Brustkorb - Schmerz, Atmung, Psyche
Ist Brustkorbschmerz psychosomatisch? Im Folgenden wird das Kreismodell "Brustkorb-Verspannungen durch Operationen führen zu psychischen Problemen - Psychische Probleme verstärken Verspannungen" näher erläutert:
Auch wenn es bei Brustkorbschmerzen immer körperliche Symptome gibt, so haben sie doch eine Verbindung zur Psyche. Zwischen Brustkorbschmerzen, Atmung und Psyche besteht ein sehr enger Zusammenhang. Die Brust gilt als Wohnort der Seele. Wir alle fassen an den Brustkorb vorn, wenn wir uns ängstigen, aufgeregt oder bedrückt sind. Dort spüren wir unsere Gefühle. Am Brustkorb vorn wird es bei negativen Gefühlen eng, weil sich die Muskeln dort zusammen ziehen. Dann kann man nicht richtig durchatmen. Diese Atemeinschränkung durch verspannte Brustkorb- und/ oder Bauch-Muskeln erlebt man als bedrohlich.
Das heißt aber auch: Es ist nicht nur der Schmerz, der einem das Leben vergällen kann, man fühlt sich mit Brustkorbschmerzen auch sehr unwohl.
Hat man schon einen Brustkorbschmerz, z. B. durch eine Operations-Narbe, kann diese sich auch psychisch auswirken, ja sogar depressiv machen oder Angstanfälle auslösen. Umgekehrt verstärkt sich ein Brustkorbschmerz unter psychischer Belastung.
Schmerz, Atmung, Psyche
Auch Atmung und Schmerz sind voneinander abhängig. Die meisten Brustkorbschmerzen werden stärker, je stärker man atmet. Daher reguliert man bei Brustkorbschmerzen automatisch die Atmung herunter, bzw. man atmet bevorzugt so, dass die schmerzende Brustkorb-Partie nicht bewegt wird. Dadurch lässt der Brustkorbschmerz nach oder verschwindet vorübergehend ganz. Allerdings um den Preis, dass die Atmung eingeschränkt bleibt, selbst wenn der akute Brustkorbschmerz schon verschwunden ist.
Da wir bei Atemeinschränkung am Brustkorb aber auch Gefühle von Angst, Beklemmung, Bedrückung und Erschöpfung und Depression empfinden, sind diese unangenehmen Gefühle oft gleichzeitig oder alternierend mit den Brustkorbschmerzen vorhanden. (siehe Druck auf der Brust, Beklemmung und Bedrückung).
Näheres zu diesem Psychosomatik-Modell finden Sie unter Angst und unter Depression.
Psyche, Atmung, Schmerz
Das Gleiche geschieht, wenn wir in Belastungssituationen mit Angst oder Depression reagieren: Wir halten mit den Atemmuskeln vor Schreck die Luft an oder atmen nur noch ganz reduziert. Hält die Belastung an, entsteht eine Dauerkontraktion in Brust und Bauch. Durch die Verspannung der Atem-Muskulatur wiederum wird das bedrohliche, ängstigende, bedrückende Gefühl aufrecht erhalten - ein sich selbst erhaltender Circulus vitiosus, aus dem wir schwer wieder herausfinden. An den verspannten Stellen wiederum kann der Brustkorbschmerz entstehen, aber auch Angst und Bedrückungsgefühle.
Ausführlicher werden diese Zusammenhänge in der längeren Darstellung Alles psychosomatisch? beschrieben.
Fazit
All diese sich gegenseitig bedingenden und unterhaltenden Kreisprozesse bedeuten auch:
Wenn man die Dauerkontraktion in Muskulatur und Bindegewebe / Faszien der Bauch- und Brustkorbmuskeln löst, kann das
- nicht nur von Brustkorbschmerzen,
- sondern auch von Atemstörungen,
- sowie von Ängsten und Depressionen
befreien!
Wie das geht, erfahren Sie unter Selbsthilfe bei Brustkorbschmerzen und unter Professionelle Behandlung von Brustkorbschmerzen.