Nackenschmerzen
Direkt zum Inhalt:
- Typische Nackenbeschwerden und deren Ursachen
- Chronische Verspannungen von Nacken- und Schultermuskulatur
- Fehlhaltungen und Nacken
- Handynacken (Smartphone-Nacken)
- Einseitige Nackenschmerzen
- Steifer Hals
Nackenschmerzen sind weit verbreitet
Nackenschmerzen und Nackenbeschwerden entstehen infolge von Verspannungen der Hals- und Nackenmuskulatur, die sich bis auf den Hinterkopf und die Schultern ausdehnen können. Häufig treten auch einseitige Hals- und Nackenschmerzen auf. Vor allem durch eine stundenlange Arbeit am Monitor / Laptop und die zunehmende Nutzung von Smartphones haben Nackenschmerzen und Schulterverspannungen in den letzten Jahren rasant zugenommen.
Links zu hilfreichen Übungen gegen Nackenschmerzen finden Sie auf dem YouTube-Kanal der Pohltherapie.
Typische Nackenbeschwerden
- Nach längerer Nutzung des Smartphones schmerzt der Nacken, und selbst bei jungen Leuten wird mit der Zeit ein Buckel sichtbar – der Handy-Nacken.
- Wenn Sie längere Zeit vor dem Bildschirm gesessen haben und dann aufstehen, reiben Sie sich den schmerzenden Nacken.
- Je stressiger der Tag im Büro war, desto schlimmer macht sich der Nacken bemerkbar, oft zusammen mit der Muskelpartie auf den Schultern.
- Die Nackenschmerzen ziehen häufig in den Kopf hoch und machen sich dort als Kopfschmerzen bemerkbar.
- Auch Schwindel, Schlafstörungen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sind häufige Begleiter Ihrer Nackenschmerzen.
- Irgendwie konnten Sie früher besser rückwärts einparken, Sie schafften es auch ohne Spiegel, während Sie jetzt den Kopf gar nicht mehr weit genug drehen können.
- Längeres Sitzen im Auto scheint dem Nacken auch alles andere als gut zu tun.
- Sie haben plötzlich wie aus heiterem Himmel einen total steifen Hals, jede Kopfbewegung ist unmöglich. Versuchen Sie trotzdem den Kopf zu bewegen, leiden Sie Höllenqualen.
- Der Nacken ist so kälteempfindlich geworden, dass Sie am besten immer ein warmes Halstuch oder einen Schal umgebunden haben, selbst nachts im Bett, denn jeder Luftzug könnte teuflische Nackenschmerzen zur Folge haben.
- Sie fühlen sich deprimiert und antriebslos und müssen sich zu allem zwingen, selbst die Atmung kann eingeschränkt sein. Gleichzeitig ist der Kopf schwer und der Nacken fühlt sich ungut an.
- Sie fühlen sich ängstlich, misstrauisch und zurückgezogen. Dabei sind Sie nach vorn gebeugt, atmen kaum und haben den Kopf in den – oft schmerzenden – Nacken gelegt.
- Manchmal fährt ein Stich wie ein Messer in den Nacken.
- Morgens wachen Sie mit einem steifen, schmerzenden Genick Erst, wenn Sie sich ein bisschen bewegt haben und unter der warmen Dusche waren, wird es wieder erträglicher.
- Gerade auf dem Rücken können Sie schon lange nicht mehr liegen. Ohne ein paar Kissen unter dem Kopf ist es mit dem Nacken nicht mehr auszuhalten.
Was ist die Ursache von Nacken-Beschwerden?
Wenn wir einen steifen Hals und/oder Nackenschmerzen haben, denken wir oft gleich an Schäden an der Halswirbelsäule. Im Röntgenbild kann man tatsächlich sehen, dass in diesen Fällen die Halswirbelsäule stärker oder weniger (meist stärker) gebogen ist als normal, aber diese Stellung der Wirbel ist durch die chronische Muskelverspannung bedingt. Auch gibt es manchmal an der Halswirbelsäule Vorwölbungen einer oder mehrerer Bandscheiben, was aber meistens auch nicht die Ursache der Nackenschmerzen ist. Vielmehr sind diese Vorwölbungen ebenfalls durch die verspannten Muskeln bedingt, die die Wirbel im Nacken stärker zusammendrücken.
Selbst Bandscheibenvorfälle können durch chronische Muskelverspannungen hervorgerufen werden, da der überstarke Druck, den verspannte Muskeln ausüben, dazu führen kann, dass die äußere feste Hülle einer Bandscheibe platzt und der gallertige Kern nach außen tritt. Diese Vorfälle sind aber nur dann schmerzhaft, wenn sie sich an ganz bestimmten Stellen befinden, nämlich da, wo die Nervenwurzeln aus dem Rückenmark austreten. Die meisten Bandscheibenvorfälle befinden sich aber an ganz anderen Stellen und sind somit völlig harmlos. Der Schmerz geht also nicht von diesen Bandscheibenschäden aus, sondern von Muskulatur und Bindegewebe bzw. Faszien des Nackens.
Chronische Verspannungen von Nacken- und Schultermuskulatur
Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit des Kopfes sind in unserem Kulturkreis eher die Regel als die Ausnahme und Nackenschmerzen überaus weit verbreitet. Bewegungseinschränkung und Schmerz sind in fast allen Fällen auf eine verspannte Nackenmuskulatur oder verspannte/s Bindegewebe / Faszien auf dieser Muskulatur zurückzuführen.
Oft schmerzt dabei nicht nur der Nacken selbst, sondern es schmerzt auch auf den Schultern oben. Das gibt einen Schulter-Nacken-Schmerz. Diese Schmerzkombination ist darauf zurück zu führen, dass die am häufigsten verspannten Muskeln überhaupt die oberen Trapezmuskeln sind. Diese erstrecken sich vom unteren Hinterkopf bis zu den Schultern außen. Sind die Trapezmuskeln verspannt, kann man sie als harte Wülste fühlen. Oft sieht man auch, dass die Schultern durch die Dauerverspannung dieser Muskeln hochgezogen sind. Bei Dauerkontraktion der Trapezmuskeln kann es gleichzeitig zu Kopfschmerzen kommen.
Durch die Verspannungen in Muskulatur und Bindegewebe / Faszien wird der Nacken überempfindlich. Es reicht dann oft schon ein kalter Luftzug, Stress, eine kleine ruckartige Bewegung, um Nackenschmerzen auszulösen oder zu verstärken. Instinktiv binden sich daher viele von Nackenschmerz Geplagte ein warmes Tuch um den Hals.
Interessante Informationen zur Behandlung von Nackenschmerzen finden Sie hier.
Wie kommt es zu chronischen Verspannungen der Nackenmuskulatur?
Nackenverspannungen wiederum beruhen meist auf Fehlhaltungen, die sich durch den ganzen Körper ziehen. Allerdings wird die Fehlhaltung, die sich lange vor den Nackenschmerzen zeigt, von den Betroffenen gewöhnlich nicht wahrgenommen.
Auch die Einschränkung der Beweglichkeit des Kopfes, vor allem der Drehfähigkeit, fällt den Betroffenen im Allgemeinen lange nicht auf. Oft merken sie es schließlich beim Rückwärtseinparken: Wenn es nämlich nicht mehr ohne Spiegel geht oder nur noch mit großer Mühe. Beobachtet man jemanden, der Schwierigkeiten beim Rückwärtseinparken hat, genauer, kann man feststellen, dass der Kopf nach vorn gezogen und in den Nacken gelegt ist. Bei dieser „Schildkrötenhaltung“ muss man den Kopf mit ständig angespannten Nackenmuskeln gegen die Schwerkraft halten. Dies ist eine Nackenfehlhaltung.
Eine häufige Ursache für Nackenfehlhaltungen: Die Handynutzung
Nacken- und Schulterschmerzen, oder auch Spannungskopfschmerzen. Sichtbar wird dies im Laufe der Zeit als Buckel bzw. Smartphone-Nacken.
Die meisten von uns verbringen täglich längere Zeit am Smartphone oder Tablet. Beim Blick auf das Display hält man häufig den Kopf gesenkt. Diese unnatürliche Haltung mit einer gebeugten Halswirbelsäule führt zu dauerhaften Verspannungen von Muskeln und Faszien und schließlich zuDer Kopf wiegt bis zu sechs Kilo – ist er ständig gesenkt, überlastet dies die Hals- und Nackenmuskulatur. Je stärker der Kopf herunterhängt, desto schwerer wiegt er – die Halswirbelsäule ist im Extremfall einem Gewicht von bis zu 27 Kilogramm ausgesetzt. In einer lockeren aufrechten Haltung sind die Hals- und Nackenmuskeln kaum gefordert, aber je stärker der Kopf gesenkt ist, desto stärker müssen die Muskeln dagegenhalten. Nach einiger Zeit verhärten und verdicken sich die Muskeln und Faszien des Nackens, außerdem kann selbst bei jungen Menschen so bereits ein Buckel entstehen.
Dies hat Folgen: Langfristig entstehen chronische Nackenbeschwerden, die dann wiederum eine Schonhaltung und Bewegungseinschränkungen nach sich ziehen.
Halten wir den Kopf aber ständig mit der Kraft unserer Muskeln in einer bestimmten Position, können die Muskeln den Kopf nicht mehr frei bewegen, denn sie müssen den Kopf ja an dieser Stelle halten. Mit der Zeit verspannen durch die ständige Haltearbeit Muskeln und Bindegewebe / Faszien so stark, dass sie sich auch im Liegen noch immer in der gleichen Anspannung befinden. Dann brauchen wir zum Beispiel in Rückenlage unbedingt ein oder mehrere Kopfkissen, um die Spannung der Nackenmuskulatur auszugleichen.
Tipps für eine nackenschonende Handyhaltung:
- aufrecht stehen bzw. sitzen
- Oberarm locker senkrecht herunterhängen lassen, Unterarm anwinkeln und das Smartphone vor das Gesicht halten
- dabei den Winkel mit dem Unterarm so anpassen, dass man das Display gut sehen kann, ohne den Kopf dabei zu sehr absenken zu müssen
- bei längeren Telefonaten Kopfhörer/ Headset verwenden
- bei Handynutzung am Tisch Handyständer verwenden
Wie kommt es zu einseitigen Nackenschmerzen?
Einseitige Nackenschmerzen sind meist durch eine einseitig stärker verspannte Nacken- bzw. Halsmuskulatur bedingt. Es kann sich dabei um eine chronische Seitwärtsneigung oder um eine chronische Drehung des Kopfes handeln. Seitwärtsneigung und Drehung treten auch häufig zusammen auf. Manche Menschen (z.B. Ärzte im Gespräch mit ihren Patienten) haben ihren Computer seitlich auf dem Schreibtisch stehen, wodurch der Nacken beim Arbeiten ständig zur Seite gedreht ist – die Folge sind einseitige Nackenverspannungen.
Wie kommt es zu einem steifen Hals?
Beim so genannten steifen Hals handelt es sich tatsächlich vorwiegend um einen steifen Nacken. Insgesamt kann man bei allen Nackenbeschwerden feststellen, dass die Nackenbeweglichkeit in irgendeiner Weise eingeschränkt ist. Der steife Hals fühlt sich aber wie ein Hexenschuss im Nacken an. Tatsächlich ist der Nacken bereits vorher schon verspannt und eine ruckartige Bewegung löst den steifen Nacken aus. Plötzlich ist die Nackenmuskulatur so starr, dass man den Kopf praktisch nicht mehr bewegen kann. Er hängt in einer Stellung fest. Versucht man es trotzdem, erzeugt dies ungeheure Schmerzen. Die Nackenmuskulatur ist beim steifen Hals gewöhnlich hart wie ein Brett. Näheres zur Funktionsweise des Nackens finden Sie hier.
Hier finden Sie eine Liste von Therapeuten, die Nackenschmerzen nach den neuesten Erkenntnissen körpertherapeutisch behandeln.
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