Unterarm- und Handgelenksschmerzen auf der Daumenseite
Schmerzen an der Daumenseite von Unterarm und/oder Handgelenk. Handgelenksschmerzen und Fehlstellung der Hand durch Dauerkontraktion in Muskulatur und Bindegewebe, Ursachen und Behandlung.
Unterarm- und Handgelenksschmerzen - wie fühlen sie sich an?
Beim Bewegen der Hand treten ziehende Schmerzen im Unterarm und/oder im Handgelenk auf, vor allem, nachdem man die Hand längere Zeit angespannt still gehalten hat (z. B. bei oder nach dem Arbeiten mit Tastatur und Maus). Oft ziehen die Schmerzen vom Unterarm über das Handgelenk bis in die Handinnenkante, manchmal sogar bis in den Daumen. Manchmal beginnen sie schon in der Ellenbeuge.
Die Unterarm- und Handgelenksschmerzen breiten sich oft aus und treten bei immer mehr Bewegungen auf. Man kann dadurch berufsunfähig machen (Bürojob, Schreiner u.a. Handwerker).
Wovon gehen die Unterarms-/ Handgelenksschmerzen aus?
Ziehen die Schmerzen bis in die Handgelenke, denken viele zuerst an kaputte oder entzündete Knochen. Ärzte meinen oft, die Schmerzen seine Folge einer "Handgelenksarthrose", die in den Unterarm ausstrahle. Die Arthrose halten sie für eine Abnutzungs- oder Alterserscheinung an den Knochen, gegen die man nichts tun kann (siehe auch Fehldiagnosen bei Unterarm- und Fingerbeschwerden).
Tatsächlich aber kommen Unterarms- und Handgelenksschmerzen fast immer
- aus den Handgelenksmuskeln und -faszien im Unterarm
- von deren Ansätzen an den Handgelenken und
- vom Bindegewebe / Faszien in der Handgelenksgegend.
Sie sind körpertherapeutisch ohne weiteres behandelbar - in jedem Alter.
Grundproblem
Bei Schmerzen auf der Daumenseite der Unterarme und/oder Handgelenke ist die Hand im Handgelenk nach innen gebeugt (Radialabduktion). Das heißt, die Handgelenksmuskeln sind auf dieser Seite des Unterarms in Dauerkontraktion und verkürzt. Durch die Verkürzung gibt es auf der Daumenseite zwischen Hand und Unterarm einen Knick nach innen.
Bewegungseinschränkung
Die Hand lässt sich im Handgelenk schlecht nach außen, zur Kleinfingerseite hin bewegen. Das Handgelenk lässt sich nicht mehr gerade stellen. Die Fehlstellung bleibt oft unbemerkt. Versucht man aber aus der Fehlstellung herauszugehen, zieht es im Handgelenk innen an der versteiften Stelle.
Weitere Entwicklung
Bald behält man diese Stellung in der Freizeit bei, ohne äußere Notwendigkeit. Die Gewohnheit wird allmählich so eingefleischt, dass man sie nicht mehr ändern kann: Man kann die Hand im Handgelenk nicht mehr gerade stellen. Die Verspannung beschränkt sich nicht auf die Handgelenksmuskeln, sondern setzt sich meist in Arm, Schulter, Oberkörper fort und ist oft Teil eines Spannungsmusters, das sich durch den ganzen Körper zieht. Handgelenks-, Arm- und Schulterbeweglichkeit sind eingeschränkt.
Was führt zur Verspannung der Handgelenksmuskeln?
Selten kommt eine Handfehlstellung durch alte Verletzungen zustande. Sehr viel häufiger entsteht eine dauerhafte Fehlstellung, die sich willentlich nicht mehr korrigieren lässt, durch ständiges Halten der Hand in falscher Position.
Zurück gezogene Schultern
Bei zurück gezogenen Schultern kommen die Hände soweit nach außen und auseinander, dass sie höchstens außen auf die Tastatur passen. Will man auf der Tastatur-Mitte schreiben, muss man die Hände im Handgelenk zur Mitte hin knicken. Nach hinten gezogen Schultern kommen häufig bei Startmuster vor. Das ist eine Hohlkreuzhaltung mit zurück gebeugtem Oberkörper und häufig Schmerzen im unteren Rücken.
Zu kleine Tastatur
Auf kleinen Notebooks, I-Pads, Tablets ist die Tastatur immer so klein, dass man die Hände im Handgelenk zur Mitte hin knicken muss, große Menschen natürlich noch mehr als kleine. Ist man viel an Tablets und Co. zugange, bekommen die Handgelenke auf der Daumenseite mit der Zeit einen Knick, der auch bei anderen Tätigkeiten nicht vergeht.
Abgespreizter Arm am Mausarm
Hält man bei der Hand, die die Maus führt, den Arm abgespreizt, hat das Mousepad aber direkt neben der Tastatur liegen, muss man die Hand im Handgelenk zur Daumenseite hin knicken, um die Maus bedienen zu können. Sonst liegt die Hand zu weit außen. Auch davon können die Handgelenke einen dauerhaften Knick nach innen bekommen.
Was kann man tun?
Alles Schonen, Schienen, Bandagieren, Nicht-Bewegen hilft bei Unterarm- und Handgelenksschmerzen - wenn überhaupt - nur sehr kurzfristig. Der Schmerz ist gleich wieder da, sobald man die alte, falsch ausgeführte Tätigkeit wieder aufnimmt. da das zugrundeliegende Spannungsmuster nicht gelöst ist. Andererseits kann man sich Angewohnheiten wie das Knicken des Handgelenks, das nach hinten Ziehen der Schultern, das Startmuster oder das Abspreizen des Arms auch nicht einfach abgewöhnen.
Was tatsächlich hilft, erfahren Sie unter der Behandlung von Unterarm-, Handgelenks- und Fingerbeschwerden.
Therapeuten, die Ihnen bei solchen Problemen helfen können, stehen auf der Therapeutenliste.