erscheint. Wir bemühen uns während der Behandlung auf diesen Aspekt der Bedrohlichkeit mit viel Verständnis und Einfühlungsvermögen einzugehen.

Kann unterdrücktes Weinen zu Halsbeschwerden führen?

Ja. Da wir alle gelernt haben Weinen durch Anspannen der Halsmuskulatur zu unterdrücken und damit den Hals oft über Jahrzehnte angespannt zu halten, ist es nicht verwunderlich, dass wir Therapeuten beim Lockern der Halsmuskulatur während der Behandlung mit Pohltherapie® häufig Weinen erzeugen. Meist beziehen sich die Tränen auf keinen bestimmten Inhalt und die Patienten sind selbst über ihr Weinen erstaunt. Manchmal kommen auch Erinnerungen an konkrete Erlebnisse hoch.

Auf der Therapeutenliste finden Sie qualifizierte Therapeuten zur körpertherapeutischen Behandlung Ihrer Halsbeschwerden.

Chronische Halsschmerzen

Chronische Halsschmerzen sind Schmerzen am oder im Hals, die ständig da sind oder in kurzen Abständen immer wieder kehren, aber nicht auf akute Infekte Verletzungen, Geschwüre oder andre organische Ursachen zurück gehen. Bei diesen Halsschmerzen findet man bei medizinischen Untersuchungen nichts, sehr zum Leidwesen der verzweifelten Betroffenen. Allerdings können bei diesen "funktionellen" Beschwerden oder bei denen immer wieder Infekte auftreten. Wie viele Beschwerden werden chronische Halsschmerzen meist tief innen empfunden, sind aber auf Dauerkontraktionen außen zurück zu führen. Am häufigsten sind bei chronischen Halsschmerzen das Unterhaut-Bindegewebe / Faszien am Hals vorn bis seitlich und Teile der Zungenbeinmuskulatur betroffen.

In der Pohltherapie® lassen wir uns vom Patienten zunächst zeigen, wo genau ihm ständig der Hals wehtut, an welcher Stelle des Halses er also seine chronischen Halsschmerzen empfindet. So wird die diagnostizierte "Seitenstrangangina" gewöhnlich am Hals vorn außen gezeigt (und nicht in der Mitte, wohl aber innen empfunden).

Behandlung bei chronischen Halsschmerzen - Behandlung durch PohltherapieChronische oder chronisch rezidivierende Halsentzündungen wie auch den Hals betreffende Allergien können auch dadurch entstehen, dass der Betroffene mittels des Styloglossus-Muskels unmerklich die Zunge hinten an den Gaumen presst, und/oder den Kehlkopf mit den suprahyoidalen Muskeln ständig hochgezogen hält. Das ist eine unbemerkte Angewohnheit, die immer einsetzt, wenn sich der Patient zum Beispiel unter Druck oder Stress fühlt. Damit wird auch gleichzeitig die Atmung gedrosselt. Der Patient kann diese Stelle oft erst zeigen, wenn man seine Aufmerksamkeit, seine Körperwahrnehmung auf den Hals lenkt.

Das Pressen der Zunge vorn an den Gaumen ist zwar ziemlich verbreitet, scheint aber nicht so schädlich zu sein, da es die Atmung unbeeinträchtigt lässt. Presst jemand die Zunge hinten an den Gaumen, reicht im Allgemeinen die Bindegewebs- / Faszienbehandlung nicht, sondern es muss auch die Mundbodenmuskulatur mit behandelt werden, vor allem der Styloglossus-Muskel, der vom Processus styloideus zum Zungengrund zieht. Im Falle des Hochziehens des Kehlkopfs sollte auch die suprahyoidale Muskulatur mit behandelt werden. Auch der Palatopharyngeus-Muskel hinten am Gaumen befindet sich oft in Dauerkontraktion und sollte daher in die manuelle Behandlung der chronischen Halsschmerzen mit einbezogen werden.

Außerdem wird ein Patient mit immer wieder kehrenden Halsschmerzen in der Pohltherapie® via mittels Körperbewusstseinstraining dazu gebracht, die unwillkürliche Angewohnheit des Zungehochziehens und des Gaumen-"engmachens" zunächst zu bemerken, dann willkürlich nachzumachen und wieder zu lösen, so dass er sie schließlich auch bei Stress und anderen Belastungssituationen aufgeben kann.

Wie bei den meisten Beschwerden wird in der Pohltherapie® auch bei den Halsschmerzen die Kopf- und Körperhaltung mit untersucht und gegebenenfalls behandelt.

Vereinzelt klagen Patientinnen auch über Halsschmerzen als Periodenschmerzen (sic!). Diese Halsschmerzen kommen also jedem Monat einmal wieder. Das ist dadurch möglich, dass sich während der hormonellen Umstellung, wie sie zur Zeit der Periode herrscht, sich oft alle Schwachstellen, d. h. verspannten Stellen schmerzhaft melden, während in der übrigen Zeit der sensorische Anteil der Störung unter der Schmerzgrenze bleibt. Dadurch haben unterschiedliche Frauen unterschiedliche Periodenschmerzen.

Die Behandlung von Halsschmerzen vor oder während der Periode unterscheidet sich von nicht von derjenigen der übrigen Halsschmerzen. Gegebenenfalls werden gleichzeitig als Periodenbeschwerden auftretende Bauch-, Rücken- oder Kopfschmerzen mitbehandelt.

Therapeuten, die Sie auf der Therapeutenliste finden, können Ihre Chronischen Halsschmerzen professionell körpertherapeutisch behandeln.

Stimmstörungen, Dysphonien

Die Stimme

Es gibt organisch bedingte Stimmstörungen (z.B. nach einer Kehlkopfoperation) wie auch nicht organisch bedingte, bei denen sich trotz eingehender medizinischer Untersuchungen keine Ursache für die Stimmstörung finden lässt.

Zu den nicht organisch bedingten Stimmstörungen zählen zum Beispiel:

Um nicht organisch bedingte Stimmstörungen zu verstehen, muss man sich ein paar anatomische und physiologische Details vergegenwärtigen:
Die Störung der Stimme kann sowohl auf ein gestörtes Funktionieren der eigentlichen Sprechwerkzeuge zurückzuführen sein, wie auch auf Störungen in der Atemmuskulatur sowie in der Kopf- und Körperhaltung.

Behandlung bei Stimmstörungen - Behandlung durch Pohltherapie Die Stimme funktioniert ungefähr wie ein Blasinstrument: Es gibt eine Reihe einstellbarer "Klappen" und Resonanzräume: Lippen, Nase, Nebenhöhlen, Kiefer, Kehlkopf, Stimmbänder im Kehlkopf, Halsmuskeln. Und es muss ein Luftstrom durch diese Klappen ziehen, um einen Ton zu erzeugen. Bei der Stimme ist das der Ausatem, denn Sprechen und Singen sind Ausatemvorgänge.

Der Luftstrom hängt vom richtigen Einsatz der Atemmuskeln und von der Körperhaltung ab. Daher können sowohl Störungen in den "Klappen" und Resonanzräumen wie auch Störungen der Atemmuskulatur und Fehlhaltungen sich als Stimmstörung bemerkbar machen. Die Stimme ist also unmittelbar von der Atmung abhängig. Stimmstörungen sind daher immer auch Atemstörungen, welche sich daher auch meist als (mehr oder weniger ausgeprägte) Stimmstörungen bemerkbar machen. Wir sprechen normalerweise vor allem mit dem Unterbauch, denn die Kraft zum Sprechen kommt aus dem Unterbauch Wir sind also alle eigentlich "Bauchredner".

Befinden sich die Bauchmuskeln durch Dauerkontraktion immer in Ausatemposition (der Bauch bleibt immer ganz flach), kann zu wenig eingeatmet werden und es steht infolgedessen zu wenig Luftstrom für das Sprechen zur Verfügung. Die Stimme wird kraftlos. Diese Stimmstörung ist nicht eine Sache zu schwacher, sondern zu verspannter Bauchmuskeln! Durch knallhart auftrainierte Bauchmuskeln kann man eine Stimmstörung nicht etwa heilen sondern direkt erzeugen.

Um die Stimmkraft zu verbessern und eine Stimmstörung zu behandeln, muss man die Bauchmuskeln nicht auftrainieren sondern lockern! Der Bauch muss bei der Einatmung wieder herauskommen dürfen! Dass dem so ist, sieht man an folgendem: Ein Baby hat schon gleich nach der Geburt genügend Kraft in seinen Bauchmuskeln, um laut und kräftig zu schreien - ohne alles Training. Im Ruhezustand sind seine Bauchmuskeln butterweich. Es hat keine Stimmstörung.

Später im Leben kann von außen sehen, ob jemand mit dem Unterbauch spricht oder nicht. Und man kann der Stimme auch anhören, ob jemand von unten aus dem Bauch spricht oder nur von oben. Aus dem Bauch hört sich die Stimme voller, kräftiger, wohltönender an und wird besser gehört, besser bemerkt und besser verstanden.

Auch eine Körperhaltung kann man an der Stimme hören. Steht oder sitzt man in vornüber gebeugter Haltung und/ oder mit gesenktem Kopf (siehe Stoppmuster), drückt man sich selbst an Oberbauch, Brust und Hals den Luftstrom ab. Es kann ein Gefühl von "Kloß im Hals" oder eine chronische Heiserkeit entstehen. Bei der chronischen Heiserkeit und der rauen Stimme herrschen oft außerdem eine Fehlkoordinationen der gesamten Atemmuskulatur vor. Manchmal tragen auch Narben durch Verletzungen und Operationen am Hals zu chronischer Heiserkeit bei, zum Beispiel nach Schilddrüsen-Operationen. Bei diesen Eingriffen kommt es öfters zu Verspannungen der Muskulatur und des Bindegewebes des Halses, wodurch die Fehlorganisation der Atemmuskulatur erst in gang gesetzt wird.

Den zu hohen oder zu tiefen Stimmen, ebenso wie den kraftlosen und monoton depressiven Stimmen liegt im Allgemeinen eine zu große Unbeweglichkeit des vorderen Halses zugrunde. Bei der Piepsstimme ist der Kehlkopf chronisch nach oben gezogen, bei der zu tiefen, brüchigen Stimme chronisch nach unten. Die kraftlose Stimme kommt dadurch zustande, dass die Betroffenen beim sprechen zu wenig die Bauchmuskulatur betätigen, zum Beispiel, weil sie den Bauch ständig eingezogen halten. Fasst man von außen auf den Unterbauch, ist bei diesen Stimmstörungen hart und unbeweglich. Ist der Bauch frei beweglich locker, sollte sich auch der Beckenboden mitbewegen. Selbst der Beckenboden ist am Sprechen beteiligt.

Bei der näselnden Stimme sind gewöhnlich Nase und Nebenhöhlen, also ein Teil der Resonanzräume, zu und sollten mitbehandelt werden (siehe Nasen- und Nebenhöhlenbeschwerden).

Stimme und Stimmung

Es ist ganz deutlich, dass Stimme und Stimmung unmittelbar miteinander zu tun haben. Meist hören wir schon am Telefon, wie jemand gestimmt ist. Bei den Stimmstörungen im Sinne einer depressiven Stimme ist der Kehlkopf meist in der Mitte fixiert und rührt sich weder beim Atmen noch beim Sprechen (es gibt keine Höhen und Tiefen). Auch der Mund und das gesamte Gesicht bewegen sich beim depressiven Sprechen wenig. Dasselbe gilt für die Atemmuskulatur. Fröhliche Stimmen sind akzentuierter und modulierter, es gibt mehr Unterschiede in der Stimmgebung, d.h. sowohl die "Klappen" wie die Resonanzräume wie die Stärke des Luftstroms werden in ständig variierende Bewegung versetzt. Eine depressive Stimmen entsteht, wenn man sich auf der Vorderseite stark zusammenzieht, was häufig bei lang dauernden Belastungen der Fall ist, in die man selbst aktiv nicht eingreifen kann.

Als Auslöser von Stimmstörungen ist auch an eine antrainierte falsche Sing- und Atemtechnik vor allem bei Sängern zu denken. Zur Verbesserung der Kraft und des Volumens der Stimme bei Sängern wird nach der Pohltherapie® die gesamte Atemmuskulatur (bzw. das Bindegewebe / Faszien auf ihr) und zwar einschließlich des Beckenbodens untersucht und gegebenenfalls behandelt. Danach ändert sich die Singstimme beträchtlich: sie klingt meist voller und das Volumen wird größer. Außerdem wir das Singen lustvoll und weniger anstrengend, da alle unnötigen Bremsen durch unwillkürlich festgehaltene Muskulatur wegfallen.

Bei der Stimmstörung Aphonie bringt man keinen Ton mehr heraus, trotz - oder wegen - aller Anstrengung. Die Stimme bleibt zumindest vorübergehend ganz weg. Häufiger ist die Stimme kaum noch hörbar. Es kann passieren, dass man die für die Stimme zuständigen Muskeln so in Dauerspannung hält, dass sie sich verkrampfen und man sie nicht mehr bewegen kann. Dadurch blockiert man sich selbst die Stimme. Etwas Ähnliches passiert beim Stottern, nur geraten beim Stottern eher die Sprechmuskeln vor Überanstrengung in einen Krampf.

Diese Art von Aphonie tritt z. B. häufig bei Menschen in Sprech-Berufen auf, die wie z.B. bei Lehrer. Häufig wird dann eines Kehlkopfentzündung diagnostiziert, die sich aber mit den herkömmlichen Mitteln nicht recht behandeln lässt. Manche werden durch Aphonie und verwandte Stimmstörungen berufsunfähig.. Das Leiden ist in dieser Berufsgruppe deswegen so häufig, weil sie extrem stimmlich gefordert sind, so dass sich fehlerhafte Atem- und Stimmorganisation hier am meisten bemerkbar macht.

Bei dieser Art von Aphonie kann man im Allgemeinen beobachten, dass sich die Betreffenden im Hals ungeheuer anstrengen, während sie sich gleichzeitig mit den Bauch- und Brustmuskeln die Luft abdrücken, anstatt diese Muskeln zum Atmen und Sprechen einzusetzen. Oft sieht man eine forcierte Halsatmung, bei der vor allem die Sternocleidomastoideus- ,die Scaleni- und die suprahyoidalen Muskeln angespannt werden, während der Bauch hart und starr bleibt.

Aphonie tritt auch als Schreckreaktion auf: in plötzlichen traumatischen Situationen verschlägt es einem die Sprache, weil alle Muskeln sich plötzlich unwillkürlich zusammenziehen und sich willkürlich nicht mehr bewegen lassen.

Behandlung von Stimmstörungen

Halsbehandlung

In der Pohltherapie® behandelt man alle bisher erwähnten Stimmstörungen zunächst mit der Bindegewebs- / Faszienbehandlung des Halses vorn. Sollte das noch nicht ausreichen, kann man mit aktiver Triggerpunktbehandlung bzw. Pandiculations noch die äußeren Zungenbein- und Kehlkopfmuskeln mit bearbeiten. Auffallend ist, dass Patienten mit Stimmstörungen diese Muskeln zunächst willkürlich nicht bewegen können und erst langsam wieder lernen müssen, die bewusste Steuerung dieser Muskeln zurück zu gewinnen. Das geschieht mit den Pandiculation und dem Körperbewusstseinstraining.

Am Kehlkopf selbst vor allem der Cricothyroideus-Muskel (direkt am Kehlkopf vorn unten) und der Thyrohyoideus-Muskel (er stellt die Verbindung zwischen Kehlkopf und Zungenbein her).

Körperbehandlung

Bei allen Stimmstörungen beachtet man in der sensomotorischen Körpertherapie nach Dr. Pohl® unbedingt die übrige Körperorganisation, vor allem beim Atmen und Sprechen. In erster Linie geht es dabei um die Bauch- und die übrige Atemmuskulatur, denn Sprechen ist ja ein Ausatemvorgang. Hier ist neben der Halsbehandlung natürlich eine Behandlung der Bauch- und Brustmuskulatur bzw. des Bindegewebes durch Pandiculations, Myogelosen und Bindegewebsbehandlungen nötig, aber auch viel Körperbewusstseinstraining unter Simulation der Berufssituation.

Durch die manuellen Behandlungen lösen sich die Verspannungen in Muskulatur und Bindegewebe / Faszien und durch das Körperbewusstseinstraining wird die falsche und die richtige Koordination der Atem- und Stimmmuskeln bewusst und der Patient kann über beide Organisationsformen wieder frei verfügen, anstatt hilflos der falschen Atem- und Stimmführung ausgeliefert zu sein.

Wenn Sie bei Stimmstörungen einen Therapeuten in Ihrer Nähe suchen: bitte schauen Sie auf die Therapeutenliste.

Reizhusten und chronisches Räuspern

Beim Reizhusten und beim Räusper-Tic wird gehustet bzw. geräuspert, obgleich keine Erkältung besteht und auch kein Schleim abgehustet oder durch Räuspern nach außen befördert wird. Normalerweise wird der aufsteigende Schleim in der Kehle als Reiz gespürt und löst den Husten oder das Räuspern aus, wodurch der Schleimpfropf nach oben herausgebracht wird.

 

Reizempfindung

Behandlung bei Reizhusten und chronischem Räuspern - Behandlung durch PohltherapieBeim Reizhusten und beim chronischen Räuspern wird an einer bestimmten Stelle – die wechseln kann – penetrant immer wieder ein Reiz empfunden, der den Husten bzw. das Räuspern antreibt. Tatsächlich stammt jedoch die Reizempfindung nicht von einem Schleimpfropf oder einem Fremdkörper im Hals, sondern kommt von außen, meist aus dem Unterhautbindegewebe, manchmal auch von der Halsmuskulatur. Die Bewegung des Hustens beseitigt die Reizempfindung - wenn überhaupt - dann nur für kurze Zeit. Oft kommt es zu einem nahezu permanenten Hüsteln oder Räuspern, das die Betroffenen selbst oft nicht mehr wahrnehmen, das ihre Umgebung aber nicht selten ungeheuer nervt. Manchmal kommt es auch zu scheinbar unbegründeten lang andauernden großen Hustenanfällen, die von der Umgebung als ganz schwerwiegend empfunden, von den Betroffenen aber nur als mäßig störend erlebt werden.

Erfahrungen mit Reizhusten

Die betroffenen Patienten ziehen mit ihrem chronischen Husten oder Räuspern häufig von einem HNO-Arzt zum nächsten, machen sich Vorwürfe wegen ihres Rauchens und fürchten manchmal, unter Kehlkopfkrebs zu leiden. Da aber kein Arzt je Muskeln oder Bindegewebe / Faszien an ihrem Hals untersucht, findet auch keiner eine körperliche Veränderung, die Reizhusten oder Räuspern erklären könnte. Wie bei den meisten Beschwerden, bei denen die Medizin keinen körperlichen Befund feststellen kann, landen die Betroffenen in der Psychoecke. Ihre Beschwerden gelten nun als psychisch bedingt, was diese leider auch nicht besser werden lässt.

Behandlung von Reizhusten

Während der Behandlung mit der Pohltherapie® von Reizhusten, Hustenreiz und chronischem Räuspern wird das Bindegewebe / Faszien bzw. die Halsmuskulatur an der Stelle gelockert, an der der Patient den Husten- bzw. Räusperreiz anzeigt. Nach erfolgreicher Behandlung dieser Partien sind die Beschwerden meist schon verschwunden, wenn nicht, muss als nächstes die Atemmuskulatur (siehe Formen der Fehlatmung) bzw. das Bindegewebe / Faszien auf ihr in die Behandlung einbezogen werden.

Anspannung der Halsmuskeln

Damit Reizhusten, chronischer Hustenreiz und chronisches Räuspern nicht wieder kommen, achtet man in der Sensomotorischen Körpertherapie nach Dr. Pohl® auch auf den Zusammenhang mit der übrigen Körperhaltung und –bewegung des Patienten (siehe Fehlhaltungen), insbesondere auf alles, was die Anspannung am Hals betrifft. Es ist meist der Fall, dass die Patienten, die unter Reizhusten oder einem Räusper-Tic leiden, bei allem was sie tun - vor allem bei jeder Anstrengung - als erstes die Halsmuskeln anspannen. Sie tun dies zum Beispiel beim Aufstehen, beim Gehen oder beim Anheben von Gegenständen oder auch beim Spielen von Blasinstrumenten. Damit schaffen sie sich den Reiz, der zum Husten oder Räuspern führt, unwillkürlich selbst, ohne es zu merken. Denn diese Anspannung ist ihnen zunächst völlig unbewusst, sie läuft gewohnheitsmäßig ab und wird daher nicht von den bewussten oberen Hirnteilen, sondern von den unbewussten unteren Hirnteilen gesteuert.

Körperbewusstseinstraining

Das Körperbewusstseinstraining der Pohltherapie® (hier zu den den einzelnen Verfahren) hilft den Patienten, sich ihre „dummen Angewohnheiten“ bewusst zu machen und sie schließlich aufzugeben, indem sie die bewusste Steuerung der Halsmuskulatur wieder erlangen. Oft muss auch an der gesamten Atemmuskulatur gearbeitet werden, so dass die Patienten schließlich lernen, aus der Tiefe von Unterbauch und Beckenboden zu atmen und zu sprechen und den Hals dabei locker und beweglich zu lassen.

Sind die Blockaden in Muskulatur und Bindegewebe / Faszien durch die verschiedenen ineinander greifenden Methoden der Pohltherapie® aufgelöst, führt dies bei den Patienten meist auch zu einer Stimmungsverbesserung, sie werden extrovertierter und äußern sich spontaner (siehe auch unter Fehlatmung).

Therapeuten, die Reizhusten und chronisches Räuspern körpertherapeutisch behandeln, finden Sie auf der Therapeutenliste.

Schluckstörungen durch Verspannungen, Schluckbeschwerden ohne organischen Befund

Schluckstörungen machen den Betroffenen das Leben schwer. Ist keine medizinische Ursache zu finden, so bilden sich die Betroffenen ihr Leiden keineswegs nur ein (wie manche Außenstehenden vermuten), sondern es kann sich um funktionelle Schluckstörungen handeln, die muskulär bedingt sind.

Häufig sind bei einer Schluckstörung die Muskeln vorn am Hals, die das Zungenbein bewegen, chronisch verspannt. Durch die Daueranspannung dieser suprahyoidalen und /oder infrahyoidalen Muskeln wird der Kehlkopf unbewusst immer an einer bestimmten Stelle im Hals gehalten, er kann sich nicht ausreichend herauf oder herunter bewegen und dadurch können die Patienten und Patientinnen nicht richtig schlucken. Dies ist ein Befund den jeder replizieren kann.Die Betroffenen mit den funktionellen Schluckbeschwerden haben also sehr wohl einen Befund, nur sitzt der außen in Muskeln und Bindegwebe, obwohl die Berschwerden oft innen wahrgenommen werden. Suntrup., S. et al (2014) fanden bei funktionellen Schluckstörungen sogar veränderte Aktivierungsmuster im Schlucknetzwerk des Gehirns der Betroffenen. 

Solche funktionellen Schluckbeschwerden lassen sich mit der Pohltherapie® sehr gut verstehen und behandeln. Im Folgenden erklären und zeigen wir Ihnen, wie. 

Anatomische Zeichnung der Schluckmuskulatur (supra- und infrahyoidale Muskulatur)

Wichtig vor einer körpertherapeutischen Behandlung ist eine ärztliche Abklärung!

Bei neurologisch bedingten Schluckstörungen (z.B. bei Schlaganfall, MS, ALS) können wir mit der Pohltherapie® nur in Maßen helfen. Wenden Sie sich bitte zuerst an die entsprechenden Ärzte.

Ebenso verhält es sich bei Schluckbeschwerden aus dem HNO-Bereich, also z.B. bei Erkältung, Reflux und Mandelentzündungen.

Auch bei onkologisch /krebsbedingten Schluckstörungen wenden Sie sich an die entsprechenden Ärzte. Wir können erst postoperativ helfen.

Gute Übersichten über die organisch bedingten Schluckstörungen finden sich bei Bartholomee, und Schröder-Moratsch 2014, sowie bei Corinth et al 2024.

Grundsätzlich behandeln wir Sie in der Pohltherapie erst nach gründlicher medizinischer Voruntersuchung, wenn alle organischen Ursachen ausgeschlossen wurden. Bei den verbleibenden funktionellen Schluckstörungen sind die Erfolgsaussichten sehr gut. 

Inhalt

Mann mit einer Schluckstörung

Wie erlebt man eine Schluckstörung?

Schluckstörungen (Dysphagien) werden meist am Hals vorne empfunden und oft als ausgesprochen quälend erlebt. Das Schlucken wird bei einer funktionellen Schluckstörung zur schwierigen Aufgabe. Die Betroffenen müssen sich beim Schlucken sehr konzentrieren und über die Maßen anstrengen und bringen trotzdem kaum einen Bissen hinunter. Oft leiden sie Tantalus-Qualen: Sie haben Hunger und Appetit, sitzen vor dem leckersten Essen, könnten es zwar in den Mund bringen und kauen, aber nicht schlucken.

Probieren sie trotzdem zu schlucken, kommt es häufig zum Verschlucken, d.h. ein Teil der Nahrung landet in der Luftröhre und muss wieder herausgehustet werden.

Mögliche Folge von Schluckstörungen: Abmagern Schluckstörungen können dazu führen, dass man kaum mehr etwas hinunterbringt und infolgedessen stark abnimmt. Manchmal werden Patient*innen mit Schluckstörungen für magersüchtig gehalten, was sie jedoch keineswegs sind. Sie würden liebend gerne mehr essen, wenn sie es nur besser schlucken könnten.

Für Außenstehende ist es äußerst schwierig nachzuvollziehen, was am simplen Schlucken so schwierig sein soll, denn für sie ist ihr eigenes Schlucken reibungslos und selbstverständlich. Im Normalfall ist schluckt man leicht und mühelos.

Um verspannungsbedingte Schluckstörungen bei sich und anderen besser zu verstehen, finden Sie hier eine Darstellung dessen, was normalerweise bei uns allen beim Schlucken passiert:

Was geschieht beim normalen Schlucken?

Das Schlucken der festen oder flüssigen Nahrung geschieht völlig unbewusst, z.T. reflektorisch und ist unserer Aufmerksamkeit meist entzogen. Zwar können wir auch willkürlich schlucken, aber wir können auch dann kaum sagen, was genau wir dabei eigentlich tun. Irgendwas passiert da im Rachen und im Hals vorn - nur so viel ist sicher. Selbst wenn das Schlucken schwierig wird, merken die Betroffenen meist nur, dass beim Schlucken irgendetwas in ihrem Rachen und Hals schwer geht. Genaueres können sie auch nicht sagen.

Daher lesen Sie hier eine

Funktionelle Anatomie des Schluckvorgangs

atmung schlucken buch unerklaerliche beschwerdenSchlucken und Atmen:
die Wege überkreuzen sich. Abb. aus dem Buch von Helga Pohl: Unerklärliche Beschwerden?

Die anatomischen Voraussetzungen sind folgende:

  • Vorne im Hals befindet sich in der Mitte die knorpelige Luftröhre. Sie endet oben mit dem Kehlkopf, in dem sich die Stimmbänder befinden.
  • Der Kehlkopf ist oben mit dem Zungenbein verbunden, einem hufeisenförmigen Knochen, der sich im Hals vorn oben, vor dem Übergang zum Kinn befindet. Am Zungenbein befindet sich auch der knorpelige Kehlkopfdeckel, der normalerweise herunterhängt. 

Luftröhre, Kehlkopf und Zungenbein können Sie an sich selbst spüren, wenn Sie Ihren Hals mit der Hand vorn in der Mitte abtasten.

  • Hinten im Hals, also hinter der Luftröhre, befindet sich die Speiseröhre.

Vorbereitung des Schluckens

  • Feste und flüssige Nahrung kommt vorne zum Mund herein.
  • Die feste Nahrung wird erstmal mit den seitlichen Zähnen gekaut, was eine Bewegung des Unterkiefers erfordert.
  • Die Kieferbewegung beim Kauen aktiviert die Speicheldrüsen, die sich an den Kiefergelenken, in den Wangenmuskeln und am Mundboden innen befinden. Auch guter Geschmack und Geruch, ja selbst die Vorstellung, wie gut es gleich schmecken wird, sorgen dafür, dass uns „das Wasser im Mund zusammen läuft“, die Speichelproduktion also angekurbelt wird.
  • Gut gekaut und mit dem glitschigen Speichel vermischt wird das Brot zum flutschigen, leicht schluckbaren Brei.
  • Um den Brei oder auch den Kaffee dann nach hinten in die Speiseröhre zu befördern, legt man sich alles auf die unten im Mundraum liegende Zunge, zieht den Unterkiefer leicht nach unten und macht damit den Rachen weit. Den Mund hält man dabei geschlossen. 

Der Vorgang des Schluckens

Zeichnung Zungenbein und ZungenbeinmuskelnZungenbein mit oberen und unteren Zungenbeinmuskeln. In der Mitte die Speiseröhre.

  • Dann drückt man mit der Zunge nach oben in Richtung Gaumen, um einen Schluck oder Bissen abzuteilen. Der Unterkiefer geht dabei durch leichtes Anspannen der Kiefermuskeln hoch, sodass sich obere und untere Zähne berühren. Das hilft, die Zunge noch mehr an den Gaumen zu bringen.
  • Gleichzeitig zieht man mit den oberen Zungenbein-Muskeln den Kehlkopf und das Zungenbein hoch zum Kehlkopfdeckel, um damit die Luftröhre und die Stimmbänder von oben dicht zu machen. Man setzt also nicht den Deckel auf den Topf, sondern zieht den Topf hoch zum Deckel, der sich dann darauflegt.
  • Das Essen gleitet an der verschlossenen Luftröhre vorbei nach hinten in die offene Speiseröhre. Daher kann man während des Schluckens nicht atmen und nicht sprechen (sprechen ist ein Ausatem-Vorgang). Falls man es doch versucht, verschluckt man sich furchtbar.
  • Außerdem wird das Gaumensegel/das „Zäpfchen“ beim Schlucken durch einen speziellen Muskel an die Hinterwand des Rachens gepresst und dichtet dadurch die Mundhöhle gegen die sich daran anschließende Nasenhöhle ab. Die Nase ist von unten zu. Daher kann man beim Schlucken auch nicht durch die Nase atmen.
  • Sobald die Nahrung die vorderen Gaumenbögen berührt, wird der Schluckreflex ausgelöst. Man kann die Nahrung aber auch absichtlich mit der Zunge nach hinten unten drücken.
  • Dabei legen wir den Kopf leicht in den Nacken, damit es gerade nach unten rutscht oder fließt.
  • Beim letzten Teil des Schluckvorgangs ziehen die unteren Zungenbeinmuskeln das Zungenbein mitsamt dem Kehlkopf nach unten, dadurch werden die Atemwege wieder frei und man kann wieder sprechen.
  • Gleichzeitig werden die Muskeln der Speiseröhre („Schlundschnürer“) aktiv, um den Speisebrei oder den Kaffee nach unten zu befördern.

Die normale Bewegung des Kehlkopfs

Wir bewegen den Kehlkopf ständig, meist ohne es zu merken.

Atmung:

  • Normalerweise bewegen wir den Kehlkopf mitsamt der Zunge mit den Infrahyoidalen Muskeln bei der Einatmung etwas nach unten (und machen dabei den Rachenraum weiter, indem wir das Zungenbein mitsamt der Speiseröhre nach unten ziehen)
  • bei der Ausatmung ziehen wir mit den Suprahyoidalen Muskeln den Kehlkopf mitsamt der Zunge wieder nach oben zurück in die mittlere Ausgangsposition.

Bitte selbst ausprobieren:

Atmen: Legen Sie sich die Finger einer Hand sacht vorn auf den Hals und spüren Sie, was sich da beim Atmen unter Ihren Fingern bewegt. Außerdem können Sie in Ihrem Mund spüren, wie der hintere Teil Ihrer Zunge nach unten gezogen wird und sich zurück in die Mitte bewegt. Mit den Fingern der andren Hand quer unterm Kinn und Unterkiefer, können Sie spüren, wie die oberen Zungenbeinmuskeln Zungenbein und Kehlkopf wieder nach oben zurück in die Ausgangslage ziehen.

Sprechen: Lassen Sie Ihre Finger vorn auf dem Hals und sprechen Sie irgendetwas: Sie werden spüren, dass sich der Kehlkopf - und damit der ganze Hals vorn - gleich noch viel munterer bewegt – und Ihre Zunge natürlich auch. Und Sie können mit den Händen spüren, dass unter Ihrem Kinn die oberen Zungenbeinmuskeln und unter Ihrem Kehlkopf die unteren Zungenbeinmuskeln sich bewegen.

Es atmen und sprechen also nicht nur

  • der Mund und die Zunge sondern auch
  • der Kehlkopf und der Hals vorne.

Schlucken: Legen Sie sich die Finger einer Hand sacht auf vorn auf den Hals und schlucken Sie (leer oder etwas Wasser oder einen gekauten Bissen). Spüren Sie, was sich da beim Schlucken unter Ihren Fingern bewegt. Im Mund können Sie spüren, wie der hintere Teil Ihrer Zunge nach unten und zurück in die Mitte bewegt.

Ursachen - wie entstehen Schluckstörungen ohne organischen Befund?

Schluckstörungen (Dysphagie) psychisch: bei Angst und Stress

Frau mit AngstBei Angst reißt man nicht nur Mund u. Augen auf, sondern zieht auch den Kehlkopf hoch.Bei Angst schnürt es uns die Kehle zu. Das ist nicht nur sprichwörtlich, sondern geschieht tatsächlich, indem wir bei akuter Angst und bei Schreck den Kehlkopf hochziehen und damit die Luftröhre verschließen. Bei chronischer Angst und oft auch bei langanhaltendem Stress hält man den Kehlkopf ständig so weit hochgezogen, dass man gerade noch Luft bekommt.

Da man gleichzeitig den Bauch chronisch eingezogen hält, entsteht eine Hochatmung. Das heißt: anstatt in den Bauch zu atmen und den Brustkorb bei der Einatmung von unten her zu weiten und anzuheben, zieht man mit den Halsmuskeln den Brustkorb nach oben. Hochatmung ist häufig mit Hyperventilation verbunden.

Durch den chronisch hochgezogenen Kehlkopf bringt man bei Angst kaum etwas runter. Das kann zu einer chronischen Schluckstörung führen. Nicht selten kommt es dadurch bei Menschen mit chronischer Angst zu Gewichtsverlust.

Nach unseren Erfahrungen lassen sich auch solche psychisch bedingten Schluckstörungen mit der Pohltherapie® gut behandeln. Dabei werden die chronisch gewordenen Verspannungen gelöst. Für eine umfassende und nachhaltige Besserung beziehen wir das gesamte gestörte Atemmuster und die Angst mit ein.

Durch schlechte  Kopf- und Körperhaltung beim Schlucken

Am besten klappt das Schlucken mit aufrechter Körper- und Kopfhaltung und zwar -wegen der Schwerkraft - im Stehen oder Sitzen. Im Kopfstand kann man nicht schlucken.

Baby trinkt liegend die FlascheBaby trinkt im Liegen aus der Flasche und kann dabei atmen.Und im flachen Liegen auch nicht. Nur die Babys können noch im Liegen nuckeln und schlucken – weil ihr Kehlkopf samt Kehlkopfdeckel noch so niedrig liegt, dass sie beim Nuckeln atmen können. Während bei Erwachsenen und älteren Kindern der Kehlkopf höher liegt, sodass wir nur entweder schlucken oder atmen und sprechen können.

Wir Erwachsenen würden uns beim Trinken im Liegen jämmerlich verschlucken. Deswegen haben z. B. alle Krankenhausbetten einen höhenverstellbaren oberen Teil. Nur dadurch können Kranke im Bett essen, trinken oder gefüttert werden und dabei normal schlucken.

Mit nach vorn gebeugtem Oberkörper (Stoppmuster)

geht das Schlucken im Sitzen oder Stehen auch schlecht. Wir können nur hinunterschlucken - hinauf schlucken geht nicht.

Eine extrem vorgebeugte, starre Haltung

wie sie vor allem bei alten Menschen auftritt, erschwert das Schlucken vor allem beim Trinken. Um nämlich eine Tasse oder ein Glas austrinken zu können, muss man den Kopf leicht zurücklegen können, so dass die Flüssigkeit nicht aus dem Mund, sondern gerade den Schlund hinunterläuft.

Bitte selbst probieren.

Gewöhnlich folgen wir dabei dem Gesetz der Schwerkraft ganz automatisch, ohne zu merken, was wir tun: wir legen den Kopf beim Trinken leicht in den Nacken und richten uns auf.

Mit starr nach vorn gestrecktem oder nach unten gebeugtem Kopf ist das aber nicht mehr möglich. Eventuell spielt diese Haltung auch bei dem Umstand eine Rolle, dass alte Menschen oft so wenig trinken, dass sie ausdörren.

So erschwert eine extrem nach vorne gebeugte Körperhaltung, wie sie vor allem bei alten Menschen auftritt, das Schlucken insgesamt, weil bei dieser Haltung der Kopf nach vorne hängt und oft an den Hals vorn drückt. Dadurch entsteht am Hals oben, wo wir schlucken, eine enge Stelle, die ständig zusammen gedrückt wird. Jeder kann das nachprüfen, indem er selbst Körper und Kopf in die entsprechende Position bringt.

Skizze zeigt ältere Frau mit gebeugter KörperhaltungGebeugte Körperhaltung im Alter.Ein Beispiel aus der Praxis:

Eine alte Dame konnte ihren geliebten Morgenkaffee nur noch in kleinsten Schlückchen aus der Schnabeltasse trinken. Sie war so vorgebeugt und steif, dass sie sich nicht mehr aufrichten und den Kopf nicht mehr in den Nacken legen konnte. Die Tasse austrinken ging gar nicht.

Ihr konnte mit der Lockerung der verkürzten, verspannten Vorderpartie (Bauch- Brust- und Halsmuskeln) sowie des oberen Rückens und des Nackens und der steifen Füße wieder zu einer aufrechten Kopf- und Körperhaltung verholfen werden - und zu einem genüsslichen Morgenkaffee.

Ein Blick in die Evolution des Schluckens: Das Schlucken bei Vierbeinern und Zweibeinern

Ein Schwan trinkt WasserDer Zweibeiner Vogel erhebt den Kopf zum Schlucken.Die Möglichkeit, uns zu verschlucken, ist praktisch der Preis, den wir für unsere Aufrichtung zum Zweibeiner zahlen mussten.

Vierbeiner haben einen tief liegenden Kehlkopf. So sehr sie sich abmühen mögen, sie können nicht ganz aufrichten und nicht sprechen. Aber sie verschlucken sich auch nicht so leicht.

 

Katze trinkt Milch mit gesenktem KopfDer Vierbeiner Säugetier  trinkt und schluckt mit gesenktem Kopf.

Nur mit der Höherlegung des Kehlkopfs war in der Evolution die Entstehung der aufrechten Zweibeinigkeit und die Entwicklung der Sprache möglich. Auch Menschenaffen haben einen tief liegenden Kehlkopf. Sie können daher niemals sprechen lernen – verschlucken sich aber auch nicht.

 

Die Zweibeiner Vögel legen wie wir Menschen beim Schlucken, vor allem beim Trinken, den Kopf in den Nacken und lassen das Wasser den Hals hinunter rinnen.

Das wusste schon Friedrich Rückert (1788 - 1866)

„Keinen Tropfen Wasser schluckt das Huhn, ohne einen Blick zum Himmel aufzutun“.

Ein Mann trinkt aus Flasche und Tasse und hebt dabei den Kopf zum SchluckenOb aus Flasche oder Tasse: Der Mensch legt beim Trinken und Schlucken den Kopf.

Während Vierbeiner kein Problem damit haben, mit gesenktem Kopf zu trinken und zu schlucken.

Kopfhaltungen

Ein ständig gesenkter Kopf

ist eine der Hauptursachen für Schluckbeschwerden. Die Kopf-Fehlhaltung „gesenkter Kopf“ entsteht, wenn der Winkel zwischen Kopf und Hals dauerhaft kleiner als 90° ist.

Mann mit gesenktem Kopf schaut auf sein HandyHier sehen Sie ein paar dumme Angewohnheiten, durch die man zu der Fehlhaltung eines ständig gesenkten Kopfs und damit zu Schluckbeschwerden und anderen Halsproblemen kommen kann.

Ganz besonders erschwert ein ständig gesenkter Kopf das Trinken.

Um nämlich eine Tasse oder ein Glas austrinken zu können, muss man den Kopf leicht zurücklegen, so dass die Flüssigkeit nicht vorn wieder aus dem Mund heraus laufen kann, sondern gerade den Schlund hinunter läuft. Gewöhnlich berücksichtigen wir dabei die auf die Flüssigkeit einwirkende Schwerkraft ganz automatisch, indem wir beim Trinken den Kopf leicht in den Nacken legen. Wir wissen im Allgemeinen nicht, dass wir das tun – können das aber jederzeit feststellen, wenn wir einmal bewusst eine Tasse oder ein Glas austrinken. Mit starr nach vorn gestrecktem oder nach unten gebeugtem Kopf ist diese Bewegung des Kopfes, die über die Hals- und Nackenmuskulatur erfolgen müsste, kaum mehr möglich. Damit sind Trinken und Schlucken sehr erschwert.

Bitte selbst probieren.

Auch vom „Sich gerade halten“ kann man Schluckbeschwerden bekommen

Skizze zeigt Frau mit übergeradem NackenBei einem übergeraden Nacken drückt man den Kopf mit dem Kinn Richtung Brustbein – und kann sich damit das Schlucken sehr schwer machen.

Bitte selbst ausprobieren.

Normalerweise ist der Nacken beim Menschen leicht konkav geschwungen. Etwa in der Mitte des Nackens ist dieser einwärts gebeugt. Der übergerade Nacken ist meistens absichtlich erzeugt, weil man meint, das sähe besser aus. Es führt aber vor allem zu einer verkrampften Muskulatur und verfestigtem Bindegewebe am Hals vorne und wirkt steif. Man kann damit den Kopf kaum mehr drehen.

Meist setzt sich der übergerade Nacken in einen übergeraden oberen Rücken und eine starre, gerade Brustwirbelsäule fort. Außerdem zieht man häufig in dem Bestreben, ganz gerade zu wirken, auch die Schultern nach hinten. Man wirkt, als habe man „einen Stock verschluckt“.

Tatsächlich hilft die Überaufrichtung gegen die Verkürzung der Vorderseite nicht. Bauch- und Brustmuskeln lockern sich dadurch nicht. Man ist nur doppelt verspannt: vorne und hinten.

Unsicherer Gang kann zu Schluckbeschwerden führen,

indem man sich nämlich bei unsicherem Gang beim Gehen auf die Füße schaut und dafür den Kopf dicht am Körper nach unten senkt und sich dabei den Hals vorn zusammen quetscht. Auch das ist hauptsächlich bei alten Menschen der Fall.

Es ist aber nicht „das Alter“, das diese Schluckbeschwerden hervorruft, sondern der Umstand, dass man sich im Laufe des Lebens umso mehr solche im wahrsten Sinne des Wortes „eingefleischtenAngewohnheiten zulegen kann.  

 Und das wiederum kann im Alter zu steifen, wackligen Beinen und Füßen führen. Die meisten dieser Angewohnheiten entstehen im Sitzen (s. Buch von Helga Pohl: Natürlich sitzen!). Solch eine Gewohnheit kann z.B. sein, die Füße immer unter den Sitz zu strecken und auf die Zehen zu stellen – immer das Gleiche, jeden Tag - sodass die Fußgelenke, Sprunggelenke und Knie allmählich steifer und unelastischer werden. Das macht man in der Jugend und es rächt sich im Alter. Leider.

Das Hautbindegewebe wird im Laufe der Jahre um Fuß-, Sprunggelenke und Knie fest. Knie und Sprunggelenke bleiben schließlich auf Dauer gebeugt und der Gang wird dadurch unsicher, die Steuerung über die Rezeptoren  in den Fußsohlen und in den Muskeln der Füße und Unterschenkel funktioniert nicht mehr gut und man muss die Füße stattdessen mit den Augen steuern. Da gibt schließlich - durch den ständig gebeugten Kopf – Schluckbeschwerden und z.B. ein Kloßgefühl im Hals ganz oben, vielleicht noch einen Räusperzwang.

Schluckstörungen durch bewusste Stimmveränderungen

Es gibt Menschen, die bewusst Ihre eigne Stimme verändern, und zwar entweder höher oder tiefer als ihrer Natur entsprechen würde.

Höhere Stimmlage als die natürliche

Manche Frauen, die von Haus eine relativ tiefe Stimme haben, versuchen, in eine höhere Tonlage zu kommen. Um besonderes „weiblich“ zu wirken, legen sich eine Piepsstimme zu.  Dabei legen sie meist noch den Kopf zur Seite, ziehen die Schultern hoch und nach vorn und lächeln dazu - was kokett und unterwürfig wirken soll: das personifizierte Hascherl, das die Männer als Beschützer braucht und bewundert.

Das hat sich gottseidank in den letzten Jahrzehnten geändert (siehe PDF Uniklinikum Leipzig: Untersuchung von Michael Fuchs [PDF]) - die Höhe der Stimme von Frauen ist insgesamt tiefer geworden. In alten Filmen kann man noch die Piepsstimmen, Mickymaus-Stimmen früherer Jahrzehnte hören, z.B. Doris Day.

Tiefere Stimmlage als die natürliche

legen sich meist Männer zu, die besonders „männlich“ wirken wollen oder die z.B. für einen Mann eine relativ hohe Stimmlage haben. Aber auch Frauen im Business: sie werden von Coaches darauf getrimmt, tiefer zu sprechen, als ihrer natürlichen Tonlage entspricht, damit sie ernster genommen werden (seltsame Form von Emanzipation!).

Tatsächlich tun diese absichtlichen, gewollten Änderungen der natürlichen Stimmlage den Betroffenen nicht gut. Wir sehen sie hier in den Pohltherapie- Praxen mit Schluckstörungen, Globusgefühlen, chronischen HalsschmerzenAngstzuständen und chronischem Räuspern.

Schluckstörung durch Vermeidung von Doppelkinn

Ein Beispiel aus der Praxis:

Ein etwa 50jähriger Patient störte sich an seinem Doppelkinn, das mit den Jahren immer stärker geworden war. Um dem zu begegnen, hielt er ständig den Kopf in den Nacken gelegt und die Suprahyoidalen Muskeln angespannt. Das half zwar etwas gegen das Doppelkinn, bescherte ihm aber Nackenschmerzen und Schluckstörungen.

Dem Mann konnte mit Pohltherapie® durch Behandlung seiner Nacken- und Zungengenbein-Muskeln geholfen werden. Er musste sich aber auch selber helfen, indem er lernte, sein Doppelkinn zu akzeptieren.

Schluckstörung durch frühere Verletzungen

Schluckstörung durch Narben von Schilddrüsen-Operationen

Relativ häufig kommt es zu Schluckstörungen am Hals unten durch alte Narben von Schilddrüsenoperationen, besonders wenn sie mehrfach erfolgt sind. Das Bindegewebe der Haut hat sich dann so verfestigt, dass die Infrahyoidalen Muskeln darunter sich nicht mehr ausreichend bewegen können. Häufig besteht gleichzeitig ein Gefühl von link Kloß im Hals. Wir behandeln mit der Pohltherapie® vor allem das Haut-Bindegewebe um die Narbe .

Schluckstörung durch Verspannungen der Atemmuskulatur

Ein Beispiel aus der Praxis:

Schluckstörung durch Atemblockade
Junge Patientin mit extremen Schluckstörungen war dem Verhungern nahe. Besserungen stellten sich während der Pohltherapie®-Behandlung von Hals und Kopfhaltung bald ein, der eigentliche Durchbruch erfolgte aber erst, nachdem wir die Ursache der Unbeweglichkeit des Brustkorbs bei der Atmung entdeckten: Unterhalb der Schulterblätter waren beidseits mehrere Rippen-Wirbelgelenke infolge eines Reitunfalls vor Jahren erstarrt. Das Lösen der RW-Gelenke in dieser Gegend befreite die Atmung und machte freies Schlucken wieder möglich. Die Patientin war glücklich und nahm bald wieder zu.

Untersuchung von Schluckstörungen mit der Pohltherapie®

Bei der Pohltherapie® von Schluckstörungen befragen wir zunächst die Patient*innen genau, was sie wo bei ihren Schluckbeschwerden empfinden, um heraus zu bekommen, wie ihre individuelle Schluckstörung genau funktioniert. Auch lernen die Patienten*innen von Anfang an, sich selbst zu beobachten. Kann er/sie zum Beispiel beim Schlucken Zungenbein und Kehlkopf nicht nach oben ziehen (1. Teil des Schluckaktes) oder kann er sie nicht nach unten ziehen (2. Teil des Schluckaktes)? In der Praxis legen wir den Patient*innen eine Therapeuten-Hand sacht auf den Hals vorn, lassen sie atmen, sprechen, schlucken und spüren, was unter unserer Hand dabei geschieht. Anschließen lassen wir den Patienten/ die Patientin eine Hand sacht quer bei sich auf den Hals vorn legen. Manchmal bitten wir sie auch, die Hand auf den Hals des Therapeuten/ der Therapeutin zu legen, während diese/r atmet, spricht, schluckt – und zu vergleichen. Wir erklären ihnen auch, was genau beim Schlucken normalerweise passiert und wie sich das von ihrem Schlucken unterscheidet.

Dann untersuchen wir:

  • Wie ist die Kopfhaltung?
  • Wie die Körperhaltung?
  • Wie ist Fußhaltung
  • Gibt es Narben, oder andre Verletzungen, die mit der Schluckstörung in Zusammenhang stehen könnten?
  • Gibt es Beeinträchtigungen der Atmung?

Am besten läuft es dann, wenn Therapeut*in und Patient*in sich zu einer gemeinsamen Detektivarbeit verbinden. Die zentrale Frage ist dabei:

„Was tut jemand (unbewusst), sodass er /sie genau diese Schluck-Beschwerden bekommen hat?“

"Welche Alltags-Angewohnheiten hat er/sie, die genau diese Schluckstörung fördern?"

Behandlung von Schluckstörungen mit der Pohltherapie®

Behandlung am Hals bei Schluckstörungen - Behandlung durch PohltherapieBindegewebsbehandlung der Haut des Halses vornJe nach Ausgang der Untersuchung und Selbstbeobachtung behandeln wir in der Pohltherapie® die entsprechenden Muskeln und BIndegewebspartien. Da die Patient*innen zunächst meist nicht in der Lage sind, absichtlich den Kehlkopf zu bewegen und auch keinerlei Vorstellung davon haben, wie das gehen soll, sind Pandiculations anfangs nicht möglich. Die sensomotorische Amnesie ist komplett. Das heißt: das Gehirn hat „vergessen“ wie sich manche Muskeln anfühlen und bewegen lassen. (kein/e Patient/in denkt, dass er/sie so eine sensomotorische Amnesie hat – aber alle unserer Patient*innen haben sie.)

Daher behandeln wir zunächst manuell die Oberzungenbeinmuskeln (Suprahyoidales) und/ oder die Unterzungenbeinmuskeln (Infrahyoidales) bzw. das Haut-Bindegewebe auf diesen Muskeln (siehe Abbildung). Auch die „Schlundschnürer“ der Speiseröhre werden in die Untersuchung und Behandlung mit einbezogen.

Bei der Behandlung einer Schluckstörung mit der Pohltherapie® behandeln wir aber nicht nur die Muskeln, die direkt für das Schlucken zuständig sind, und das Bindegewebe / Faszien auf ihnen, sondern beobachten auch die Kopfhaltung des Patienten / der Patientin und damit die gesamte Körperhaltung.

Außerdem versuchen wir mit den Patient*innen zusammen ihre jeweiligen Alltagsgewohnheiten- Angewohnheiten“ und Stressreaktionen herauszubekommen, mit denen sie – ungewollt – ihre Beschwerden selbst produzieren.

Presst jemand z.B. bei Stress die Zähne zusammen und macht dabei einen geraden Nacken und oberen Rücken? Dann behandeln wir die Kiefermuskeln M. masseter und M. temporalis, aber auch die Praevertebralen und die Serratus-anterior -Muskeln. Und sorgen dafür, dass es dem Patienten/der Patientin ganz bewusst wird, sodass er/ sie im Alltag erkennen kann:
„Aha! jetzt mache ich es wieder!“

Stellt sich heraus, dass die Kopfhaltung bei der Schluckstörung eine Rolle spielt, behandeln natürlich auch diese mit den Verfahren der der Pohltherapie®, ebenso wie den Zusammenhang mit der übrigen Körperhaltung und überlegen uns, was den Patienten/die Patientin zu dieser Kopfhaltung veranlasst.

Siehe auch unter Stoppmuster und Nackenfehlhaltungen.

Durch das Eingefleischte der Gewohnheiten und die Sensomotorische Amnesie kann man Schluckstörungen allein in eigener Regie leider nicht einfach abstellen. Man kann sich nicht am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen. „Lass das doch!“ hat leider noch nie geholfen, denn man findet als Betroffener den Zugang, die motorische Ansteuerung der betreffenden Muskeln nicht, da der sensomotorische Cortex sie nicht wahrnimmt. Daher braucht es professionelle Therapeuten, die einem helfen, die betroffenen Körperteile, z. B. die Infrahyoidalen und Suprahyoidalen wieder erreichbar und spürbar zu machen. Dann allerdings ist Mithilfe der Patient*innen gefragt, damit sie sich aktiv die „Dummen Angewohnheiten“ wieder abgewöhnen können. Wir Pohltherapeuten zeigen ihnen dafür individuell angepasste Übungen und Selbstbehandlungen und leiten sie zu einem Körperbewusstseinstraining an.

Professionelle Behandler und Behandlerinnen von funktionellen Schluckstörungen stehen auf der Therapeutenliste der Sensomotorischen Körpertherapie.

 Literatur

  • Frauenstimmen werden tiefer: https://detektor.fm/wissen und PDF Uniklinikum Leipzig
  • Bartholome, Gudrun und Schröter-Morasch, Heidrun: Schluckstörungen. Interdisziplinäre Diagnostik und Rehabilitation. Urban und Fischer 2022

  • Bruckmann, Renate und Mörgen, Tilo: Kloß im Hals? Effektive Übungen, Alltagstipps und Selbstbehandlungen für einen beschwerdefreien Hals und Nacken. Knaur Verlag 2024

  • Corrinth, Thomas, Dziewas ,R. und Warnecke, C.: Verschluckt und ratlos. Schluckstörungen erkennen, verstehen und behandeln. Kohlhammer 2024
  • Pohl, Helga und Kaemper, Birgit: Natürlich Sitzen! Beschwerden durch falsches Sitzen mit der Pohltherapie auflösen. Knaur, München, 2023

  • Pohl, Helga: Unerklärliche Beschwerden? Chronische Schmerzen und andere Leiden körpertherapeutisch verstehen und behandeln. Knaur, München 2010

  • Suntrup,S. et al. Altered cortical swallowing processing in patients with funktional dysphgagia: a preliminary study. PLoS ONE 9, 2: e89665, 2014.
Therapeuten-Verzeichnis
Ausbildung in Pohltherapie