Fehlhaltungen
Bei Fehlhaltungen handelt es sich um relativ dauerhafte Veränderungen des menschlichen Körpers, bei denen die Stellung von Körperteilen permanent in eine Richtung geändert ist. Da der Mensch sich zweibeinig in der Schwerkraft bewegt, haben die meisten Fehlstellungen von Körperteilen Auswirkungen auf die Stellung anderer Körperteile und ziehen schließlich als generalisierte Fehlhaltungen durch den ganzen Körper.
Zu den Fehlhaltungen und Fehlstellungen gehören:
- Vorgebeugte Körperhaltung (siehe Stoppmuster)
- Zurück gebeugte Körperhaltung (siehe Startmuster)
- seitlich gebeugte Körperhaltung (siehe Traumamuster)
- Gedrehte Körperhaltung (siehe Traumamuster)
- Kieferfehlstellungen (siehe Kopf)
- Rundrücken (siehe Stoppmuster)
- Verstärkte Kyphose der BWS (siehe Stoppmuster)
- Innenrotierte Arme (siehe Stoppmuster, Schultern, Arme, Hände)
- Außenrotierte Arme (siehe Schultern, Arme, Hände)
- Wirbelsäulenverkrümmung (siehe Traumamuster)
- Beckenkippung (siehe Stoppmuster)
- Beckenschiefstand (siehe Traumamuster)
- Beckenverdrehung (siehe Traumamuster)
- Hohlkreuz (siehe Startmuster)
- Verstärkte Lordose der LWS (siehe Startmuster)
- Skoliose (siehe Traumamuster)
- Beinlängendifferenz (siehe Traumamuster)
- Beinverkürzung (siehe Traumamuster)
- Verstärkte Lordose der HWS (siehe Nacken)
- Hüftfehlstellungen (siehe Hüfte)
- Innenrotierte Beine (siehe Beine)
- O-Beine (siehe Beine)
- Krallenzehen (siehe Füße)
- X-Beine (siehe Beine)
- Außenrotierte Beine (siehe Beine)
- Hallux valgus (siehe Füße)
- Hammerzehen (siehe Füße)
Die meisten Menschen, inklusive der meisten Orthopäden, meinen, Fehlhaltungen ebenso wie Fehlstellungen einzelner Körperteile seien auf anatomische Anomalien, Abnutzungserscheinungen oder Muskelschwäche zurück zu führen.
In der körpertherapeutischen Praxis hat sich jedoch erwiesen, dass Fehlhaltungen und Fehlstellungen (bis auf ganz wenige Ausnahmen knöcherner Deformationen) Dauerkontraktionen in Muskulatur und Bindegewebe / Faszien zugrunde liegen und dass sich diese Fehlhaltungen und Fehlstellungen daher auch in jedem Alter ohne weiteres wieder auflösen lassen.
So gesehen sind Fehlhaltungen als bestimmte Spannungsmuster der Muskulatur zu sehen, die die Knochen dauerhaft in bestimmten Stellungen halten. Es handelt sich um unwillkürliche, im wahrsten Sinne des Wortes eingefleischte Gewohnheiten. Fehlhaltungen sind demnach etwas, was man tut, nicht etwas, was man hat. Allerdings ist dieses Tun unwillkürlich, d. h. von Hirnteilen gesteuert, die unserem bewussten Willen nicht ohne weiteres zugänglich sind. Es bedarf bestimmter Maßnahmen, um sich von diesen unwillkürlichen Gewohnheiten wieder zu befreien. Fehlhaltungen liegen sehr vielen sensomotorischen Störungen (also Schmerzen, anderen Missempfindungen und Bewegungseinschränkungen) zugrunde, wie umgekehrt Schmerzen und andere Missempfindungen zu Fehlhaltungen im Sinne von Schonhaltungen Anlass geben können.
Die drei Hauptfehlhaltungen, die sich durch den ganzen Körper ziehen, finden Sie unter:
Fehlhaltungen einzelner Körperteile wie X-Beine, Krallenzehen, gebeugte Hüftgelenke finden Sie nach dem Ort, dem Körperteil der Beschwerden (z.B. Beine, Füße, Hüfte, Nacken).
Therapeuten, die Fehlhaltungen auf diese Weise behandeln, finden Sie auf der Therapeutenliste.