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Ursachen von Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind heutzutage die am häufigsten anzutreffende Schmerzform. Sie haben sich in den Industrienationen zu einer wahren Landplage entwickelt. Rückenschmerz wird meist als sehr quälend und lähmend erlebt und schlägt oft auf die gesamte Stimmung. Von allen Rückenschmerzen sind diejenigen im unteren Rücken am häufigsten.

Rückenschmerzen kommen fast nie von der Wirbelsäule

Schmerzen im Rücken werden von Orthopäden meist auf die Wirbelsäule zurückgeführt. Häufig wird angenommen, dass Rückenschmerzen von der Wirbelsäule ausstrahlen. Diese Meinung ist derart verbreitet, dass Patienten mit Schmerzen im unteren Rücken nach ihren Beschwerden befragt, oft äußern, sie hätten Probleme mit der Lendenwirbelsäule.

Die Lendenwirbelsäule befindet sich zwar im unteren Rücken und man kann im Röntgenbild auch sehen, dass sie bei Schmerzen meistens verbogen ist: Einzelne Wirbel klaffen an ihrer Innenseite auseinander und stehen an ihrer Außenseite zu nah zusammen. Man sieht auf dem Röntgenbild ein Hohlkreuz.  

Verspannungen sind die wahre Ursache von Rückenschmerzen

Die Lendenwirbelsäule mitsamt ihrer Verbiegung ist  nicht Ursache der Beschwerden, sondern selbst Opfer von Muskeln und Bindegewebe, da sie von diesen hinten zusammengedrückt und in dieser unnatürlichen Form gehalten wird. Allein kann  die Wirbelsäule diese Form nicht annehmen.

Das heißt: Die Wirbelsäule wird von  verspannten Rückenmuskeln  ins Hohlkreuz gezogen und von verspanntem Bindegewebe in dieser Form gehalten. 

Mit Fingerdruck auf die Stellen, wo der Patient seine Schmerzen zeigt, genau den Schmerz des Patienten auslösen, nicht aber von der Wirbelsäule her.

Einfacher Test auf die Ursache von Rückenschmerzen

Man lässt sich vom Patienten die Stelle/Stellen zeigen, wo er seine Rückenschmerzen empfindet. Er wird in den wenigsten Fällen auf Stellen an der Wirbelsäule zeigen, sondern  auf irgendwelche anderen Stellen am Rücken, häufig auf die Muskelstränge neben der Lendenwirbelsäule. Drückt man z.B. mit dem Daumen auf die gezeigten Stellen, findet man immer verspannte, feste Muskulatur und der Patient empfindet  einen starken Schmerz, oft erkennt er seinen Rückenschmerz wieder. Drückt man auf beliebige andere Stellen am Rücken, sind diese nicht druckschmerzhaft.

Zeigt der Patient tatsächlich auf die Wirbelsäule als Ort seiner Rückenschmerzen, dann findet man dort an den Dornfortsätzen (das sind die "Knubbel" die man außen wie auf einer Perlenkette angeordnet spüren kann) druckschmerzhafte Muskelansätze.

Der beste Beweis ist aber: Wenn man die schmerzhaften Stellen mit den Methoden der Pohltherapie behandelt, dann wird der Patient innerhalb weniger Sitzungen schmerzfrei.

Die meisten Bandscheibenvorfälle sind völlig harmlos

Bandscheibenschäden sind auch auf muskuläre Ursachen zurückzuführen. Sie entstehen dadurch, dass die verspannten Rückenmuskeln die Wirbel so zusammenpressen, dass die  Bandscheiben, die wie Puffer zwischen den einzelnen Wirbeln sitzen,  schließlich herausquellen (Protrusion) bzw. dass durch den muskulären Druck der äußere Ring reißt und der gallertige Inhalt hervorquillt (Bandscheibenvorfall, Prolaps, Dikushernie). Die Bandscheiben selbst können jedoch nicht wehtun, da sie aus Knorpelmaterial bestehen, das über keine Sinneszellen und damit auch keine Schmerzrezeptoren verfügt.

Wann und wo können Bandscheibenvorfälle Schmerzen verursachen?

Ein bandscheibenbedingter Schmerz kann nur dann entstehen, wenn der Vorfall oder die Vorwölbung so gelagert ist, dass er bzw. sie genau auf eine Nervenwurzel drückt. Die Nervenwurzeln sind die Stellen, wo die Nerven beginnen, die aus dem Rückenmark in den Körper ziehen. Die meisten Bandscheibenvorfälle tun dies nicht und sind daher völlig harmlos – auch wenn man sie noch so deutlich im Röntgenbild oder Computertomogramm sieht. Daher lassen sich auch bei Menschen ohne akute Rückenschmerzen jede Menge Bandscheibenvorfälle finden. Wenn tatsächlich ein Bandscheibenvorfall besteht, der auf eine Nervenwurzel drückt, so bewirkt er eher Ischias- und Beinschmerzen – kaum aber Rückenschmerzen

Helfen Bandscheiben- Operationen gegen Rückenschmerzen?

Mit einer Bandscheibenoperation lässt sich zwar in manchen Fällen der Druck auf die Nervenwurzeln und damit die Beinschmerzen beseitigen, doch ist eine solche Operation nur in den seltensten Fällen z.B. bei Beinlähmungen, Blasenlähmung, Gefühlsstörungen durch Bandscheibenvorfälle wirklich dringend erforderlich. Eine gewisse Ausnahme bilden auch Sequester, d.h. Teile der Bandscheibe, die sich durch den Muskeldruck abgetrennt und sich dann innerhalb der Wirbelsäule festgesetzt haben. Auch diese Sequester müssen schließlich operativ entfernt werden.

Bei vielen Rückenschmerzen helfen Bandscheibenoperationen überhaupt nicht, manchmal verschlechtern sie die Schmerzen sogar. Es gibt inzwischen sogar ein spezielles Krankheitsbild, das „Failed-back-surgery-Syndrom“, worunter wieder auftretende Rückenschmerzen nach Operationen zu verstehen sind.

Auch eine Zervicalkanalsthenose (das heißt eine Verengung des Wirbelkanals) lässt sich zwar im Röntgenbild feststellen, ist aber unserer Erfahrung nach auch nur äußerst selten die Ursache von Rückenschmerzen.

Bei welchen Rückenschmerzen kann die Pohltherapie helfen?

Da Bandscheibenvorfälle und Bandscheibenvorwölbungen (Protrusionen) meist durch Kompression der Wirbelsäule durch chronische Muskelverspannungen entstehen, kann durch Lockerung von Bindegewebe / Faszien und Muskulatur des Rückens oft erreicht werden, dass der Druck auf die Wirbel nachlässt und die Bandscheibe an ihre ursprüngliche Stelle zurück rutscht.

Da die allermeisten Rückenschmerzen überhaupt nicht durch die Bandscheibenschäden oder Wirbelsäulenschäden bedingt sind, sondern durch Verspannungen in Muskeln, Faszien, Bindegewebe kann man mit den Verfahren Pohltherapie meist sehr gut helfen.  Je nach Lokalisation des Rückenschmerzes sehen die speziellen Ursachen und Behandlungen natürlich unterschiedlich aus.

Prinzipiell kann der Rücken überall schmerzen, denn es befinden sich auf dem ganzen Rücken eine Vielzahl von Muskeln, die sich alle in Dauerkontraktion befinden können – einzeln oder zusammen mit anderen. Auch das Bindegewebe / Faszien gibt es natürlich am ganzen Rücken und es kann an unterschiedlichen Stellen zusammen gezogen sein und schmerzen. Manchmal, zum Beispiel bei Hexenschuss, beginnt der Rückenschmerz auch an einer Stelle und breitet sich dann über den ganzen Rücken aus. Im Folgenden haben wir nur diejenigen Rückenbeschwerden aufgeführt, die typischerweise am häufigsten auftreten. Das große Feld der Rückenschmerzen lässt sich unterteilen in:

Schmerzen, Missempfindungen und Bewegungseinschränkungen sind, wie bereits erwähnt, auch an anderen Stellen des Rückens möglich. Verschiedene Rückenbeschwerden können gleichzeitig oder alternierend auftreten. Auch gibt es Kombinationen von Rückenschmerzen mit anderen Beschwerden zusammen, zum Beispiel mit

Einen Pohltherapeuten/eine Pohltherapeutin zur Behandlung Ihrer Rückenschmerzen finden Sie auf der Therapeutenliste.

 

Literaturtipp: Rückenschmerzen selbst behandeln mit der Pohltherapie Literaturtipp:
Renate Bruckmann und Tilo Mörgen: Rückenschmerzen selbst behandeln mit der Pohltherapie. Mit einfachen Übungen endlich schmerzfrei werden, Knaur MensSana 2021. Der praktische Gesundheitsratgeber vermittelt das Grundverständnis für die gängigsten Rückenbeschwerden und ermächtigt zur wirksamen Selbsthilfe.

 

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