Was schmerzt bei Hüftschmerzen?
Hier unterscheidet man zwischen
- Hüftschmerzen, die vom Muskel- und Bindegewebsschmerzen ausgehen - meist am Becken außen und
- Hüftschmerzen, die von den Hüftgelenken ausgehen.
Die meisten Hüftschmerzen sind kein Anzeichen für ein "kaputtes Hüftgelenk", sondern kommen aus verspannten Hüftmuskeln und aus dem Bindegewebe/Faszien. Erst bei langdauernden Verspannungen kommt es zu schmerzhaften Hüftgelenksschäden.
Die Lage von Hüftgelenken, Becken, Hüften und großem Trochanter finden Sie unter Wo sind die Hüftgelenke beschrieben.
Wie und wo spürt man Hüftmuskel-Schmerzen?
Hüftmuskel-Schmerzen werden häufig als dumpf bohrend beschrieben. Sie sind oft morgens am stärksten, dann ist die Hüfte auch am steifsten. Oft bessern sich Hüftmuskelschmerzen bei Bewegung und Wärme. Hüftmuskelschmerzen kann man im ganzen Hüftgebiet haben.
Die meisten Hüftschmerzen sind Schmerzen außen an der Hüfte. Sie gehen von den Ansätzen verspannter Muskeln am großen Trochanter aus, es schmerzt also. Muskel-Hüftschmerzen sind häufig auf bestimmte Punkte beschränkt und genau lokalisierbar. Oder die Patienten zeigen den Verlauf eines oder mehrerer bestimmter Muskeln, wenn man sie nach dem Ort ihrer Beschwerden fragt.
Am zweithäufigsten sind Hüftschmerzen, die ins Gesäß ziehen. Die Schmerzen sind auch außen an der Hüfte, aber weiter hinten. Was dabei schmerzt, sind die Ansätze der Bein-Außenrotatoren. Das sind Gesäßmuskeln, die den großen Trochanter mit dem Becken verbinden und die bei Verspannung die Beine nach außen rotiert halten. (Der große Trochanter ist der Knochen, den man spürt, wenn man eine Hand außen auf die Hüfte legt und das Bein bewegt). Wenn diese Muskeln nicht nur an den Ansätzen schmerzen, sondern auch insgesamt, spürt man das als schmerzen im Gesäß.
Wie diese Art von Hüftschmerzen entsteht, finden Sie unter Ursachen von Hüftschmerzen beschrieben.
Wie und wo spürt man Hüft-Bindegewebsschmerz?
Der Bindegewebsschmerz wird oft als großflächig quälend und brennend beschrieben. Schmerzen, die aus dem Bindegewebe / Faszien kommen, kann man im ganzen Hüftgebiet haben. Obwohl sie eigentlich von außen aus der Haut und Unterhaut kommen, werden sie als tief innen in der Hüfte empfunden. Sie sind oft beidseitig. Der Schmerz wird diffuser als der Hüftmuskelschmerz wahrgenommen. Die Betroffenen zeigen unbestimmt größere Gebiete, die sich an keine Muskelgrenzen halten.
Auch dieser Hüftschmerz ist meist morgens am stärksten und bessert sich meist durch Wärme und Bewegung.
Wie diese Art von Hüftschmerzen entsteht, finden Sie unter Ursachen von Hüftschmerzen beschrieben.
Wie und wo spürt man Hüftgelenksschmerzen?
Die Hüftgelenksschmerzen sind stechend, durchdringend. Man spürt Hüftgelenksschmerzen da, wo sich die Hüftgelenke befinden, also etwa in der Mitte der Leisten. Die genaue Lage der Hüftgelenke finden Sie unter Wo sind die Hüftgelenke beschrieben.
Hüftgelenksschmerzen werden unter Belastung und Bewegung stärker. Meist besteht eine erhebliche Bewegungseinschränkung: Man kann schlecht in die Hocke gehen, kaum das Bein zu Seite abspreizen, sich beim Gehen nicht nach hinten abstoßen. Bewegung und Wärme helfen nicht.
Schmerzen außen an der Hüfte sind also keine Hüftgelenksschmerzen sondern Hüftmuskelschmerzen
Hüftgelenksschmerzen treten erst bei weit fortgeschrittener Hüftgelenksarthrose auf. Hüftgelenksarthrosen sind meist Folge langdauernder Verspannungen. Die Hüftgelenksarthrosen sind zunächst nicht schmerzhaft, da nur der Knorpel betroffen ist, der die Gelenkflächen umgibt. Erst wenn durch die Verspannungen die Knochen der Hüftgelenke angegriffen sind, kommt es zu wirklichen Hüftgelenksschmerzen, die eine Operation erforderlich machen können.
Genaueres finden Sie unter Hüftgelenksarthrose.